30 Juni 2006
Goal! - USA 2005
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Sport
Laufzeit: ca. 113 Min.
Alterseinstufung: FSK o.A.
Inhalt:
Santiago Munez (Kuno Becker) träumt im Barrio von LA vom Dasein als Profifußballer. Doch für eine solche Karriere hat sich der aus Mexiko zugereiste Jüngling mit den USA eine denkbar schlechte Startrampe gewählt. Die Wende kommt, als das Auge des Talentscouts Glen Foy (Stephen Dillane) auf die Spielfertigkeit von Santiago fällt. Prompt flattert eine Einladung zum Probetraining bei Englands traditionellem Erstliga-Club Newcastle United ins Haus. Doch auf dem fremden Terrain muss auch ein gewiefter Knabe wie Santiago sich erst einmal durchsetzen.
Kritik:
Sportfilme sind doch was schönes.
Man nehme das Schema: Junger, talentierter Mensch, meist aus armen Verhältnissen, macht Sport aus Spass, bekommt die Chance auf mehr Erfolg und dank viel Übung und dem Willen sich Rückschlägen entgegenzustellen, gelingt der große Wurf.
Dieses Rezept wurde auch hier wiedermal beherzigt. Der Realismus bleibt hierbei zwar noch stärker auf der Strecke, als das normalerweise der Fall ist, doch funktioniert der Film ganz gut.
Oder kann sich jemand ernsthaft vorstellen, dass ein Spieler ein mexikanischen Schülermannschaft nur aufgrund seines Talents innerhalb von 4 Wochen den Aufstieg in die A-Mannschaft eines englischen Erstligisten schafft?
Nichtsdestotrotz geht das Rezept aber wiedermal auf. Santiago ist ein liebenswerter Charakter, der sich nebenbei auch noch verlieben darf und mit seiner ehrlichen Art auch einen versnobten Stürmerkollegen wieder auf den Pfad der Tugend zurückbringt. Auch das schwierige Verhältnis zu seinem Vater wird thematisiert.
Also genug Stoff, der auch für Nicht-Fußballfans geeignet ist.
Das Ganze wurde interessant in Szene gesetzt und macht den Film zur kurzweiligen Unterhaltung.
Innovationen fürs Sportfilm-Genre braucht man sich nicht zu erwarten - dafür aber einen solide inzensierten Beitrag dazu.
PS: Der Film ist, wie man lesen kann, der erste Teil einer Trilogie, die Santiago's Werdegang vom Amateur zum Fußball-Weltmeister begleiten soll.
Screenshots: Santiago Munez (Kuno Becker) stürmt für Newcastle...
...bei denen auch der versnobte Superstar Gavin Harris (Alessandro Nivola) unter Vertrag ist.
Santiago's Love Interest ist die süsse Krankenschwester Roz (Anna Friel).
angeschaut am: 25.06.2006
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Sport
Laufzeit: ca. 113 Min.
Alterseinstufung: FSK o.A.
Inhalt:
Santiago Munez (Kuno Becker) träumt im Barrio von LA vom Dasein als Profifußballer. Doch für eine solche Karriere hat sich der aus Mexiko zugereiste Jüngling mit den USA eine denkbar schlechte Startrampe gewählt. Die Wende kommt, als das Auge des Talentscouts Glen Foy (Stephen Dillane) auf die Spielfertigkeit von Santiago fällt. Prompt flattert eine Einladung zum Probetraining bei Englands traditionellem Erstliga-Club Newcastle United ins Haus. Doch auf dem fremden Terrain muss auch ein gewiefter Knabe wie Santiago sich erst einmal durchsetzen.
Kritik:
Sportfilme sind doch was schönes.
Man nehme das Schema: Junger, talentierter Mensch, meist aus armen Verhältnissen, macht Sport aus Spass, bekommt die Chance auf mehr Erfolg und dank viel Übung und dem Willen sich Rückschlägen entgegenzustellen, gelingt der große Wurf.
Dieses Rezept wurde auch hier wiedermal beherzigt. Der Realismus bleibt hierbei zwar noch stärker auf der Strecke, als das normalerweise der Fall ist, doch funktioniert der Film ganz gut.
Oder kann sich jemand ernsthaft vorstellen, dass ein Spieler ein mexikanischen Schülermannschaft nur aufgrund seines Talents innerhalb von 4 Wochen den Aufstieg in die A-Mannschaft eines englischen Erstligisten schafft?
Nichtsdestotrotz geht das Rezept aber wiedermal auf. Santiago ist ein liebenswerter Charakter, der sich nebenbei auch noch verlieben darf und mit seiner ehrlichen Art auch einen versnobten Stürmerkollegen wieder auf den Pfad der Tugend zurückbringt. Auch das schwierige Verhältnis zu seinem Vater wird thematisiert.
Also genug Stoff, der auch für Nicht-Fußballfans geeignet ist.
Das Ganze wurde interessant in Szene gesetzt und macht den Film zur kurzweiligen Unterhaltung.
Innovationen fürs Sportfilm-Genre braucht man sich nicht zu erwarten - dafür aber einen solide inzensierten Beitrag dazu.
PS: Der Film ist, wie man lesen kann, der erste Teil einer Trilogie, die Santiago's Werdegang vom Amateur zum Fußball-Weltmeister begleiten soll.
Screenshots: Santiago Munez (Kuno Becker) stürmt für Newcastle...
...bei denen auch der versnobte Superstar Gavin Harris (Alessandro Nivola) unter Vertrag ist.
Santiago's Love Interest ist die süsse Krankenschwester Roz (Anna Friel).
angeschaut am: 25.06.2006
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
29 Juni 2006
The Hills Have Eyes - USA 1977
OFDB-Link
Genre(s): Horror
Laufzeit: ca. 90 Min. (Uncut)
Altersempfehlung: FSK 18
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung
Inhalt:
Die Familie Carter ist mit ihrem Wohnmobil auf dem Weg in den Sommerurlaub nach Kalifornien, als sich Mitten in der amerikanischen Wüste eine Panne ereignet. Das Gebiet, von der Air Force als Atomversuchsgelände genutzt, scheint verlassen und so machen sich Zwei der Familienmitglieder auf den Weg, um Hilfe zu holen, während die Anderen zurückbleiben.
Sie ahnen nicht, dass sie aus den Hügeln von einer hungrigen Kannibalenfamilie beobachtet werden...
Kritik:
Ein Film, der sich langsam an den Zuschauer heranschleicht und dann hart zuschlägt.
The Hills Have Eyes nimmt sich zunächst mal viel Zeit, um die Familie vorzustellen, die sich ausgerechnet eine so entlegene Wüstengegend ausgesucht hat, um irgendeine verlassene Mine zu besichtigen.
Die Familie mit Papa und Mama Rentner, ihren drei Kindern, Schwiegersohn und Enkel bietet genug Möglichkeiten zur Identifikation. Vor allem auch die blankliegenden Nerven bei dem umstrittenen Ausflug in die Wüste sorgen für Realismus.
Ähnlich wie bei Texas Chainsaw Massacre und anderen Filmen ist es mal wieder das amerikanische Hinterland, bzw. eine gottverlassene Gegend, in der eine von der Radioaktivität des Atomwaffentestgebietes degenerierte Familie lebt und auf Beute wartet. Mehr als dieses einfache Setting braucht es dann auch nicht.
Wir sehen, wie die Urlauber, die mittlerweile wegen eines Schadens am Auto nicht mehr weiterfahren können, belauert werden und die Angreifer dann in der Nacht zuschlagen.
Dieser Angriff wurde so realistisch in Szene gesetzt, dass man als Zuschauer schon geschockt wird, obwohl nicht allzuviel Gore zu sehen ist. Wunderbar wird die Hektik dieser Situation rübergebracht.
Die degenerierte Familie selber wirkt mit ihrer abenteuerlichen Bekleidung auf den ersten Blick lächerlich, dafür gehen sie umso brutaler vor. Mord, Vergewaltigung, Kannibalismus - alles enthalten.
Spannend wird es dann, als die dezimierte Urlauber-Familie sich danach verzweifelt wehrt und ihrerseits gnadenlos gegen die Angreifer vorgeht.
Die Meisterleistung dieses Films ist mit sichtbar bescheidenen Mitteln (Produktionskosten 250.000 US-Dollar) dann eine doch so Terror-Wirkung beim Zuschauer zu erzielen. Selbst heute noch, wo man doch aufgrund krasserer Horrorschocker abgestumpfter ist, funktioniert der Film noch sehr gut.
Dazu tragen einerseits die Schauspieler und ihr Makeup bei, aber zum grössten Teil die Inszenierung mit ihrer unheimlichen Art.
Meines Erachtens hat diese Low-Budget-Produktion ihr Potenzial voll ausgeschöpft. Ich bin deshalb auch schon auf das Remake von Alexandre Aja gespannt, der geschätzte 14 Mio. US-Dollar zu Verfügung hatte.
Zu seiner Zeit sicher ein Schocker und einer der besten seines Genres. Und auch heute kann er noch gut unterhalten.
PS: Ich habe bewusst die Originalversion angeschaut, da in der deutschen Version die Kannibalenfamilie zu Ausserirdischen umdeklariert wurde und dementsprechend ganze Dialogpassagen völlig frei neu erfunden wurden, was den Sinn des Films aufs Gröbste entstellt.
Screenshots: Noch machen die Camper das Beste aus dem unfreiwilligen Stop.
Statt teurer Makeup-Effekte nimmt man einfach Schauspieler...
...die überzeugend rüberkommen, als radioaktiv Degenerierte.
Der Kampfhund bekommt seine Instruktionen.
angeschaut am: 26.06.2006
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten
Genre(s): Horror
Laufzeit: ca. 90 Min. (Uncut)
Altersempfehlung: FSK 18
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung
Inhalt:
Die Familie Carter ist mit ihrem Wohnmobil auf dem Weg in den Sommerurlaub nach Kalifornien, als sich Mitten in der amerikanischen Wüste eine Panne ereignet. Das Gebiet, von der Air Force als Atomversuchsgelände genutzt, scheint verlassen und so machen sich Zwei der Familienmitglieder auf den Weg, um Hilfe zu holen, während die Anderen zurückbleiben.
Sie ahnen nicht, dass sie aus den Hügeln von einer hungrigen Kannibalenfamilie beobachtet werden...
Kritik:
Ein Film, der sich langsam an den Zuschauer heranschleicht und dann hart zuschlägt.
The Hills Have Eyes nimmt sich zunächst mal viel Zeit, um die Familie vorzustellen, die sich ausgerechnet eine so entlegene Wüstengegend ausgesucht hat, um irgendeine verlassene Mine zu besichtigen.
Die Familie mit Papa und Mama Rentner, ihren drei Kindern, Schwiegersohn und Enkel bietet genug Möglichkeiten zur Identifikation. Vor allem auch die blankliegenden Nerven bei dem umstrittenen Ausflug in die Wüste sorgen für Realismus.
Ähnlich wie bei Texas Chainsaw Massacre und anderen Filmen ist es mal wieder das amerikanische Hinterland, bzw. eine gottverlassene Gegend, in der eine von der Radioaktivität des Atomwaffentestgebietes degenerierte Familie lebt und auf Beute wartet. Mehr als dieses einfache Setting braucht es dann auch nicht.
Wir sehen, wie die Urlauber, die mittlerweile wegen eines Schadens am Auto nicht mehr weiterfahren können, belauert werden und die Angreifer dann in der Nacht zuschlagen.
Dieser Angriff wurde so realistisch in Szene gesetzt, dass man als Zuschauer schon geschockt wird, obwohl nicht allzuviel Gore zu sehen ist. Wunderbar wird die Hektik dieser Situation rübergebracht.
Die degenerierte Familie selber wirkt mit ihrer abenteuerlichen Bekleidung auf den ersten Blick lächerlich, dafür gehen sie umso brutaler vor. Mord, Vergewaltigung, Kannibalismus - alles enthalten.
Spannend wird es dann, als die dezimierte Urlauber-Familie sich danach verzweifelt wehrt und ihrerseits gnadenlos gegen die Angreifer vorgeht.
Die Meisterleistung dieses Films ist mit sichtbar bescheidenen Mitteln (Produktionskosten 250.000 US-Dollar) dann eine doch so Terror-Wirkung beim Zuschauer zu erzielen. Selbst heute noch, wo man doch aufgrund krasserer Horrorschocker abgestumpfter ist, funktioniert der Film noch sehr gut.
Dazu tragen einerseits die Schauspieler und ihr Makeup bei, aber zum grössten Teil die Inszenierung mit ihrer unheimlichen Art.
Meines Erachtens hat diese Low-Budget-Produktion ihr Potenzial voll ausgeschöpft. Ich bin deshalb auch schon auf das Remake von Alexandre Aja gespannt, der geschätzte 14 Mio. US-Dollar zu Verfügung hatte.
Zu seiner Zeit sicher ein Schocker und einer der besten seines Genres. Und auch heute kann er noch gut unterhalten.
PS: Ich habe bewusst die Originalversion angeschaut, da in der deutschen Version die Kannibalenfamilie zu Ausserirdischen umdeklariert wurde und dementsprechend ganze Dialogpassagen völlig frei neu erfunden wurden, was den Sinn des Films aufs Gröbste entstellt.
Screenshots: Noch machen die Camper das Beste aus dem unfreiwilligen Stop.
Statt teurer Makeup-Effekte nimmt man einfach Schauspieler...
...die überzeugend rüberkommen, als radioaktiv Degenerierte.
Der Kampfhund bekommt seine Instruktionen.
angeschaut am: 26.06.2006
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten
Labels: 1970er, Originalsprache, USA
28 Juni 2006
One Hour Photo - USA 2002
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 92 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Der unscheinbare Sy Parrish (Robin Williams) arbeitet in der Fotoabteilung eines Supermarkts. Neben dem Job kennt er nur eine Leidenschaft: Nina Yorkin und ihre Familie, deren Fotos er seit langem entwickelt. Die attraktive Frau besitzt alles, wonach er sich sehnt. Sie ist glücklich verheiratet, hat einen süßen Sohn und lebt im Wohlstand. Doch Sys Interesse an den Yorkins hat sich zu einer Obsession entwickelt und er beginnt, Nina zu belauern. Als es in deren Ehe kriselt, fühlt sich Sy verpflichtet, sein Objekt der Begierde zu beschützen. Mit dramatischen Folgen...
Kritik:
One Hour Photo konzentriert sich voll auf die Psychostudie von Sy Parrish. Dieser wird von Robin Williams gespielt, der ja sonst eher für Komödien bekannt ist. Aber hier kann er mal zeigen, dass er auch schwierigere Charaktere spielen kann.
Der Film bleibt dabei die ganze Zeit recht ruhig und realistisch. Auch beim Finale kommt es nicht zu merklicher Action oder ähnlichem. Mir persönlich blieb die Handlung dann aber auch zu unspektakulär.
Portraits von solch kaputten Typen hat man schon öfter gesehen und dieses fand ich nicht so herrausragend. Es fehlt einfach ein wenig an Spannung, da Sy seine Aggressionen gegen den fremdgehenden Ehemann richtet, den wir bis dato nur kurz gesehen haben, und der uns, ebenso wie die anderen Charaktere, relativ kalt lässt.
Zu alledem gesellt sich ein Schluß mit einem etwas komischen Ende, wo wir dann urplötzlich eine Erklärung für Sy's Verhalten geliefert bekommen (er wurde als Kind für pädophile Foto-Aufnahmen missbraucht).
Der Schluß zieht den Film für mich dann vollends runter und bringt mich zu einer durchschnittlichen Wertung von 5 Punkten.
Screenshots: Sy Parrish (Robin Williams) entwickelt eine Obsession für...
...die Familie Yorkin.
angeschaut am: 19.06.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 92 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Der unscheinbare Sy Parrish (Robin Williams) arbeitet in der Fotoabteilung eines Supermarkts. Neben dem Job kennt er nur eine Leidenschaft: Nina Yorkin und ihre Familie, deren Fotos er seit langem entwickelt. Die attraktive Frau besitzt alles, wonach er sich sehnt. Sie ist glücklich verheiratet, hat einen süßen Sohn und lebt im Wohlstand. Doch Sys Interesse an den Yorkins hat sich zu einer Obsession entwickelt und er beginnt, Nina zu belauern. Als es in deren Ehe kriselt, fühlt sich Sy verpflichtet, sein Objekt der Begierde zu beschützen. Mit dramatischen Folgen...
Kritik:
One Hour Photo konzentriert sich voll auf die Psychostudie von Sy Parrish. Dieser wird von Robin Williams gespielt, der ja sonst eher für Komödien bekannt ist. Aber hier kann er mal zeigen, dass er auch schwierigere Charaktere spielen kann.
Der Film bleibt dabei die ganze Zeit recht ruhig und realistisch. Auch beim Finale kommt es nicht zu merklicher Action oder ähnlichem. Mir persönlich blieb die Handlung dann aber auch zu unspektakulär.
Portraits von solch kaputten Typen hat man schon öfter gesehen und dieses fand ich nicht so herrausragend. Es fehlt einfach ein wenig an Spannung, da Sy seine Aggressionen gegen den fremdgehenden Ehemann richtet, den wir bis dato nur kurz gesehen haben, und der uns, ebenso wie die anderen Charaktere, relativ kalt lässt.
Zu alledem gesellt sich ein Schluß mit einem etwas komischen Ende, wo wir dann urplötzlich eine Erklärung für Sy's Verhalten geliefert bekommen (er wurde als Kind für pädophile Foto-Aufnahmen missbraucht).
