07 Januar 2007
Babel - USA 2006
OFDB-Link
Genre(s): Drama
Laufzeit: ca. 144 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Ein einziger Gewehrschuss verändert das Leben mehrerer Menschen auf drei Kontinenten, die sich fast nie begegnen. Bei fahrlässigen Schießübungen verletzen zwei marokkanische Jungen die amerikanische Bustouristin Susan (Cate Blanchett) lebensgefährlich. Ihr Mann Richard (Brad Pitt) bangt in einem Dorf bar medizinischer Hilfe um sie. Der Vorfall wird zum Politikum, und eine Jagd auf vermeintliche Terroristen nimmt ihren Lauf. Derweil schmuggelt die Haushälterin Amelia (Adriana Barraza) zwei Kinder mit auf eine Hochzeit in Mexiko. Und in Japan leidet die taubstumme Chieko (Rinko Kikuchi) unter Vereinsamung.
Kritik:
Nach 21 Gramm benutzt Regisseur Alejandro González Iñárritu auch hier wieder eine anspruchsvolle Erzählweise. Dabei gilt es mehrere Handlungsstränge in unterschiedlichen, nicht chronologischen Zeitebenen zu verfolgen, wo noch dazu im Großteil in Originalsprache mit Untertiteln geredet wird.
Fand ich die unterschiedlichen Zeitebenen in 21 Gramm noch sehr reizvoll, so finde ich sie hier fraglich. Denn sie nehmen auch (mögliche) Spannung aus dem Film, da man schon früh erfährt, wie es mit dem amerikanischen Paar weitergeht.
Es ist sicher interessant zu sehen, wie ein Ereignis im fernen Marokko auch andere Menschen in Japan und USA/Mexiko beeinflusst. Jedoch sind mir die Episoden dabei etwas zu lang geraten. Ist die Japan-Episode um ein taubstummes Mädchen, das sich nach Liebe sehnt wirklich sehr gut geraten, was vor allem am tollen Spiel von Rinko Kikuchi liegt und der tollen Visualisierung ihrer Wahrnehmung der Umwelt, so ist die mexikanische Episode eindeutig zu lang. Vor allem die Hochzeit hätte man problemlos kürzen können.
Letztendlich hätte man meiner Meinung nach aber auch den gesamten Film straffen müssen, denn 144 Minuten, noch dazu in der anspruchsvollen Erzählweise und mit viel wackliger Handkamera, sind für den Zuschauer doch ziemlich ermüdend.
Wobei einige interessante Dinge, wie z.B. der Tod des ersten Kindes von Susan und Richard nur kurz angesprochen werden. Hier hätte man vielleicht noch tiefer einsteigen können.
Dem Titel gerecht wird der Film auf jeden Fall. So haben alle Figuren mehr oder weniger mit sprachlichen Barrieren zu kämpfen. Allerdings führt auch das Beherrschen der Sprache nicht dazu, dass man einander versteht.
Schauspielerisch gibt es nichts zu bemängeln. Sowohl die Stars Brad Pitt und Cate Blanchett bringen sich in ihre Episode voll ein, als auch die unbekannteren Darsteller wie Rinko Kikuchi und auch die Marokkaner. Alle wirken sehr lebensecht und überzeugend.
Fazit: Der Durchschnittszuschauer sollte um den Film lieber einen Bogen machen. Zu anstrengend wird die Handlung dargeboten.
Mir gefiel er gut. Eine höhere Wertung verhindert aber vor allem die spürbare Überlänge und die an sich unnötige nicht-chronologische Erzählweise. Die Handlung wäre auch chronologisch präsentierbar gewesen.
Screenshots: Richard (Brad Pitt) ist verzweifelt.
Einer der marokkanischen Jungen wird verhaftet.
Rinko Kikuchi als taubstumme Chieko.
angeschaut am: 2.01.2007
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
Genre(s): Drama
Laufzeit: ca. 144 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Ein einziger Gewehrschuss verändert das Leben mehrerer Menschen auf drei Kontinenten, die sich fast nie begegnen. Bei fahrlässigen Schießübungen verletzen zwei marokkanische Jungen die amerikanische Bustouristin Susan (Cate Blanchett) lebensgefährlich. Ihr Mann Richard (Brad Pitt) bangt in einem Dorf bar medizinischer Hilfe um sie. Der Vorfall wird zum Politikum, und eine Jagd auf vermeintliche Terroristen nimmt ihren Lauf. Derweil schmuggelt die Haushälterin Amelia (Adriana Barraza) zwei Kinder mit auf eine Hochzeit in Mexiko. Und in Japan leidet die taubstumme Chieko (Rinko Kikuchi) unter Vereinsamung.
Kritik:
Nach 21 Gramm benutzt Regisseur Alejandro González Iñárritu auch hier wieder eine anspruchsvolle Erzählweise. Dabei gilt es mehrere Handlungsstränge in unterschiedlichen, nicht chronologischen Zeitebenen zu verfolgen, wo noch dazu im Großteil in Originalsprache mit Untertiteln geredet wird.
Fand ich die unterschiedlichen Zeitebenen in 21 Gramm noch sehr reizvoll, so finde ich sie hier fraglich. Denn sie nehmen auch (mögliche) Spannung aus dem Film, da man schon früh erfährt, wie es mit dem amerikanischen Paar weitergeht.
Es ist sicher interessant zu sehen, wie ein Ereignis im fernen Marokko auch andere Menschen in Japan und USA/Mexiko beeinflusst. Jedoch sind mir die Episoden dabei etwas zu lang geraten. Ist die Japan-Episode um ein taubstummes Mädchen, das sich nach Liebe sehnt wirklich sehr gut geraten, was vor allem am tollen Spiel von Rinko Kikuchi liegt und der tollen Visualisierung ihrer Wahrnehmung der Umwelt, so ist die mexikanische Episode eindeutig zu lang. Vor allem die Hochzeit hätte man problemlos kürzen können.
Letztendlich hätte man meiner Meinung nach aber auch den gesamten Film straffen müssen, denn 144 Minuten, noch dazu in der anspruchsvollen Erzählweise und mit viel wackliger Handkamera, sind für den Zuschauer doch ziemlich ermüdend.
Wobei einige interessante Dinge, wie z.B. der Tod des ersten Kindes von Susan und Richard nur kurz angesprochen werden. Hier hätte man vielleicht noch tiefer einsteigen können.
Dem Titel gerecht wird der Film auf jeden Fall. So haben alle Figuren mehr oder weniger mit sprachlichen Barrieren zu kämpfen. Allerdings führt auch das Beherrschen der Sprache nicht dazu, dass man einander versteht.
Schauspielerisch gibt es nichts zu bemängeln. Sowohl die Stars Brad Pitt und Cate Blanchett bringen sich in ihre Episode voll ein, als auch die unbekannteren Darsteller wie Rinko Kikuchi und auch die Marokkaner. Alle wirken sehr lebensecht und überzeugend.
Fazit: Der Durchschnittszuschauer sollte um den Film lieber einen Bogen machen. Zu anstrengend wird die Handlung dargeboten.
Mir gefiel er gut. Eine höhere Wertung verhindert aber vor allem die spürbare Überlänge und die an sich unnötige nicht-chronologische Erzählweise. Die Handlung wäre auch chronologisch präsentierbar gewesen.
Screenshots: Richard (Brad Pitt) ist verzweifelt.
Einer der marokkanischen Jungen wird verhaftet.
Rinko Kikuchi als taubstumme Chieko.
angeschaut am: 2.01.2007
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten