03 Februar 2008

 

John Rambo - USA/BRD 2008

OFDB-Link
Genre(s): Action / Krieg
Laufzeit: ca. 91 Min. (Uncut)
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt:
Vietnamveteran John Rambo (Sylvester Stallone) wohnt zurückgezogen in Bangkok, wo er vom Verkauf selbstgefangener, giftiger Schlangen lebt. Dennoch lässt er sich von den christlichen Menschenrechtlern Michael (Paul Schulze) und Sarah (Julie Benz) überreden, sein Boot für einen Transport humanitärer Güter nach Myanmar bereit zu stellen, um dem Not leidenden Volk der Karen zu helfen. Als brutale burmesische Soldaten seine Schutzbefohlenen entführen, will Rambo sie mit einem Söldnertrupp befreien.

Kritik:
Immerhin 20 Jahre ist es schon her, dass Rambo dass letzte Mal auf der Kinoleinwand in den Krieg zog. Viel hat sich seitdem geändert. So sind nicht nur seine damaligen Mitstreiter, die afghanischen Mujaheddin, heutzutage weit weniger gern gesehen als damals und ausserdem ist Sly (*1942) mittlerweile über 60.
Doch vor allem haben sich die Actionfilme verändert. Viele Fans sehnen sich nach der Blütezeit des Genres in den 80er Jahren zurück, als noch reinrassige Action ohne viel Schnickschnack geboten wurde.

Erfreulicherweise sorgt John Rambo hier für echtes Retro-Feeling, denn ohne grosse Umschweife oder aufgeblähte Story-Elemente geht es extrem zur Sache und es gibt Action satt.
Herrlich altmodisch und unkompliziert, dass Rambo sich von Missionarin Sarah (Julie Benz) überreden lässt, sie ins lebensgefährliche Burma zu bringen. Es geht doch nix über den männlichen Beschützerinstinkt, den Julie Benz mit ihrer tollen Ausstrahlung auch schon perfekt in Dexter wecken konnte.

Auch als die Missionare vermisst werden und Rambo ein paar Söldner an ihren letzten bekannte Aufenthaltsort bringen soll, lässt er sich nicht lange bitten. Und das ist auch gut so, denn erst dank seiner überlegenen Kampftechniken und Erfahrungen kann man es mit der Übermacht an Burmesen aufnehmen.

Letztere sind perfekte Bösewichter. Mit recht aktuellen Berichten über die Niederschlagung des Volksaufstandes vor wenigen Monaten beginnt der Film und im Verlauf sieht man das extrem grausame und unmenschliche Vorgehen der Soldaten gegen die eigene Bevölkerung. Das liefert die richtige Motivation, um dann im zweiten Teil mit Rambo mitzufiebern, der seinerseits keineswegs zimperlich mit seinen Gegnern umgeht.

In Sachen Grausamkeit und Brutalität hält sich Stallone, der neben Hauptrolle auch Drehbuch und Regie verantwortet, in keinster Weise zurück.
In Deutschland hat die FSK verständlicherweise nicht ungekürzt durchgelassen, wie hier reihenweise Menschen in Fetzen geschossen oder gehauen werden.
Krieg in all seiner Grausamkeit - aber sicher auch mit einem Hang zur Gewaltverherrlichung, dass muss man einfach zugeben.

Doch nicht nur die Gewaltdarstellung ist realistisch, sondern auch die Action. Denn schliesslich dürfte Filmfigur Rambo nicht unbedingt viel jünger als Darsteller Stallone sein.
Doch besinnt sich im Rambo im Nahkampf aufs Anschleichen und seine tadellosen Reflexe, bei grösseren Gegnergruppen geht er dagegen lieber auf Distanz und benutzt grosse Kaliber.
Sehr schön auch, was er mit der Kombination aus Claymore und Bombenblindgänger bastelt...
Das bleibt trotz fortgeschrittenen Alters praktisch immer glaubhaft, anders als z.B. bei seinem Kollegen Harrison Ford und dessen Actioneinlagen in Firewall.

Bei den Figuren beschränkt man sich ebenso wie beim Plot aufs Nötigste. Neben Rambo, den Sylvester Stallone perfekt rüberbringt, fällt einem eigentlich nur noch Julie Benz auf, die aus ihrer Rolle viel macht. Die Söldner bringen ein paar nette Sprüche, bleiben aber Randfiguren, genau wie austauschbaren Bösewichter.

Mit ca. 80 Minuten Nettospielzeit ist dafür gesorgt, dass keine Längen aufkommen können.
Auch das muss man mal lobend erwähnen, da viele "moderne" Actionfilme gerne auf zwei Stunden gestreckt werden, egal ob der Plot das hergibt oder nicht.
Sehr loben muss man auch den Score, der perfekt passt.
Als negativ empfand ich das übliche Phänomen (welches man dem Film allerdings kaum anlasten kann), dass fast alle Highlights schon in den Trailern gezeigt wurden.

Fazit: John Rambo bietet dem Actionfan genau das, was er sich bei der Reihe erwartet. Beinharte Action ohne Schnörkel oder technischen Schnickschnack. Mit handgemachten Gore-Effekten, enormem Bodycount, einer flüssigen Handlung und viel Krawumms. Damit wird er zwar keine Oscars abräumen, aber ein Kinobesuch lohnt sich auf alle Fälle.

Screenshots: Um Missionarin Sarah (Julie Benz) und ihre Kollegen zu retten...


...zeigt Rambo (Sylvester Stallone) vollen Einsatz im Nahkampf...


...und mit schweren Geschützen.


Normale Wertung: 7,5 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 9 von 10 Punkten

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