Der Schluß zieht den Film für mich dann vollends runter und bringt mich zu einer durchschnittlichen Wertung von 5 Punkten.
Screenshots: Sy Parrish (Robin Williams) entwickelt eine Obsession für...
...die Familie Yorkin.
angeschaut am: 19.06.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten
27 Juni 2006
Funny Games - AUT 1997
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 104 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Georg und Anna wollen gemeinsam mit Sohn Georgie ihren Urlaub in einem Ferienhaus am See verbringen. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft wird die traute Idylle durch zwei in Weiß gewandete Männer namens Peter und Paul empfindlich gestört. Die beiden halten sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf und geben der Familie sehr schnell zu verstehen, daß sie es auf das Leben der hilflosen Menschen abgesehen haben. Ihre Opfer sollen zunächst auf äußerst sadistische Weise mit "komischen Spielen" gefoltert werden.
Kritik:
Hurra! Ein anspruchsvoller Film! Oder doch nicht?
Nüchtern und ohne Vorkenntnisse bin ich an Funny Games herangegangen. Dieser fängt durchaus interessant an, als sich die Ferienidylle im Nu zum Alptraum entwickelt. Wie schnell die Gewalt Einzug in unser ansonsten so behütetes Leben Einzug halten kann, hat man ja schon des öfteren gesehen, aber hier kommt es doch sehr krass rüber. Dabei wird auf die Darstellung der physischen Gewalt verzichtet, stattdessen bekommt man die Folgen zu sehen bzw. hören, z.B. das gebrochene Bein des Vaters. Auch die fiesen Dialoge, die von den Folterern geführt werden tragen ihr übriges dazu bei, um dem Zuschauer das Grauen vor Augen zu führen.
Leider geht dem Film dann aber nach ca. der Hälfte etwas die Luft aus. Waren vorher schon sehr lange Einstellungen derselben Szenen zu sehen, so gibt es dann quälend lange Szenen, wo kaum etwas passiert. Natürlich ist einem klar, dass man so mit den Opfern mitleiden soll, und dass es unangenehm sein soll, doch schien mir das zu übertrieben. Der Regisseur Michael Haneke versucht meines Erachtens zu sehr, seine moralische Botschaft rüberzubringen.
Dies äussert sich auch darin, dass sich die Täter mit Tom & Jerry oder Beavis & Butt-Head anreden, eine ziemlich plumpe Medienkritik, wie ich finde. Ebenso die musikalischen Gegensätze: Klassische Musik auf Seiten der Opfer und Brüll-Metal bei den Tätern - das ist mir viel zu einfach gestrickt.
Auch die Einbeziehung des Zuschauers in das Geschehen (erst schockierend, dann irgendwie peinlich) und eine Szene mit einer Fernbedienung (die die Zeit und Geschehnisse im Film zurückspult) zerstört meiner Meinung nach eher die Wirkung des Films, als förderlich zu sein. Man fühlt sich zusehr in einem Kunstprojekt, als in einem realistischen Umfeld.
Die schauspielerischen Leistungen sind entsprechend dem Theaterstück-Feeling des Films sehr gut und intensiv. Ulrich Mühe, Susanne Lothar als Opfer und auch Arno Frisch und Frank Giering als Täter kommen gut rüber.
Leider müssen sich die Schauspieler dem, wie bereits erwähnt, problematischen Drehbuch unterordnen.
Um eines klarzustellen: Einen "gewöhnlichen" Thriller mit (Teil-) Happy-End hätte Haneke meiner Meinung nach gar nicht drehen müssen. Das erwartet böse Ende geht so auch in Ordnung. Aber der Weg dorthin ist mir dann leider zu "sperrig" geworden.
Eine konventionellere, nicht so künstlerische Betrachtungsweise hätte mir besser gefallen. Und auch die Message wäre ohne die recht plumpen Anspielungen besser rübergekommen (und auch von Normalmenschen, wie mir, verstanden worden).
Eine Wertung fällt dementsprechend schwer. Für den Normalzuschauer springt sicher viel zu wenig Thriller heraus, und zuviel Kunst. Für den künstlerisch Interessierten wiederum mag Haneke's Ansatz ganz toll und innovativ wirken.
Ich persönlich fand den Film wie oben erwähnt durchwachsen. Für die tollen schauspielerischen Leistungen und die teils heftige Wirkung bei doch sehr spartanischer Präsentation gibt es von mir 5 Punkte.
Screenshots: Noch wird Anna (Susanne Lothar) noch höflich gefragt, ...
...doch bald werden sie und ihr Mann (Ulrich Mühe) zu Geiseln, ...
...die von Fremden (Arno Frisch) gequält werden.
Eine der Einstellungen, die minutenlang unverändert bleibt.
angeschaut am: 15.06.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 104 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Georg und Anna wollen gemeinsam mit Sohn Georgie ihren Urlaub in einem Ferienhaus am See verbringen. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft wird die traute Idylle durch zwei in Weiß gewandete Männer namens Peter und Paul empfindlich gestört. Die beiden halten sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf und geben der Familie sehr schnell zu verstehen, daß sie es auf das Leben der hilflosen Menschen abgesehen haben. Ihre Opfer sollen zunächst auf äußerst sadistische Weise mit "komischen Spielen" gefoltert werden.
Kritik:
Hurra! Ein anspruchsvoller Film! Oder doch nicht?
Nüchtern und ohne Vorkenntnisse bin ich an Funny Games herangegangen. Dieser fängt durchaus interessant an, als sich die Ferienidylle im Nu zum Alptraum entwickelt. Wie schnell die Gewalt Einzug in unser ansonsten so behütetes Leben Einzug halten kann, hat man ja schon des öfteren gesehen, aber hier kommt es doch sehr krass rüber. Dabei wird auf die Darstellung der physischen Gewalt verzichtet, stattdessen bekommt man die Folgen zu sehen bzw. hören, z.B. das gebrochene Bein des Vaters. Auch die fiesen Dialoge, die von den Folterern geführt werden tragen ihr übriges dazu bei, um dem Zuschauer das Grauen vor Augen zu führen.
