08 März 2007
Facing the Giants - USA 2006
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Sport / Religion
Laufzeit: ca. 106 Min.
Alterseinstufung: FSK o.A.
Inhalt:
Grant Taylor, Football-Trainer an einer High School in der Provinz, steckt in der Krise. Die Mannschaft hat schon zum dritten Mal den Titel vergeigt, führende Väter beginnen gegen ihn zu intrigieren, das Haupthaar geht aus, und nun ereilt ihn noch die Diagnose Zeugungsunfähigkeit. In seiner Not wendet sich Taylor an Gott, gelobt, die Religion zur Grundlage seines Trainingsprogramms zu machen. Tatsächlich eilen die Shiloh Eagles bald von Sieg zu Sieg, und auch privat wendet sich manches zum besseren.
Kritik:
Ab und zu erlebt man als Vielgucker schon ein Überraschung. Denn zunächst kommt Facing the Giants wie ein stinknormaler Sportfilm von der Stange daher, mit einem verlierenden Team und einem glücklosen Coach.
Doch plötzlich schreitet ein Mann die Korridore der Schule ab und betet für die Schüler. Okay, denkt man sich, das wird in den USA so üblich sein - noch dazu an der "Shiloh Christian Academy".
Doch damit nicht genug, fragt ihn der Coach, ob ihn Gott zu ihm geschickt hat und baut danach sein Coaching nach den Grundlagen der Bibel auf. Huch, in was bin ich da reingeraten?
Mehr und mehr wird die christlich fundamentalistische Keule ausgepackt, wenn das Team fortan zu Ehren Gottes spielt und ein aufmüpfiger Teenager auf den Gehorsam gegenüber seinem Vater und Gott eingeschworen wird.
Ziemlich harter Tobak für "aufgeklärte Europäer" - doch in den USA, wo man das Christentum für unsere Begriffe schon fundamental ernst nimmt, wohl doch nicht so ungewöhnlich.
Daran dürften sich dann auch die Geister scheiden. Wer mit dieser penetranten Missionierung im Film nicht klarkommt, der sollte tunlichst die Finger davon lassen.
Ich bin da allerdings offen und gegen massivsten (amerikanischen) Pathos einigermassen resistent - habe mir auch gerne so konservative Serien wie 7th Heaven oder J.A.G. angesehen.
Insofern musste ich oftmals heftig schmunzeln, denn gegen diesen Film wirkt 7th Heaven wie eine linksliberale Sendung.
Der Sportfilm als solcher ist solide inszeniert, setzt auf die bewährten Formeln, die den Zuschauer durchaus begeistern können.
Allerdings bleibt alles reichlich durchschnittlich. Da wussten Friday Night Lights oder Spiel auf Bewährung mit viel besser inszenierten Sportszenen zu begeistern, wobei die sicher auch ein weit grösseres Budget zur Verfügung hatten.
Auch die Story folgt den bekannten Vorgaben, ist dabei aber noch dreister. Man würde sich ja doch wenigstens minimalen Widerstand gegen die plötzliche christliche Neuausrichtung des Teams erwarten, aber es scheinen alle damit einverstanden zu sein.
Natürlich wird zum Schluss heftig auf die Tränendrüsen gedrückt (inkl. gelähmten Vater) und alles löst sich in totales Wohlgefallen auf. Überraschungen gibt es für den Zuschauer dabei keine. Natürlich wird der Fußball-Hänfling, der sich zu Beginn als Ersatzkicker im Team beworben hat, das entscheidende "Feldtor" (warum die Synchro das nicht als Field Goal belassen hat, wie allgemein üblich?) verwandeln.
Wer also keine Probleme mit einem christlichen Sportfilm hat, der kriegt eine solide Produktion zu sehen, die ausser dem totalen Mangel an Einfallsreichtum und Subtilität, keine übergrossen Schwächen aufzuweisen hat.
Von mir gibts deshalb durchschnittliche 5 Punkte für diese seichte Unterhaltung.
Wer allerdings zwischendrin neben den transportierten "Family Values" auch noch den Herrn für sich entdeckt, der dürfte begeistert sein...
Screenshots: Coach Taylor (Alex Kendrick) richtet sein Training nach der Bibel aus.
Mit Gleichnissen spornt er seine Spieler zu Höchstleistungen an.
Auch seine Frau Brooke (Shannen Fields) sucht wegen ihres Babywunsches Gott um Hilfe an.
Dieser Kick hat einen ordentlichen Bums drauf...
angeschaut am: 15.03.2007
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Sport / Religion
Laufzeit: ca. 106 Min.
Alterseinstufung: FSK o.A.
Inhalt:
Grant Taylor, Football-Trainer an einer High School in der Provinz, steckt in der Krise. Die Mannschaft hat schon zum dritten Mal den Titel vergeigt, führende Väter beginnen gegen ihn zu intrigieren, das Haupthaar geht aus, und nun ereilt ihn noch die Diagnose Zeugungsunfähigkeit. In seiner Not wendet sich Taylor an Gott, gelobt, die Religion zur Grundlage seines Trainingsprogramms zu machen. Tatsächlich eilen die Shiloh Eagles bald von Sieg zu Sieg, und auch privat wendet sich manches zum besseren.
Kritik:
Ab und zu erlebt man als Vielgucker schon ein Überraschung. Denn zunächst kommt Facing the Giants wie ein stinknormaler Sportfilm von der Stange daher, mit einem verlierenden Team und einem glücklosen Coach.
Doch plötzlich schreitet ein Mann die Korridore der Schule ab und betet für die Schüler. Okay, denkt man sich, das wird in den USA so üblich sein - noch dazu an der "Shiloh Christian Academy".
Doch damit nicht genug, fragt ihn der Coach, ob ihn Gott zu ihm geschickt hat und baut danach sein Coaching nach den Grundlagen der Bibel auf. Huch, in was bin ich da reingeraten?
Mehr und mehr wird die christlich fundamentalistische Keule ausgepackt, wenn das Team fortan zu Ehren Gottes spielt und ein aufmüpfiger Teenager auf den Gehorsam gegenüber seinem Vater und Gott eingeschworen wird.
Ziemlich harter Tobak für "aufgeklärte Europäer" - doch in den USA, wo man das Christentum für unsere Begriffe schon fundamental ernst nimmt, wohl doch nicht so ungewöhnlich.
Daran dürften sich dann auch die Geister scheiden. Wer mit dieser penetranten Missionierung im Film nicht klarkommt, der sollte tunlichst die Finger davon lassen.
Ich bin da allerdings offen und gegen massivsten (amerikanischen) Pathos einigermassen resistent - habe mir auch gerne so konservative Serien wie 7th Heaven oder J.A.G. angesehen.
Insofern musste ich oftmals heftig schmunzeln, denn gegen diesen Film wirkt 7th Heaven wie eine linksliberale Sendung.
Der Sportfilm als solcher ist solide inszeniert, setzt auf die bewährten Formeln, die den Zuschauer durchaus begeistern können.
Allerdings bleibt alles reichlich durchschnittlich. Da wussten Friday Night Lights oder Spiel auf Bewährung mit viel besser inszenierten Sportszenen zu begeistern, wobei die sicher auch ein weit grösseres Budget zur Verfügung hatten.
Auch die Story folgt den bekannten Vorgaben, ist dabei aber noch dreister. Man würde sich ja doch wenigstens minimalen Widerstand gegen die plötzliche christliche Neuausrichtung des Teams erwarten, aber es scheinen alle damit einverstanden zu sein.
Natürlich wird zum Schluss heftig auf die Tränendrüsen gedrückt (inkl. gelähmten Vater) und alles löst sich in totales Wohlgefallen auf. Überraschungen gibt es für den Zuschauer dabei keine. Natürlich wird der Fußball-Hänfling, der sich zu Beginn als Ersatzkicker im Team beworben hat, das entscheidende "Feldtor" (warum die Synchro das nicht als Field Goal belassen hat, wie allgemein üblich?) verwandeln.
Wer also keine Probleme mit einem christlichen Sportfilm hat, der kriegt eine solide Produktion zu sehen, die ausser dem totalen Mangel an Einfallsreichtum und Subtilität, keine übergrossen Schwächen aufzuweisen hat.
Von mir gibts deshalb durchschnittliche 5 Punkte für diese seichte Unterhaltung.
Wer allerdings zwischendrin neben den transportierten "Family Values" auch noch den Herrn für sich entdeckt, der dürfte begeistert sein...
Screenshots: Coach Taylor (Alex Kendrick) richtet sein Training nach der Bibel aus.
Mit Gleichnissen spornt er seine Spieler zu Höchstleistungen an.
Auch seine Frau Brooke (Shannen Fields) sucht wegen ihres Babywunsches Gott um Hilfe an.
Dieser Kick hat einen ordentlichen Bums drauf...
angeschaut am: 15.03.2007
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten