05 September 2006

 

Silent Hill - FRA/JAP/USA 2006

OFDB-Link
Genre(s): Drama / Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 126 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Als ihre Tochter (Jodelle Ferland) schwer erkrankt, sieht Rose (Radha Mitchell) nur noch ein Mittel zur Rettung: Den Besuch bei einem Wunderheiler. Der Weg dorthin gestaltet sich verzwickt, und prompt landen Mutter und Tochter in einer Art surrealer Gegenwelt, in dessen Zentrum sich die Stadt Silent Hill befindet. Wie anders die Uhren in Silent Hill gehen, erfährt Rose, als ihr in den menschenleeren Straßen plötzlich Zombies nachsteigen.

Kritik:
Verfilmungen von Videospielen sind ja bekanntermassen ein zweischneidiges Schwert. So kann der Filmemacher einerseits auf eine mehr oder weniger tiefgehende Spielwelt zurückgreifen, um sein Drehbuch darauf zu basieren. Andererseits muss er den Spagat schaffen den Film sowohl für Spieler als auch Nichtspieler gleichermassen verständlich und unterhaltsam zu gestalten.
Zudem kommt noch die Imageproblematik: Verfilmungen von Videospielen werden von den meisten Kritikern von vorneherein als Trash abgelehnt.

Silent Hill ist aber ein Vertreter seines Genres, bei dem die Konvertierung Spiel zum Film gut gelungen ist. Das Spiel kann ja auch mit einer wunderbar designten Spielwelt aufwarten, die leicht umzusetzen war.
Genauso düster wie das Spiel ist nun auch der Film geworden. Die zerfallende Stadt wird wunderbar dargestellt.

Größter Negativpunkt ist eindeutig die Story. Diese ist einfach nicht besonders gut erzählt. Denn Nichtkenner des Spiels tappen, genau wie die Heldin, fast bis zum Schluß im unklaren, was denn nun eigentlich los ist in Silent Hill. Die Auflösung wird dann kurz vor dem Finale in einem Rückblick präsentiert, was schon eine sehr billige Erzählweise ist.
Zudem gibt es zwei Handlungsstränge, einer beschäftigt sich mit Mutter und Kind in Silent Hill, der andere mit dem Vater, der die beiden sucht. Letzterer ist für den Film eigentlich völlig überflüssig, wurde wohl auch erst später ins Drehbuch hineingeschrieben, aus Gründen, die mir unerfindlich sind. Er wird, wenn, dann sowieso nur für die Schlusspointe gebraucht. Hätte man die Story um den Vater weggelassen, so wäre der Film auch viel kompakter geworden. Denn so zieht er sich teilweise, bei über zwei Stunden Laufzeit und einer eigentlich simplen Story.

Lob gibt es für den (vom Spiel übernommenen) wunderbaren Soundtrack, der schöne Grusel-Stimmung erzeugt. Außerdem fürs Monsterdesign (es sind längst nicht so viele, wie im Spiel) und den Splatterfaktor. Letzterer steigt stetig an und im Finale geht es ziemlich heftig zur Sache (die 16er Freigabe wundert mich da schon sehr).

Radha Mitchell als Hauptfigur macht ihre Sache gewohnt gut, Sean Bean's Vater-Part ist wie erwähnt überflüssig. Überhaupt hat man mit Deborah Kara Unger (Stander) und Alice Krige (die Borg-Queen aus Star Trek - Der erste Kontakt) zwei weitere hochklassige Schauspielerinnen für das Projekt gewohnen. Eine kleine Hommage an Resident Evil stellt die Rolle der toughen Polizistin Cybil dar, die von der attraktiven Laurie Holden verkörpert wird.
An der guten Besetzung erkennt man schon, dass Silent Hill von allen Beteiligten ernst genommen, und nicht einfach nur ein bekannter Spiele-Name fürs schnelle Geld genutzt wurde.

Fazit: Silent Hill leidet ein wenig an einem suboptimalen Drehbuch. Dem Spass an diesem Horrorfilm tut das allerdings keinen Abbruch. Nach einer stimmigen Schlußpointe hoffe ich auf eine baldige Fortsezung. Von mir gibt es 8,5 Punkte - der Film gefiel mir sehr gut. Allerdings bin ich nicht ganz objektiv, denn ich fand auch schon die Spiele sehr gut.

Screenshots: Rose (Radha Mitchell) sucht ihre Tochter in Silent Hill und...


...findet dort das Grauen.


Einige Bewohner flüchten sich.


The Ring lässt bei diesem unheimlichen Kind grüssen...


angeschaut am: 25.08.2006
Normale Wertung: 8,5 von 10 Punkten

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