02 Juni 2008

 

Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - ITA/BRD 1970

Internationaler Titel: The Bird with the Crystal Plumage
OFDB-Link
Genre(s): Krimi / Thriller
Laufzeit: ca. 90 Min. (ungeschnittene Version)
Altersempfehlung: FSK 16

Inhalt:
Der amerikanische Schriftsteller Sam Dalmas, der seit Jahren in Rom lebt, wird eines Abends Zeuge eines Mordversuches in einer Kunstgalerie. Ein Mann in schwarzem Mantel und schwarzen Handschuhen versucht, die Galeriebesitzerin Monica Ranieri umzubringen.
Dalmas versucht, der jungen Frau zu Hilfe zu kommen, gerät aber dabei selbst in eine Falle. Die Polizei verdächtigt Dalmas und nimmt ihm seinen Pass ab, um ihm die Rückreise nach Amerika unmöglich zu machen. Er ist gezwungen, an der Aufklärung des geheimnisvollen Falles mitzuwirken.
Es geschehen weitere mysteriöse Morde, denen immer junge, hübsche Frauen zum Opfer fallen. Dalmas und seine Freundin stellen sich freiwillig als Spürhunde zur Verfügung.

Kritik:
The Bird with the Crystal Plumage, wie der internationale Titel lautet, stellt Dario Argentos Regiedebüt dar. Und auch wenn seine spätere Kunstfertigkeit nur vereinzelt durchblitzt, so bringt er doch einen routinierten Giallo auf die Leinwand, der die genreüblichen Vorgaben erfüllt. Als da u.a. wären: ein bis zum Schluss unerkannter Mörder, der aus einem psychologischen Trauma heraus bervorzugt Frauen ermordet - und zwar mit Stich- bzw. Schneidwerkzeugen.

Was mir sehr gut gefällt ist das Set für den ersten Mord: eine Kunstgalerie, die mit ziemlich ungewöhnlichen Skulpturen bestückt ist. Auch sehr clever die Idee mit der Glastür, die den Helden einfängt und zum untätigen Zusehen verdammt.
Insgesamt ist die Atmosphäre recht ordentlich: Musik, Nebel und einsame Strassen sorgen für leichtes Unbehagen.

Als Schwachpunkt erweist sich aber das Drehbuch, dass immer wieder kleine Längen aufweist und neben einigen kleineren Ungereimtheiten leider den Schlusstwist nicht so richtig stimmig rüberbringt.
Auch der Gewaltanteil ist (trotz ungeschnittener Version) vergleichsweise niedrig - ein paar Morde mehr hätten da sicher nicht geschadet.

Von den schauspielerischen Leistungen fand ich Mario Adorf in einer eher unwichtigen Nebenrolle als durchgeknallten Maler ganz unterhaltsam. Dieser hält jede Menge Katzen... um sie zu essen!
Ansonsten bewegen sich die schauspielerischen Leistungen im Rahmen.
Wie immer optisch sehr ansprechend: die gezeigten Damen. Auch wenn Suzy Kendall's Konfrontation mit dem Killer leider gar nicht so gut ausfällt, wie bei Torso, sondern bedauerlicherweise klischeehaft hilflos.

Alles in allem ein netter Giallo, der trotz einiger Längen von Argento solide umgesetzt wurde und den Genrefreund auch heute noch unterhalten kann.

Screenshots: Zur Untätigkeit gezwungen, muss Sam Dalmas (Tony Musante) mitansehen...


...wie in einer Kunstgalerie ein Mordanschlag geschieht.


Der Polizei-"Computer" spuckt sogar eine "Phantomstatur" des Täters auf Endlos-Papier aus! (leider nur teilweise im Bild, deswegen kein Screenshot davon)


Der Killer fällt über ein weiteres Opfer her.


Auch Dalmas' Freundin Julia (Suzy Kendall) muss bald um ihr Leben fürchten.


Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

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