22 Februar 2006

 

Die Familie Stone - Verloben verboten! - USA 2005

OFDB-Link
Genre(s): Drama / Komödie / Liebe / Romantik
Laufzeit: ca. 103 Min.
Alterseinstufung: FSK o.A.

Inhalt:
Voll froher Erwartung reist Everett Stone (Dermot Mulroney) zu Weihnachten heim zu seiner Familie, um allen seine neue Freundin Meredith Morton (Sarah Jessica Parker) vorzustellen, eine erfolgreiche und selbstbewusste Geschäftsfrau aus New York. Leider entspricht Meredith so gar nicht den Idealvorstellungen der linksliberalen und intellektuellen Stones, was diese sie auch deutlich spüren lassen. Also ruft Meredith ihre Schwester Julie (Claire Danes) zur seelischen Unterstützung auf den Plan.

Kritik:
Aufgrund der Werbung im Vorfeld erwartete ich eine Variante von Meine Braut, ihr Vater und ich mit umgekehrtem Geschlecht. Doch das erwies sich (wie oft schon) als Irreführung. Offensichtlich will man sich damit an den Erfolg dieser Komödie anschliessen und dieselbe Zielgruppe ins Kino locken.

Doch der Film ist ganz anders. Vorrangig ist es mal ein Weihnachtsfilm, in dem sich eine Familie mit einzigartigen Mitgliedern endlich mal wiedersieht. Neben den bunten Vögeln wirkt die stocksteif-konservative Meredith (Sarah Jessica Parker) deplaziert und tut sich erwartungsgemäss schwer. Die gespannte Atmosphäre erinnert dabei stark an Familienfest und andere Schwierigkeiten.

Nachdem Meredith's Schwester Julie (Claire Danes) ihr zu Hilfe eilen muss ist leider auch schon das Ende des Films leicht erahnbar, da Ben Stone (Luke Wilson), seines Zeichens Slacker und Kiffer, ein Auge auf die konservative Meredith geworfen hat, während ihr eigentlicher Verlobter hin und weg von ihrer Schwester ist. Diese Anreise der Schwester scheint auch nur zu diesem romantischen Zweck in die Story hineingequetscht worden zu sein.

Es schliesst sich ein wirklich netter Mittelteil an, als die beiden neu-zusammengestellten Paare sich heimlich anflirten. Darauf folgt die übliche Komik á la "haben wir miteinander geschlafen?", die leider in unnötigen Klamauk abgleitet.
Dies zieht den Film runter, der das Zeug zu einem wirklich grossartigen Film gehabt hätte. Nicht nur ein Traumcast, sondern auch eine hintergründige Familiengeschichte, die mit der krebskranken Mutter ein trauriges, anrührendes, aber gottseidank nie kitschiges Element hat.

Doch leider geht dem Film im Schlussdrittel die Puste aus und man merkt die Bemühtheit um ein Hollywood-konformes Finale. Deswegen kann ich leider auch nur 7 Punkte geben.
Schauspielerisch ist Hochklasse angesagt mit Diane Keaton und Rachel McAdams als schwierigen Stone-Frauen, sowie mit Claire Danes wiedermal als sympathisch, schöne Schwester. Keaton wieder ähnlich stark, wie in Was das Herz begehrt. Sarah Jessica Parker bleibt eher blass, was sicher auch an ihrer Rolle liegt, genau wie Dermot Mulroney muss sie zu klischeehaft bleiben. Sehr gut auch Craig T. Nelson als Familienvater, dem man seine Rolle voll abnimmt. Luke Wilson's Rolle ist eine seiner üblichen.

Fazit: Leider fehlte das Quentchen Mut, um die Ambitionen dieses Films auf eine Meisterleistung auszuschöpfen. Nichtsdestotrotz bleibt ein schöner, absolut sehenswerter Weihnachtsfilm. Wem Tatsächlich Liebe gefiel, der dürfte auch hier wieder auf seine Kosten kommen.

Screenshots: Meredith und Everett scheinen perfekt zusammenzupassen.


Die Eltern von Everett: Sybil (Diane Keaton) und Kelly Stone (Craig T. Nelson).


Die hübsche, sympathische Julie Morton (Claire Danes).


angeschaut am: 20.02.2006
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten

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