04 Juni 2008
Juno - USA 2007
OFDB-Link
Genre(s): Komödie / Drama
Laufzeit: ca. 96 Min.
Alterseinstufung: FSK 6
Inhalt:
Die 16-jährige Juno (Ellen Page) ist ein aufgeweckter Teenager, der vor einer großen Herausforderung steht: Sie ist ungewollt schwanger von ihrem Klassenkameraden Paulie (Michael Cera). Mit Hilfe ihrer besten Freundin Leah (Olivia Thirlby) sucht sie für ihr Ungeborenes die perfekten Eltern: Das Vorstadt-Pärchen Mark (Jason Bateman) und Vanessa (Jennifer Garner), die seit Jahren ein Kind adoptieren wollen. Junos Eltern (J.K. Simmons, Allison Janney) stehen hinter ihrer Entscheidung.
Kritik:
Juno ist eine Independent-Komödie, die sich in den USA zum Kassenschlager entwickelt hat und bei den diesjährigen Oscars den Preis fürs beste Drehbuch absahnen konnte.
Doch auch wenn die Figuren allesamt ziemlich originell wirken und die Dialoge pointiert gesetzt sind, so scheint mir dieser Oscar unverdient. Denn es fehlt einfach an Drama im Film, und an Authentizität.
Kaum ist die Schwangerschaft festgestellt und den Eltern gebeichtet (prima Szene), da findet sich auch schon das Adoptivpärchen und vor allem der Mittelteil des Films plätschert vor sich hin, ohne die Probleme der minderjährigen Schwangeren deutlicher zu thematisieren. Die vermittelt vielmehr eine "Piece of Cake"-Einstellung, die dann doch etwas zu locker rüberkommt. In jedem 08/15-Highschool-Film werden Leute wegen weit geringerer "Andersartigkeit" zu Aussenseitern und Geächteten.
Zum Thema Glaubwürdigkeit: Bei den nerdigen Treffen von Juno mit dem zukünftigen Adoptivpapa des Kindes freut sich zwar der Mittdreissiger über diverse popkulturelle Feststellungen, aber so richtig abnehmen will man Juno ihre Vorliebe für 70er Jahre Punkrock und Gore-Filme nicht. Was sicher vor allem auch an ihrer Ausdrucksweise liegt, die man in dieser Form ansonsten am ehesten bei den Figuren von Dawson's Creek antrifft - dort haben sich Teenager auch bereits wie Mittdreissiger artikuliert.
Ellen Page zeigt zum wiederholten Male, was sie jetzt schon drauf hat (auch wenn das sicher ebenfalls nicht Oscarreif ist). Neben ihr gefiel mir Michael Cera als stiller Vater (sehr authentisch), aber vor allem Jennifer Garner, die als stockkonservative Adoptivmama in spe mal eine andere Rolle als ihre Üblichen spielen und etwas Schauspieltalent zeigen darf.
Auch der Soundtrack wusste mir zu gefallen mit vielen Gitarren-Nummern - das dürfte allerdings deutliche Geschmackssache sein.
Die genannten Kritikpunkte sollen jetzt nicht zu negativ klingen, denn Juno ist trotzdem unterhaltsam und für Fans etwas anderer Komödien durchaus empfehlenswert.
Aber für den Komödien-Olymp reicht es beiliebe nicht. Ich hatte mir jedenfalls deutlich mehr erwartet...
Screenshots: Die zukünftigen Adoptiveltern (Jennifer Garner, Jason Bateman).
Eine gute Szene: Die starken Frauen bei der Schwangerschaftsuntersuchung.
Juno (Ellen Page) und der Kindsvater Paulie (Michael Cera).
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten
Genre(s): Komödie / Drama
Laufzeit: ca. 96 Min.
Alterseinstufung: FSK 6
Inhalt:
Die 16-jährige Juno (Ellen Page) ist ein aufgeweckter Teenager, der vor einer großen Herausforderung steht: Sie ist ungewollt schwanger von ihrem Klassenkameraden Paulie (Michael Cera). Mit Hilfe ihrer besten Freundin Leah (Olivia Thirlby) sucht sie für ihr Ungeborenes die perfekten Eltern: Das Vorstadt-Pärchen Mark (Jason Bateman) und Vanessa (Jennifer Garner), die seit Jahren ein Kind adoptieren wollen. Junos Eltern (J.K. Simmons, Allison Janney) stehen hinter ihrer Entscheidung.
Kritik:
Juno ist eine Independent-Komödie, die sich in den USA zum Kassenschlager entwickelt hat und bei den diesjährigen Oscars den Preis fürs beste Drehbuch absahnen konnte.
Doch auch wenn die Figuren allesamt ziemlich originell wirken und die Dialoge pointiert gesetzt sind, so scheint mir dieser Oscar unverdient. Denn es fehlt einfach an Drama im Film, und an Authentizität.
Kaum ist die Schwangerschaft festgestellt und den Eltern gebeichtet (prima Szene), da findet sich auch schon das Adoptivpärchen und vor allem der Mittelteil des Films plätschert vor sich hin, ohne die Probleme der minderjährigen Schwangeren deutlicher zu thematisieren. Die vermittelt vielmehr eine "Piece of Cake"-Einstellung, die dann doch etwas zu locker rüberkommt. In jedem 08/15-Highschool-Film werden Leute wegen weit geringerer "Andersartigkeit" zu Aussenseitern und Geächteten.
Zum Thema Glaubwürdigkeit: Bei den nerdigen Treffen von Juno mit dem zukünftigen Adoptivpapa des Kindes freut sich zwar der Mittdreissiger über diverse popkulturelle Feststellungen, aber so richtig abnehmen will man Juno ihre Vorliebe für 70er Jahre Punkrock und Gore-Filme nicht. Was sicher vor allem auch an ihrer Ausdrucksweise liegt, die man in dieser Form ansonsten am ehesten bei den Figuren von Dawson's Creek antrifft - dort haben sich Teenager auch bereits wie Mittdreissiger artikuliert.
Ellen Page zeigt zum wiederholten Male, was sie jetzt schon drauf hat (auch wenn das sicher ebenfalls nicht Oscarreif ist). Neben ihr gefiel mir Michael Cera als stiller Vater (sehr authentisch), aber vor allem Jennifer Garner, die als stockkonservative Adoptivmama in spe mal eine andere Rolle als ihre Üblichen spielen und etwas Schauspieltalent zeigen darf.
Auch der Soundtrack wusste mir zu gefallen mit vielen Gitarren-Nummern - das dürfte allerdings deutliche Geschmackssache sein.
Die genannten Kritikpunkte sollen jetzt nicht zu negativ klingen, denn Juno ist trotzdem unterhaltsam und für Fans etwas anderer Komödien durchaus empfehlenswert.
Aber für den Komödien-Olymp reicht es beiliebe nicht. Ich hatte mir jedenfalls deutlich mehr erwartet...
Screenshots: Die zukünftigen Adoptiveltern (Jennifer Garner, Jason Bateman).
Eine gute Szene: Die starken Frauen bei der Schwangerschaftsuntersuchung.
Juno (Ellen Page) und der Kindsvater Paulie (Michael Cera).
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten