31 Dezember 2005

 

Lost in Translation - USA 2003

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Genre(s): Drama / Komödie / Romantik / Liebe
Laufzeit: ca. 97 Min.
Alterseinstufung: FSK 6

Inhalt:
Bob Harris und Charlotte sind zwei ziellose Amerikaner mitten in Tokio. Bob, ein alternder Schauspieler, der gerade in der Stadt einen Werbespot für Whiskey dreht, und Charlotte, eine junge, frisch verheiratete Frau, die ihren Mann, einen viel beschäftigten Fotografen, begleitet. In einer schlaflosen Nacht lernen sich Bob und Charlotte an der Bar eines Luxushotels kennen. Und was als zufällige Begegnung beginnt, entwickelt sich überraschend schnell zu einer ungewöhnlichen und intensiven Freundschaft. Ihre gemeinsamen Streifzüge durch die fremde Metropole am anderen Ende der Welt führen sie nicht nur in amüsant-bizarre Situationen, sondern eröffnen den beiden ungeahnte Perspektiven und einen überraschenden Blick auf ein Leben, das sie bisher nicht kannten...

Kritik:
Nach Virgin Suicides, der kontrovers diskutiert wurde, wendet sich Regisseurin Sofia Coppola hier einem Thema zu, dass sie aus eigener Erfahrung kennt: Den Auswirkungen des Jetlags.
Denn Bob und Charlotte können einfach nicht einschlafen und grübeln stattdessen über ihr Leben nach. Ob die Entscheidungen, die sie getroffen haben richtig waren.
Durch die gemeinsame Zeit haben beide die Chance etwas anderes kennenzulernen und es entwickelt sich eine Romanze. Das alles ist hochinteressant anzusehen, da es auch noch mit einem Ausflug ins bizarre japanische Nachtleben kombiniert wird. Mir gefiel dann aber auch der Schluss, als beide wieder in ihr gewohntes Leben zurückkehren. Das ist angenehm realistisch und fern jeden Hollywood-Kitsches.
Schauspielerisch erleben wir einen brillianten Bill Murray und die Newcomerin Scarlett Johansson. Letztere ist sicher eine der Hoffnungsträgerin für weitere hochkarätige Darbietungen und einer der angesagtesten jungen Stars. Beide zeigen eine hervorragende Leistung, die von den Nebenrollen gut unterstützt wird. Die Grösse liegt dabei darin, wie sie mit kleinen Gesten die Gefühle ihres Charakters darstellen können.
Kurzum ein Film der wunderbar realistisch ist, komisch und traurig zugleich, genau wie das Leben.

Screenshots: Bob Harris (Bill Murray) und...


...Charlotte (Scarlett Johansson) bekämpfen...


...gemeinsam für kurze Zeit ihre Ruhelosigkeit.


angeschaut am: 11.12.2005
Normale Wertung: 7,5 von 10 Punkten

29 Dezember 2005

 

Dédales - Würfel um dein Leben - FRA 2003

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Genre(s): Drama / Krimi / Mystery
Laufzeit: ca. 95 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
27 Menschen hat die schizophrene Claude (Sylvie Testud) schon umgebracht. Sie ist im Gefängnis und soll nun auf ihre Schuldfähigkeit untersucht werden. Also beauftragt der Leiter des Gefängnisses Dr. Freud (Michel Duchaussoy) den Psychater Brennac (Lambert Wilson) mit dem Persönlichkeitstest, um somit den Grund für die vielen Morde zu erfahren. Doch Brennac hat seine ganz eigenen Methoden. Mit Hilfe des mythologischen „Labyrinth von Knossos“ , in dem alle Mitwirkenden aus Claudes Psyche herumirren, versucht er, Genaueres herauszufinden, doch er verliert sich in dieser Welt und erlebt alle grausamen Morde selbst. Als Dr. Freud sich später die Aufzeichnungen ansieht, kommt er hinter das furchtbare Geheimnis der Morde…

Kritik:
Wieder mal ein Thriller, der sich mit Schizophrenie befasst. Immer wieder eine gute Gelegenheit um den Zuschauer irre zu führen. Hier wird konsequent die Spannung aufgebaut, dadurch, dass der Film parallell zwei Zeitstränge abarbeitet. Zum einen die Tage vor der Verhaftung von Claude, zum anderen drei Monate später als sie in der Psychatrie sitzt und behandelt wird. Langsam, aber bedrohlich, nähert sich der Film dann der Verhaftung Claudes und man ist schon sehr gespannt, was uns erwartet.
Bis dahin schafft der Film eine prima Gruselatmosphäre. Der ermittelnde Beamte scheint hellseherisch begabt und versetzt sich immer wieder in die Mordszenen rein.
Schauspielerisch ist es für denjenigen, der den Schizophrenen spielt, sicher immer ein Fest, wenn man sich so wandeln kann. Das macht dann auch Sylvie Testud gut, die die verschiedenen Persönlichkeiten durchschaltet.
Ohne näher auf unerwartete Wendungen einzugehen möchte ich sagen, dass Dédales ein gelungener Vertreter der Thrillerzunft ist. Relativ viel Tiefgang, tolle Atmosphäre und eine Handlung, die man nicht so schnell vorhersieht.
Der letzte Feinschliff ging mir aber noch ab, der aus dem Film mehr als nur gehobenen Durchschnitt gemacht hätte.

Screenshots: Die schizophrene Killerin Claude...


...und der ermittelnde Polizist Matthias.


angeschaut am: 16.12.2005
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten

28 Dezember 2005

 

The Wild Bunch - Sie kannten kein Gesetz - USA 1969

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Genre(s): Drama / Western
Laufzeit: ca. 144 Min. (Director's Cut)
Alterseinstufung: FSK 18

Inhalt:
1914: Bei einem Lohnbüro-Überfall in San Rafael geraten Pike Bishop und seine Outlaws in einen HinterhaIt. Nach einem wilden Feuergefecht entkommen die Verbrecher nach Mexico. Dort lockt sie der Banditen-General Mapache mit einem Angebot: Für 10.000 Dollar sollen sie einen US-Munitionszug ausrauben. Der Coup gelingt, doch Mapache weigert sich zu zahlen. Als er einen von Bishops Leuten killt, schlagen die Helden zurück...

Kritik:
Sam Peckinpah gelang es hier einen tiefgründigen und actionreichen Western zu drehen, als die großen Zeiten dieses Genres schon am abklingen waren. Es war die Zeit der Sphagetti-Western. Lange vorbei war die simple Einteilung in Gut und Böse.
Die Helden der Geschichte sind Bankräuber, die zwar hart zu Werke gehen, aber noch über einen gewissen Moralkodex verfügen. Während sie auf der anderen Seite - der vermeintlich Guten - von den skrupellosen Kopfjägern der Eisenbahn-Gesellschaft verfolgt werden. Diese schiessen in der grandiosen Anfangs-Sequenz, als sie den Gangstern bei einem Überfall versteckt auflauern, auf alles was sich bewegt. Viele Unbeteiligte sterben dabei.
Diese Sequenz ist für ihre Zeit schon hervorragend umgesetzt mit Zeitlupeneinstellungen und sehr blutigen Effekten. Trotz seiner langen Laufzeit bleibt der Film aber auch danach sehr spannend. Erwähnenswert finde ich noch eine Szene, als die Gangster eine Brücke sprengen, damit die Kopfgeldjäger sie nicht weiter verfolgen. Mein Respekt an die Stuntmänner und -pferde, denen sehr unsanft der Boden unter den Füssen weggezogen wird.
Im Verlaufe des Films kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Helden inzwischen zu alt für die "neue Welt" geworden sind, wo ein Menschenleben nicht viel zählt.
So ist es denn auch nur konsequent, dass sie ihr Ende selbst bestimmen und es dem mexikanischen General heimzahlen. War der Film vorher schon sehr blutig, so stellt das Finale alles in den Schatten, wenn ein Gemetzel erster Güte stattfindet.
Fazit: Einer der besten Western, die ich je gesehen habe. Seiner Zeit damals sicher weit voraus. Deshalb wirkt er auch heute noch taufrisch.

Screenshots: Pike Bishop (William Holden) in Aktion.


Auch seine Männer wissen mit Schusswaffen umzugehen.


Einer von Bishops Leuten wird gefoltert.


Die Brücke wird den Verfolgern unter den Pferden weggesprengt.


angeschaut am: 3.12.2005
Normale Wertung: 8,5 von 10 Punkten

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27 Dezember 2005

 

Impostor - USA 2002

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Genre(s): SciFi / Thriller
Laufzeit: ca. 92 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Im Jahr 2079 herrscht Krieg zwischen den Menschen und Aliens. Der für die Regierung arbeitende Wissenschaftler Spencer Olham (Gary Sinise) hat eine Waffe entwickelt, mit der die Menschheit den Kampf gewinnen könnte. Als er verdächtigt wird, ein getarnter Alien-Spion zu sein, muss Spencer fliehen. Verzweifelt versucht er, seine Unschuld zu beweisen.

Kritik:
Eine Kurzgeschichte von Philip K. Dick wurde hier verfilmt. Aber es fiel sichtlich schwer die Story auf Spielfilmlänge zu strecken. Zu Beginn gibt es eine kleine Einführung zur Situation und man lernt den Helden kennen. Danach verbringt er den grössten Teil des Films auf der Flucht, was anfangs noch recht spannend ist, dann aber doch ziemlich ermüdend wird.
Rausgerissen wird der Film dann aber vom Ende, das einerseits zu erahnen ist, andererseits dann aber doch überraschend kommt.
Schauspielerisch kann man sicher nicht meckern, obwohl die Charaktere nicht 100% stimmig ausgearbeitet sind. Vor allem Major Hathaway, gespielt von Vincent D'Onofrio, der im Auftrag der Spionageabwehr den Helden jagt, ist zu Anfang ein skrupelloser Fiesling und wandelt sich zum Schluss plötzlich in einen halbwegs verständnisvollen Menschen.
Die Umsetzung der Zukunft ist durch ein geschätztes Budgets von 40 Mio. Dollar (lt. IMDB) ganz gut gelungen, allerdings habe ich dem Film das Geld nicht oft angesehen. Er wirkt wie eine gehobene Version einer Folge von Outer Limits.
Fazit: Passabler SciFi-Thriller, der einem sicher nicht gross im Gedächtnis bleibt. Die auf dem Cover zitierten Verfilmungen von Philip K. Dick Geschichten sind dieser eindeutig vorzuziehen (Nämlich Total Recall, Minority Report und natürlich Blade Runner).

Screenshots: Spencer Olham (Gary Sinise) wird plötzlich gejagt.


Unterstützung bekommt er von Cale (Mekhi Phifer).


angeschaut am: 26.12.2005
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

26 Dezember 2005

 

Harry Potter und die Kammer des Schreckens - USA 2002

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Genre(s): Abenteuer / Fantasy / Mystery
Laufzeit: ca. 152 Min. (gekürzte Version)
Alterseinstufung: FSK 6

Inhalt:
Harry Potter (Daniel Radcliffe) könnte sich schönere Sommerferien vorstellen: Einerseits erträgt er nur schwer den herrischen Ton im Haus von Tante Petunia (Fiona Shaw) und Onkel Vernon Dursley (Richard Griffiths), denen seine Zauberkunst nicht geheuer ist, andererseits haben ihn seine besten Freunde Ron Weasley (Rupert Grint) und Hermine Granger (Emma Watson) offenbar vergessen, denn die beantworten keinen seiner Briefe. Plötzlich taucht der geheimnisvolle Haus-Elf Dobby in Harrys Schlafzimmer auf und warnt ihn: Falls Harry nach Hogwarts zurückkehrt, schwebt er in großer Gefahr...

Kritik:
Vorneweg: Ich bin überhaupt kein Harry Potter Fan - angesichts des Hypes allerortens um jedes neue Buch und Film schon eher das Gegenteil.
Aber nun ja, es ist Weihnachten und man hat Zeit sich tolle Filme im Fernsehen anzusehen. Warum also nicht mal einen Blockbuster für "jung und alt"?
Ich machs kurz: Ich fand den Film sehr langweilig. Die Lauflänge schien mir für die wenige Handlung völlig übertrieben. Die Hauptfigur des Harry Potter finde ich, wie im ersten Film, nicht besonders sympathisch. Die schauspielerischen Leistungen fand ich auf Seiten der Kinderdarsteller auch nicht voll befriedigend, Emma Watson überzeugt hier noch am ehesten. Die Erwachsenen machen ihre Sache gut, allen voran Kenneth Brannagh als aufgeblasener Zauberprofessor.
Die Effekte sind für einen solchen Blockbuster-Film teilweise sehr schlecht gemacht, vor allem die Szenen mit dem fliegenden Auto.
Die Spannung hielt sich sehr in Grenzen - auch die Rätsel werden mit erheblicher Verzögerung gelöst, wo doch die Lösung ziemlich schnell auf der Hand liegt. Vielleicht urteile ich hier aber auch zu hart über einen Film, der wohl hauptsächlich kleine Kinder als Zielgruppe hat.
Fazit: Für Kinder und Fans sicher ok, alle anderen müssen es nicht gesehen haben.

Screenshots: Harry Potter und sein Kumpel Ron.


Emma Watson als Hermine Granger.


Ein "Elf" sieht im Harry-Potter-Universum irgendwie anders aus...


angeschaut am: 25.12.2005
Normale Wertung: 2 von 10 Punkten

25 Dezember 2005

 

Kalender Girls - GB 2003

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Genre(s): Komödie / Drama
Laufzeit: ca. 104 Min.
Alterseinstufung: FSK 0

Inhalt:
Ältere Frauen, die Marmelade einkochen, sind nichts Besonderes. Frauen, die sich nackt für einen Kalender ablichten lassen, und das alles für einen guten Zweck - das ist etwas Besonderes! Chris und Annie sind seit Jahren beste Freundinnen. Das beschauliche Leben der beiden Damen in einer kleinen Stadt in Yorkshire wird erschüttert, als Annies Ehemann an Leukämie stirbt. Als Chris, ein Mitglied des lokalen Frauenvereins, die Idee hat, deren alljährlichen Kalender zu produzieren, um damit Geld für das örtliche Krankenhaus zu sammeln, bringt diese ausgefallene Idee nicht nur die kleine Stadt in Aufruhr. Denn bald verbreiten sich die Schlagzeilen so weit, dass selbst Hollywood auf die Kalender Girls aufmerksam wird. Inmitten der großen Aufregung, die Chris Initiative hervorruft, wird die Freundschaft der beiden Frauen auf eine harte Probe gestellt.

Kritik:
Kalender Girls ist eine typisch britische Komödie. Witzig und voller herzlicher Momente, mit sehr glaubhaften Charakteren. Diesmal beruht die Geschichte ja auch auf Tatsachen.
Vom Tiefgang kann der Film zwar nicht an berühmte britische Komödien, wie Brassed Off heranreichen - doch für einen unterhaltsamen Abend mit Niveau ist immer noch gesorgt.
Die schauspielerischen Leistungen sind tadellos, allen voran Helen Mirren.
Zum Schluss geht dem Film zwar etwas die Puste aus und es wird sehr vorhersehbar, aber alles in allem bleibt eine nette Komödie für jung und alt.

Screenshots: Die Landfrauen bekleidet...


...und nackt als Kalender Girls.


angeschaut am: 19.12.2005
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

 

Eine Affäre in Paris - FRA/USA 2003

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Genre(s): Drama / Komödie
Laufzeit: ca. 112 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Weil ihre schwangere Schwester Roxy gerade von ihrem französischen Ehemann sitzen gelassen wurde, begibt sich die junge Amerikanerin Isabel nach Paris. Entschlossen, sich von nichts und niemandem unterkriegen zu lassen, stürzen sich die beiden jungen Frauen, die gegensätzlicher nicht sein könnten, ins Pariser Gesellschaftsleben. Während sich die rustikale Isabel ausgerechnet in den politisch fragwürdigen, anderweitig verheirateten Onkel ihres zukünftigen Ex-Schwagers verliebt, unternimmt die sensible Roxy einen Selbstmordversuch.

Kritik:
Auf den ersten Blick werden hier viele böse Klischees von Franzosen präsentiert. Deshalb wird der Film in vielen Kritiken auch sehr zerrissen, als anti-französisches Machwerk Hollywoods.
Nun, da ist auch was dran. Aber ich habe den ganzen Film als eine Satire gesehen, die auch die Amerikaner nicht ausnimmt. Die kommen auch nicht soviel besser weg, wie ich finde.
Sicher ein Film, der den meisten Leuten überhaupt nicht gefallen wird. Denn es passiert recht wenig und wenn man den speziellen Humor nicht mag, dann wird man sich sehr langweilen. Zudem wird mindestens ein Drittel des Films Französisch mit Untertiteln gesprochen.
Der Film wurde beim Kinostart als romantische Liebeskomödie beworben, doch das ist er sicher nicht - die Liebe hat eher melodramatische Aspekte.
Man sieht auf alle Fälle sehr gute Schauspieler, allen voran Leslie Caron als französische Matriarchin.
Alles in allem eine sehr ungewöhnliche, tiefschwarze Komödie.

Screenshots: Isabel (Kate Hudson) shoppt Dessous für ihren reifen Liebhaber.


Die beiden amerikanischen Schwestern in Paris.


Isabel und ihre Chefin (Glenn Close).


angeschaut am: 19.12.2005
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

23 Dezember 2005

 

Der Verbotene Schlüssel - USA 2005

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Genre(s): Horror / Mystery / Thriller
Laufzeit: ca. 99 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Im Auftrag einer älteren Dame (Gena Rowlands) soll sich Krankenschwester Caroline (Kate Hudson) um deren gesundheitlich angeschlagenen Ehemann (John Hurt) kümmern. In der weitläufigen Villa im sumpfigen Hinterland von Louisiana sind einige Geheimnisse verborgen. Neugierig geworden vom eigentümlichen Verhalten der Alten und den zahlreichen interessanten Räumlichkeiten unterzieht Caroline - zur Not auch mit dem Dietrich - ihr neues Heim einer näheren, keineswegs ungefährlichen Betrachtung.

Kritik:
Sehr gemächlich, wie in den alten Gruselfilmen von vor 30 Jahren, wird hier versucht Spannung aufzubauen. Im Klartext bedeutet dies, das in den ersten 75 Minuten praktisch gar nichts interessantes passiert.
Wenn man die gähnende Langeweile bis zum Finale durchgehalten hat, kommt endlich eine unerwartete Wendung, die zumindest ein wenig die vorherige Spannungsleere erklärt.
Ich will fair sein, für sehr leicht schreckhafte Zuschauer ist der Film vielleicht ganz ok, aber die verwendeten Schocks sind dermassen angestaubt und un-gruselig, dass sich praktisch keiner gruseln dürfte. Aber für Horror-Veteranen, wie mich, war das Gezeigte einfach nur langweilig.
Daran konnte auch die süsse Kate Hudson nichts mehr ändern. Die schauspielerischen Leistungen wirkten auf mich auch nicht wirklich überzeugend, obwohl den Charakteren sehr viel Zeit zur Entwicklung gegeben wird.
Warum der Film ab 16 eingestuft wurde ist mir echt ein Rätsel, meine Empfehlung wäre ab 10.
Fazit: Ein sehr schwacher Film, dem das überraschende Ende noch 3 Punkte sichert.

Screenshots: Je länger sie für Hausherrin Violet arbeitet, ...


...desto mehr interessiert sich Caroline für Magie.


angeschaut am: 22.12.2005 im KellerKino
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten

22 Dezember 2005

 

Mord nach Plan - USA 2002

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Genre(s): Krimi / Thriller
Laufzeit: ca. 115 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Im kalifornischen Küstenstädtchen San Benito soll die erfahrene Indizienexpertin Cassie Mayweather den rätselhaften Tod einer jungen Frau aufklären. Zunächst sieht es so aus, als ob es sich um das Opfer einer sinnlosen Gewalttat handelt. Obwohl es kaum Indizien gibt, entwickelt Cassie intuitiv eine bizarre Theorie. Die junge Frau musste nur deswegen sterben, weil der Mörder es darauf angelgt hat, den perfekten Mord zu begehen. Cassies neuer Kollege Sam Kennedy drängt sie, weiterhin systematisch den Hinweisen vom akribisch untersuchten Tatort nachzugehen. Aber sie vertraut unbeirrt ihrem Gefühl und spürt tatsächlich zwei Verdächtige auf. Doch die haben ein wasserdichtes Alibi...

Kritik:
Das Remake von Cocktail für eine Leiche (1948) ist gar nicht schlecht geworden. Leider kenne ich das Original nicht und kann deswegen keinen Vergleich anstellen.
Es ist sehr interressant den beiden Jugendlichen zuzusehen, wie sie den Mord durchführen - wie eine Art Experiment. Die beiden Charaktere fand ich gut entwickelt und hervorragend gespielt - vor allem ihre sich verändernde Beziehung, als auf einmal ein Mädchen (Agnes Bruckner) die homoerotische Freundschaft der beiden belastet, war sehr gut inszeniert. Richard Haywood (Ryan Gosling) geht sogar so weit, dass er mit dem Mädchen schläft, um sie seinem Freund Justin Pendleton (Michael Pitt) hassenswert zu machen.
Letztendlich überrascht es dann auch nicht, dass sie sich selber der Justiz ans Messer liefern.
Der absolute Nervfaktor in diesem Film ist Sandra Bullock. Meiner Meinung nach ja eine der schlechtesten und meistüberschätzten Schauspielerinnen nervt sie hier wieder mit einer Performance die zwischen toughem Cop und verletzlichem Opfer schwanken soll, aber beides nur klischeehaft hinbekommt. Das Drehbuch tut dabei sein Übriges, denn es ist einfach völlig lächerlich, wie sie von Anfang an die beiden Jungs verdächtigt. Sowas nenne ich nicht gut kombiniert, sondern schwach inszeniert.
Wegen der erwähnten Punkte sehenswert, insgesamt gehobener Durchschnitt.

Screenshots: Die beiden heimlichen Freunde brüten über ihrem Mordplan.


Justin Pendleton (Michael Pitt) und seine Freundin (Agnes Bruckner).


Sandra Bullock als ermittelnder Cop mit "genialer Intuition".


angeschaut am: 16.12.2005
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

20 Dezember 2005

 

The Lost Boys - USA 1987

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Genre(s): Horror / Komödie
Laufzeit: ca. 93 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Tagsüber schlafen sie. Nachts jagen sie auf Motorrädern durch die Vergnügungsanlagen des Küstenstädtchens Santa Clara: Die "Lost Boys" eine Gang moderner Vampire. Michael, mit Mutter und Brüderchen frisch in diese Gegend gezogen, gerät in die Fänge dieser Herren der Finsternis. Doch Bruder Sam verbündet sich mit den ausgebufften Vampirjägern Edgar und Allan Frog, um dem Spuk ein Ende zu bereiten...

Kritik:
Ein Klassiker aus meiner Jugendzeit, den man sich gerne noch mal ansieht, allein schon aus nostalgischen Gründen.
Ist es doch schier unglaublich, wie schlecht man sich damals in den 80ern angezogen hat. So sind denn mit Corey Haim und Corey Feldman zwei Teenie-Superstars aus den 80ern vertreten. Wobei man daran schön sehen kann, wie schnelllebig doch das Filmbusiness ist. Denn aus der Darstellerriege ist einzig Kiefer Sutherland heute ncoh richtig erfolgreich, die meisten anderen sind in der Versenkung verschwunden.
Die Handlung selber erscheint mir aus heutiger Sicht so, als wollte man davor warnen sich mit den falschen Leuten einzulassen. Denn statt Vampiren hätten es auch Drogenfreaks sein können, zu denen Michael unbedingt dazugehören will. Ohne gross nachzudenken lässt er sich dann mit ihnen ein und schwuppdiwupp ist er auch ein (Drogenfreak) Vampir.
Das aufrechte Brüderlein eilt ihm dann natürlich zu Hilfe.
Warum der Film ab 16 ist, ist mir nicht so ganz klar, denn eigentlich ist es mehr eine Komödie als ernster Horror. Die paar Effekte, die man im Finale sieht sind auch recht harmlos.
Alles in allem hat der Zahn der Zeit doch schon ziemlich an diesem Film genagt. Zum Thema Vampire gibt es besseres. Die Inszenierung ist aus heutiger Sicht mässig spannend. Einzig der Soundtrack ist immer noch recht cool. Was mir immer noch gut gefällt ist die Kameraführung, die Farben, kurz die Optik des Films.
Fazit: Damals sicher ein Knaller, heute nur noch Durchschnitt.

Screenshots: Ein Bühnenauftritt aus den 80ern.


Tolles Sakko...


Corey Feldman und Corey Haim.


Kiefer Sutherland als Anführer der Vampirgang.


Jami Gertz, ein echtes 80er Jahre Babe.


Mein Kollege Oleg the Bum vergibt 4 Punkte, inklusive 80er Jahre Bonus.

angeschaut am: 7.12.2005
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

19 Dezember 2005

 

Death Wish 2 - Der Mann ohne Gnade - USA 1982

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Genre(s): Action / Thriller
Laufzeit: ca. 88 Min.(Uncut)
Alterseinstufung: FSK 18

Inhalt:
Paul Kersey lebt nach den Vorkommnissen aus Teil 1 mittlerweile in Los Angeles. Seine Tochter ist immer noch in psychologischer Behandlung, macht aber gute Fortschritte. Er hat auch eine neue Frau gefunden, die attraktive Fernsehreporterin Geri Nichols (Jill Ireland).
Doch auch hier gibt es skrupellose Verbrecher. Nachdem er sich bei einem Überfall gewehrt hat, fahren sie anhand der Daten aus seiner Brieftasche zu seinem Haus und vergewaltigen und ermorden seine Haushälterin. Er selber wird zusammengeschlagen. Seine Tochter wird entführt, vergewaltigt und stirbt auf der Flucht.
Nachdem er in New York so schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht hat, bewaffnet er sich und bringt die Täter der Reihe nach zur Strecke.

Kritik:
Selber Regisseur, selber Hauptdarsteller und eigentlich auch dasselbe Plot. Nur wurde es diesmal noch um einiges drastischer, aber auch viel unterhaltender umgesetzt.
Statt einer Vergewaltigung sehen wir diesmal zwei, wobei die erste viel länger dauert und viel expliziter umgesetzt wurde. Fast schon unangenehm mitanzusehen.
Dann wird auch noch die arme Carol Kersey, die geistig eh schon durch den Wind ist, vergewaltigt und stirbt. Danach ist man als Zuschauer voll auf Seiten Paul Kersey's und seines persönlichen Rachefeldzuges.
Vor allem da er sich diesmal wirklich die Übeltäter vornimmt, die diese grausamen Verbrechen begangen haben. In Teil 1 waren es ja noch wahllos ausgesuchte Gangster.
Die Action kann sich hierbei sehen lassen und es bleibt auch die ganze Zeit über spannend. Sehr gut ist das Finale geraten, als sich der ermittelnde Polizist auf seine Seite schlägt. Und auch der letzte Gangster, dem die volle Milde der Justiz zuteil wird, kann sich nicht vor Kersey verstecken.
Charles Bronson ist wiedermal richtig stark als Rächer - vor allem auch im Zusammenspiel mit Jill Ireland. Und wieder gibt es einen bekannten Schauspieler in einer Jugendrolle zu sehen, diesmal ist es Laurence Fishburne.
Wie schon erwähnt kommt einem der Film fast wie ein Remake des ersten Teils vor, doch ist er besser als dieser geworden.
Harter Tobak und sicher eine der besten Fortsetzungen Hollywoods.

Screenshots: Das Leben könnte eigentlich wieder schön sein für Paul Kersey und seine neue Freundin.


Wäre da nicht Laurence Fishburne als durchgeknallter Gangster...


...und die überaus krasse Vergewaltigung der Haushälterin.


Was den einsame Rächer erneut auf den Plan ruft...


...um die Gangster der Reihe nach zur Strecke zu bringen.


angeschaut am: 30.11.2005
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
Promille Wertung: 8 von 10 Punkten

18 Dezember 2005

 

The Transporter 2 (The Mission) - USA 2005

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Genre(s): Action / Thriller
Laufzeit: ca. 88 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Unterwelt-Botenbube Frank Martin (Jason Statham) hat sich aus dem kriminellen Dasein zurück gezogen und verübt nun Leibwächterdienste für eine wohlhabende Familie aus Miami. Mit dem kleinen Sohnemann verbindet ihn mittlerweile eine tiefe Freundschaft. Als fiese Drogendealer den Jungen entführen, machen sie Bekanntschaft mit Martin und seinen Special-Forces-Tricks.

Kritik:
Der erste Teil war eine richtig feine Mischung aus Action, Coolness und Kampfkunst, wie sie die Franzosen zur Zeit am besten hinbekommen. Ein Film, den man sich als Action-Freund trotz eher mässiger Story gerne angesehen hat.

Teil 2 wurde nun der besseren kommerziellen Verwertung zuliebe nach USA verlagert, genauer gesagt nach Miami, was ja schon von den Bad Boys zweimal aufgemischt wurde.
Man hat grösstenteils die Tugenden aus dem ersten Teil übernommen und nochmal 100% Action draufgepackt. Die Story ist natürlich total dünn und kaum vorhanden - sie dient nur als Deckmantel um Stunts zu präsentieren, die weder jegliche Physik verstossen.

Die Anfangssequenz, als eine Super-Bitch namens Lola (Kate Nauta, siehe Screenshot rechts), die bevorzugt in Reizwäsche rumläuft, zusammen mit ein paar russischen Gangstern den Jungen in der Arztpraxis entführen will, zählt für mich zum Coolsten, was es dieses Jahr zu sehen gab. Ein audiovisuelles Fest, was uns da geboten wird, wenn Lola auf Frank, den Transporter, trifft. Die anschliessende Autojagd ist dann schon nicht mehr so toll. Es findet sich leider überhaupt keine so schöne Autojagd wie in Teil 1 mehr, trotz eines supergeilen Audis. Nach dem BMW aus Teil 1 ist Frank zumindest den deutschen Fabrikaten treu geblieben.

Eines zeigt sich dabei auch schon: Der Film wird mit zunehmendem Verlauf immer unrealistischer. Als Actionfan nimmt man es mit dem Realismus ja eh nicht so genau, aber hier wird doch extrem übertrieben. So springt Frank mit dem Audi von einem Parkhausdach in einen gegenüberliegenden Rohbau, ohne vorher zu sehen, wo es hingeht und bleibt dann 1cm neben dem Abgrund stehen.

Später schüttelt er eine Autobombe ab, indem er mit dem Wagen einen Sprung mit Drehung macht und im Vorbeifliegen die Bombe an einem Kran "abstreift". Im Finale fliegt ein Jet führerlos senkrecht in den Himmel, stürzt dann kreiselnd zu Boden - doch im Inneren kämpft man seelenruhig...wer braucht schon Schwerkraft.
Dies sind die krassesten Beispiele, von vielen weiteren, für den erheblichen Unrealismus, der den Film meiner Meinung nach schon merklich runterzieht. Man will es ja glauben... aber irgendwo ist wirklich Schluss.

Da sind die Nahkämpfe schon richtig realistisch, wenn Frank immer unbewaffnet seine Gegner fertigmacht, die ihn dutzendweise angreifen. Dabei ist die Szene mit dem Feuerwehrschlauch sehr geil geworden. Überhaupt ein Lob an die Martial-Arts Choreographie, die auch in Teil 1 schon toll war. So ein hohes Niveau ist nicht selbstverständlich.
Nunja, das Happy-End ist natürlich zu keinem Punkt in Gefahr, da ist es nur schade, dass Lola im Finale so schnell den Löffel abgiebt. Da hatte ich mir mehr erwartet.
Auch die gezeigte Härte hätte schon etwas derber sein können, ist aber für FSK 12 Verhältnisse am absolut obersten Ende.

Schauspielerisch bleiben einem eh nur die Coolness von Jason Statham und Superbitch Lola im Gedächtnis, die anderen sind klischeehaft, wie in Actionfilmen üblich.
Die CGI-Effekte sind dagegen schlecht, dies sieht man sehr gut, als der Hubschrauber abgeschossen wird. Das müssen wir noch üben bis Teil 3!
Fazit: Tolles Actionkino, bei dem man unbedingt vorher das Hirn abschalten muss, um es richtig geniessen zu können. Deswegen nur 6,5 normale Punkte.

Screenshots: Lola (Kate Nauta) bleibt einem garantiert im Gedächtnis.


Der Transporter kloppt sich vor seinem schönen Audi A8.


Eine Szene, die mich sehr an Kill Bill erinnert hat.


Schau mir in die Augen, Kleines.


angeschaut am: 17.12.2005
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 8 von 10 Punkten

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