Leider geht dem Film dann aber nach ca. der Hälfte etwas die Luft aus. Waren vorher schon sehr lange Einstellungen derselben Szenen zu sehen, so gibt es dann quälend lange Szenen, wo kaum etwas passiert. Natürlich ist einem klar, dass man so mit den Opfern mitleiden soll, und dass es unangenehm sein soll, doch schien mir das zu übertrieben. Der Regisseur Michael Haneke versucht meines Erachtens zu sehr, seine moralische Botschaft rüberzubringen.
Dies äussert sich auch darin, dass sich die Täter mit Tom & Jerry oder Beavis & Butt-Head anreden, eine ziemlich plumpe Medienkritik, wie ich finde. Ebenso die musikalischen Gegensätze: Klassische Musik auf Seiten der Opfer und Brüll-Metal bei den Tätern - das ist mir viel zu einfach gestrickt.
Auch die Einbeziehung des Zuschauers in das Geschehen (erst schockierend, dann irgendwie peinlich) und eine Szene mit einer Fernbedienung (die die Zeit und Geschehnisse im Film zurückspult) zerstört meiner Meinung nach eher die Wirkung des Films, als förderlich zu sein. Man fühlt sich zusehr in einem Kunstprojekt, als in einem realistischen Umfeld.
Die schauspielerischen Leistungen sind entsprechend dem Theaterstück-Feeling des Films sehr gut und intensiv. Ulrich Mühe, Susanne Lothar als Opfer und auch Arno Frisch und Frank Giering als Täter kommen gut rüber.
Leider müssen sich die Schauspieler dem, wie bereits erwähnt, problematischen Drehbuch unterordnen.
Um eines klarzustellen: Einen "gewöhnlichen" Thriller mit (Teil-) Happy-End hätte Haneke meiner Meinung nach gar nicht drehen müssen. Das erwartet böse Ende geht so auch in Ordnung. Aber der Weg dorthin ist mir dann leider zu "sperrig" geworden.
Eine konventionellere, nicht so künstlerische Betrachtungsweise hätte mir besser gefallen. Und auch die Message wäre ohne die recht plumpen Anspielungen besser rübergekommen (und auch von Normalmenschen, wie mir, verstanden worden).
Eine Wertung fällt dementsprechend schwer. Für den Normalzuschauer springt sicher viel zu wenig Thriller heraus, und zuviel Kunst. Für den künstlerisch Interessierten wiederum mag Haneke's Ansatz ganz toll und innovativ wirken.
Ich persönlich fand den Film wie oben erwähnt durchwachsen. Für die tollen schauspielerischen Leistungen und die teils heftige Wirkung bei doch sehr spartanischer Präsentation gibt es von mir 5 Punkte.
Screenshots: Noch wird Anna (Susanne Lothar) noch höflich gefragt, ...
...doch bald werden sie und ihr Mann (Ulrich Mühe) zu Geiseln, ...
...die von Fremden (Arno Frisch) gequält werden.
Eine der Einstellungen, die minutenlang unverändert bleibt.
angeschaut am: 15.06.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten
Labels: 1990er
26 Juni 2006
Das Omen - USA 2006
OFDB-Link
Genre(s): Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 110 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
US-Botschafter Robert Thorn (Liev Schreiber) und seine Frau Katherine (Julia Stiles) kratzen sich am Kopf: Warum bloß sterben im Umkreis ihres reizenden Adoptivrackers Damien stets die Leute weg wie die Fliegen? Vielleicht ist ja doch etwas dran an dem hartnäckigen Gerücht, die leibliche Mutter des Knaben sei ein Schakal und der Vater der Teufel gewesen. Thorn recherchiert ein wenig nach und gerät ins Schwitzen.
Kritik:
Wenn Hollywood nichts einfällt, dann werden halt Remakes von erfolgreichen Filmen produziert. Dies geschieht in letzter Zeit öfter und nun hat es auch den Horror-Klassiker Das Omen von 1976 erwischt.
Wer das Original schon kennt, der tut sich mit Remakes meistens etwas schwer. Vor allem mit solchen, die sich stark an die Originalstory halten, was zwangsläufig mit Langeweile aufgrund der bekannten Handlung einhergeht. Idealerweise funktioniert ein Remake als eigenständiger Film, der sich vom Original abhebt und auch Kennern des Originals etwas neues bietet.
Insofern ist es natürlich von Vorteil, wenn man das Original gar nicht erst kennt, was ich allerdings von mir nicht behaupten kann.
Für mich zählt Das Omen von 1976 zu den Horrorklassikern überhaupt, mit einer vorbildlich gruseligen Atmosphäre, die auch nach 30 Jahren nichts eingebüsst hat.
Lange Rede, kurzer Sinn... ich komme natürlich nicht drum herum, die beiden Filme zu vergleichen und stelle fest, dass sich dieses Remake fast schon sklavisch an die Originalversion hält.
Nicht nur die Handlung, sondern auch ganze Dialoge und Kamerafahrten wurden 1:1 übernommen. Neu sind nur ein paar neumodische Schockeffekte, wenn die Zuschauer durch überlaute Soundeffekte aus ihren Sitzen gerissen werden sollen.
Das ist auch dringend nötig, denn dem Film gelingt es nie eine vergleichbar gruselige Atmosphäre, wie im Original, aufzubauen und durch die gleiche Handlung kam bei mir in der zweiten Hälfte dann auch ganz schön Langeweile auf.
Technisch ist der Film wirklich gut gemacht und auch prominent besetzt. Highlight ist sicher Mia Farrow als Kindermädchen, die 1967 in Rosemaries Baby noch selber von teuflischen Mächten bedroht wurde, und nun witzigerweise eine Erfüllungsgehilfin aus der Hölle ist.
Die anderen Schauspieler sind ok - Liev Schreiber und Julia Stiles als Eltern können allerdings auch nicht mit den Eltern aus dem Original mithalten.
So haken wir den Film dann ab als Remake, das eigentlich niemand gebraucht hat, da das Original auch heute noch gut funktioniert. Wie gesagt technisch gut gemacht, deswegen für alle einen Blick wert, die das Original nicht kennen. Alle anderen sollten sich den Kinobesuch sparen.
Meine Wertung berücksichtigt in diesem Fall, dass ich die Handlung kannte und mich doch stark gelangweilt habe, deswegen nur 4 Punkte.
Screenshots: Die jungen Eltern (Julia Stiles und Liev Schreiber)...
...von Damien, dem Sohn des Teufels.
Der Teufel schickt ein Kindermädchen (Mia Farrow), um ihn zu beschützen.
Gemeinsam mit dem Fotografen Jennings (David Thewlis) macht sich der Vater an die Recherche über seinen Adoptivsohn.
angeschaut am: 23.06.2006
Normale Wertung: 4 von 10 Punkten
Genre(s): Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 110 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
US-Botschafter Robert Thorn (Liev Schreiber) und seine Frau Katherine (Julia Stiles) kratzen sich am Kopf: Warum bloß sterben im Umkreis ihres reizenden Adoptivrackers Damien stets die Leute weg wie die Fliegen? Vielleicht ist ja doch etwas dran an dem hartnäckigen Gerücht, die leibliche Mutter des Knaben sei ein Schakal und der Vater der Teufel gewesen. Thorn recherchiert ein wenig nach und gerät ins Schwitzen.
Kritik:
Wenn Hollywood nichts einfällt, dann werden halt Remakes von erfolgreichen Filmen produziert. Dies geschieht in letzter Zeit öfter und nun hat es auch den Horror-Klassiker Das Omen von 1976 erwischt.
Wer das Original schon kennt, der tut sich mit Remakes meistens etwas schwer. Vor allem mit solchen, die sich stark an die Originalstory halten, was zwangsläufig mit Langeweile aufgrund der bekannten Handlung einhergeht. Idealerweise funktioniert ein Remake als eigenständiger Film, der sich vom Original abhebt und auch Kennern des Originals etwas neues bietet.
Insofern ist es natürlich von Vorteil, wenn man das Original gar nicht erst kennt, was ich allerdings von mir nicht behaupten kann.
Für mich zählt Das Omen von 1976 zu den Horrorklassikern überhaupt, mit einer vorbildlich gruseligen Atmosphäre, die auch nach 30 Jahren nichts eingebüsst hat.
Lange Rede, kurzer Sinn... ich komme natürlich nicht drum herum, die beiden Filme zu vergleichen und stelle fest, dass sich dieses Remake fast schon sklavisch an die Originalversion hält.
Nicht nur die Handlung, sondern auch ganze Dialoge und Kamerafahrten wurden 1:1 übernommen. Neu sind nur ein paar neumodische Schockeffekte, wenn die Zuschauer durch überlaute Soundeffekte aus ihren Sitzen gerissen werden sollen.
Das ist auch dringend nötig, denn dem Film gelingt es nie eine vergleichbar gruselige Atmosphäre, wie im Original, aufzubauen und durch die gleiche Handlung kam bei mir in der zweiten Hälfte dann auch ganz schön Langeweile auf.
Technisch ist der Film wirklich gut gemacht und auch prominent besetzt. Highlight ist sicher Mia Farrow als Kindermädchen, die 1967 in Rosemaries Baby noch selber von teuflischen Mächten bedroht wurde, und nun witzigerweise eine Erfüllungsgehilfin aus der Hölle ist.
Die anderen Schauspieler sind ok - Liev Schreiber und Julia Stiles als Eltern können allerdings auch nicht mit den Eltern aus dem Original mithalten.
So haken wir den Film dann ab als Remake, das eigentlich niemand gebraucht hat, da das Original auch heute noch gut funktioniert. Wie gesagt technisch gut gemacht, deswegen für alle einen Blick wert, die das Original nicht kennen. Alle anderen sollten sich den Kinobesuch sparen.
Meine Wertung berücksichtigt in diesem Fall, dass ich die Handlung kannte und mich doch stark gelangweilt habe, deswegen nur 4 Punkte.
Screenshots: Die jungen Eltern (Julia Stiles und Liev Schreiber)...
...von Damien, dem Sohn des Teufels.
Der Teufel schickt ein Kindermädchen (Mia Farrow), um ihn zu beschützen.
Gemeinsam mit dem Fotografen Jennings (David Thewlis) macht sich der Vater an die Recherche über seinen Adoptivsohn.
angeschaut am: 23.06.2006
Normale Wertung: 4 von 10 Punkten
25 Juni 2006
Ultra - Blutiger Sonntag - ITA 1990
OFDB-Link
Genre(s): Drama
Laufzeit: ca. 90 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Nach zwei Jahren Haft wird der Fanclub-Anführer Principe aus dem Gefängnis entlassen und beschließt, auf der bevorstehenden Auswärtsfahrt seines Clubs AS Rom nach Turin mit der alten Gang noch einmal richtig zuzuschlagen. Die Fahrt endet mit einer Katastrophe, als der Hooligan die Nerven verliert und einen Kameraden tötet.
Kritik:
Der Film nimmt uns auf einen kurzen, aber intensiven Ausflug mit in die italienische Hooligan-Szene. Ultra's und Hooligans unterscheiden sich zwar, doch das Auftreten der Gruppe im Film ist doch eindeutig von dem Wunsch nach Gewalt geprägt.
Ein interessantes Nebendetail fand ich, dass man von dem Spiel, zu dem die Fans reisen, nichts sah. Das macht es noch bewusster, dass es der Gruppe weniger um Fußball, als um die Randale drum herum geht.
Entsprechend sind auch die sozialen Hintergründe der Mitglieder, die abseits der Fußballtage im Realleben nichts zu melden und auch keinerlei Perspektiven haben.
Der Einzige, der erkennt, dass es nicht ewig so weitergehen kann, wird dann auch von den anderen als Verräter behandelt.
Das Ganze ist ruhig in Szene gesetzt und schafft es, eine authentische Atmosphäre zu erzeugen. Die Darsteller gefielen mir gut, es ragt jedoch keiner besonders hervor. Ein bißchen mehr Action wäre allerdings wünschenswert gewesen.
Im Vergleich der Hooligan-Filme ist dieser einen Tick besser als Hooligans (4/10), der zwar solide inszeniert, aber unglaubwürdig ist. Mein Lieblingsfilm aus dem Genre bleibt aber weiterhin The Football Factory (7,5/10).
Screenshots: Die Polizei begelitet die Ultras zum Spiel.
Sowohl Principe, als auch sein Vize sind in Cinzia verliebt...
...was natürlich zum Bruch der beiden Freunde führen muss.
angeschaut am: 24.06.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten
Genre(s): Drama
Laufzeit: ca. 90 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Nach zwei Jahren Haft wird der Fanclub-Anführer Principe aus dem Gefängnis entlassen und beschließt, auf der bevorstehenden Auswärtsfahrt seines Clubs AS Rom nach Turin mit der alten Gang noch einmal richtig zuzuschlagen. Die Fahrt endet mit einer Katastrophe, als der Hooligan die Nerven verliert und einen Kameraden tötet.
Kritik:
Der Film nimmt uns auf einen kurzen, aber intensiven Ausflug mit in die italienische Hooligan-Szene. Ultra's und Hooligans unterscheiden sich zwar, doch das Auftreten der Gruppe im Film ist doch eindeutig von dem Wunsch nach Gewalt geprägt.
Ein interessantes Nebendetail fand ich, dass man von dem Spiel, zu dem die Fans reisen, nichts sah. Das macht es noch bewusster, dass es der Gruppe weniger um Fußball, als um die Randale drum herum geht.
Entsprechend sind auch die sozialen Hintergründe der Mitglieder, die abseits der Fußballtage im Realleben nichts zu melden und auch keinerlei Perspektiven haben.
Der Einzige, der erkennt, dass es nicht ewig so weitergehen kann, wird dann auch von den anderen als Verräter behandelt.
Das Ganze ist ruhig in Szene gesetzt und schafft es, eine authentische Atmosphäre zu erzeugen. Die Darsteller gefielen mir gut, es ragt jedoch keiner besonders hervor. Ein bißchen mehr Action wäre allerdings wünschenswert gewesen.
Im Vergleich der Hooligan-Filme ist dieser einen Tick besser als Hooligans (4/10), der zwar solide inszeniert, aber unglaubwürdig ist. Mein Lieblingsfilm aus dem Genre bleibt aber weiterhin The Football Factory (7,5/10).
Screenshots: Die Polizei begelitet die Ultras zum Spiel.
Sowohl Principe, als auch sein Vize sind in Cinzia verliebt...
...was natürlich zum Bruch der beiden Freunde führen muss.
angeschaut am: 24.06.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten
24 Juni 2006
Masters of Horror S01E06- Homecoming - USA 2005
OFDB-Link
IMDB-Link zu dieser Episode
Genre(s): Horror / Satire
Laufzeit: ca. 60 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Die USA haben sich in einem langen und erfolglosen Krieg aufgerieben. Viele GIs sind gefallen, und der Unmut in der Bevölkerung über die Verluste wächst stetig. Der Stimmungsumschwung fällt ausgerechnet in die Schlussphase des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfes, in der David Murch, Redenschreiber des Präsidenten, sich zu einer unbedachten Äußerung hinreißen lässt. Prompt verlassen die getöteten Soldaten die Gräber und beginnen ihren eigenen Wahl"kampf".
Kritik:
Diese Episode wurde von Regisseur Joe Dante beigesteuert. Leider ist sie, bis auf ein paar gute Make-Up-Effekte, zu sehr auf die Polit-Satire ausgerichtet.
Mag sein, dass man es als Europäer anders empfindet, weil wir doch viele Amerika-kritische Meinungen zu hören bekommen, aber ich dachte mir jedenfalls nach kurzer Zeit "Ja, ich habs kapiert, wann kommt der Horror?". Und darauf wartet man vergeblich.
Das Konzept selber, dass speziell Soldaten als Zombies wiederkehren, die, mangels gesetzlicher Regelung, auch als Tote ihre Stimmen gegen den Krieg abgeben, ist sicher ganz nett. Sicher auch amüsant, wenn sie in Guantanamo-ähnlichen Lagern untergebracht werden. Auch die Anspielung auf Die Nacht der lebenden Toten ist eine nette Hommage.
Doch erwartete ich mir insgesamt schon etwas mehr Spannung oder Horror, es bleibt einfach zu sehr auf eine Anti-Bush-Message fixiert. Zudem sind viele Szenen, wenn etwa die Zombies Ansprachen halten oder ihre Stimmen abgeben, mir zu grotesk geraten. Auch bei einer Satire, die ja bewusst übertreibt, fällt mir dazu kein anderer Begriff ein.
Aber wer mal eine Politsatire mit Zombies sehen will, der kann ruhig einen Blick riskieren.
Screenshots: Die ehrgeizige Polit-Kommentatorin, die abseits der Öffentlichkeit ihre Ziele als Domina erreicht.
Einer der untoten Veteranen.
angeschaut am: 15.05.2006
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten
IMDB-Link zu dieser Episode
Genre(s): Horror / Satire
Laufzeit: ca. 60 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Die USA haben sich in einem langen und erfolglosen Krieg aufgerieben. Viele GIs sind gefallen, und der Unmut in der Bevölkerung über die Verluste wächst stetig. Der Stimmungsumschwung fällt ausgerechnet in die Schlussphase des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfes, in der David Murch, Redenschreiber des Präsidenten, sich zu einer unbedachten Äußerung hinreißen lässt. Prompt verlassen die getöteten Soldaten die Gräber und beginnen ihren eigenen Wahl"kampf".
Kritik:
Diese Episode wurde von Regisseur Joe Dante beigesteuert. Leider ist sie, bis auf ein paar gute Make-Up-Effekte, zu sehr auf die Polit-Satire ausgerichtet.
Mag sein, dass man es als Europäer anders empfindet, weil wir doch viele Amerika-kritische Meinungen zu hören bekommen, aber ich dachte mir jedenfalls nach kurzer Zeit "Ja, ich habs kapiert, wann kommt der Horror?". Und darauf wartet man vergeblich.
Das Konzept selber, dass speziell Soldaten als Zombies wiederkehren, die, mangels gesetzlicher Regelung, auch als Tote ihre Stimmen gegen den Krieg abgeben, ist sicher ganz nett. Sicher auch amüsant, wenn sie in Guantanamo-ähnlichen Lagern untergebracht werden. Auch die Anspielung auf Die Nacht der lebenden Toten ist eine nette Hommage.
Doch erwartete ich mir insgesamt schon etwas mehr Spannung oder Horror, es bleibt einfach zu sehr auf eine Anti-Bush-Message fixiert. Zudem sind viele Szenen, wenn etwa die Zombies Ansprachen halten oder ihre Stimmen abgeben, mir zu grotesk geraten. Auch bei einer Satire, die ja bewusst übertreibt, fällt mir dazu kein anderer Begriff ein.
Aber wer mal eine Politsatire mit Zombies sehen will, der kann ruhig einen Blick riskieren.
Screenshots: Die ehrgeizige Polit-Kommentatorin, die abseits der Öffentlichkeit ihre Ziele als Domina erreicht.
Einer der untoten Veteranen.
angeschaut am: 15.05.2006
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten
23 Juni 2006
Spanglish - USA 2004
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Komödie / Liebe
Laufzeit: ca. 126 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Flor (Paz Vega), die junge Mutter und Wirtschaftsemigrantin aus Mexiko, lebt zwar schon seit zwei Jahren in den Barrios von South Central LA, doch ein Wort Englisch hat sie dort bisher nicht lernen müssen. Nun ziehen sie und ihre Tochter in den Haushalt der wohlhabenden Claskys und lernen die oberen Sprossen der amerikanischen Gesellschaftsleiter aus näherer Ansicht kennen. Familienvater John (Adam Sandler), ein netter, von der frustrierten Ehefrau (Tea Leoni) sträflich vernachlässigter Vier-Sterne-Koch, erliegt Flors naivem Charme auf Anhieb.
Kritik:
Regisseur James L. Brooks meldet sich nach dem genialen Besser geht's nicht von 1997 zurück. Wieder ist es ihm gelungen eine Liebeskomödie, die ohne jeglichen Kitsch auskommt, sondern mit realistischen Charakteren aufwarten kann, auf die Leinwand zu bringen.
Der Film lebt davon, dass die Figuren allesamt sehr glaubhaft rüberkommen und viel Raum zur Identifikation bieten. Im Gegensatz zur Beschreibung oben spielt die romantische Komponente zwischen dem amerikanischen Familienvater und der mexikanischen Haushälterin eine geringere, dafür aber realistische Rolle.
Beide erwägen durchaus eine Beziehung, geben den Gedanken dann aber einvernehmlich zugunsten ihrer Familien wieder auf.
Leider gelingt dem Film nicht der ganz grosse Wurf, der meiner Meinung nach durchaus drin gewesen wäre. Das liegt zum einen an manchen Elementen, die ich einfach ein wenig zu überspitzt fand - teilweise sehen wir eine Satire auf die amerikanische Lebensart.
Zum anderen liegt es an Adam Sandler, der seine Rolle in gewohnt plappernder Weise spielt, was mir in diesem Film nicht unbedingt ideal vorkam. Es irritierte mich einfach ein wenig, obwohl Sandler durchaus keine Klamauk-Auftritte hat, sondern ein ganz normaler Familienvater ist.
Hervorragend dagegen Paz Vega als Flor, die die schwierige Aufgabe meistert, trotz Sprachbarriere ihre Rolle engagiert dem Zuschauer nahezubringen.
Auch die Rolle der Oma, gespielt von Cloris Leachman fand ich gut besetzt, ebenso wie die Kinder Bernice (Sarah Steele) und Christina (Shelbie Bruce), die ihre Parts sehr gut spielen.
Tea Leoni als "typische" frustrierte, amerikanische Haus-/Karrierefrau war auch gut besetzt - wie gesagt fand ich ihre satirischen Parts teilweise etwas zu überspitzt.
Alles in allem ein kurzweiliger Film, trotz langer Laufzeit. Kein Überknaller, aber trotzdem unbedingt sehenswert.
Screenshots: Christina (Shelbie Bruce) und ihre Mutter Flor (Paz Vega), ...
...die von der amerikanischen Hausfrau als Haushälterin engagiert wird.
Wer könnte diesem Lächeln widerstehen?
John (Adam Sandler) jedenfalls kommt schwer in Versuchung...
Besonderes Lob auch für die junge Sarah Steele als Bernice.
angeschaut am: 10.06.2006
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Komödie / Liebe
Laufzeit: ca. 126 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Flor (Paz Vega), die junge Mutter und Wirtschaftsemigrantin aus Mexiko, lebt zwar schon seit zwei Jahren in den Barrios von South Central LA, doch ein Wort Englisch hat sie dort bisher nicht lernen müssen. Nun ziehen sie und ihre Tochter in den Haushalt der wohlhabenden Claskys und lernen die oberen Sprossen der amerikanischen Gesellschaftsleiter aus näherer Ansicht kennen. Familienvater John (Adam Sandler), ein netter, von der frustrierten Ehefrau (Tea Leoni) sträflich vernachlässigter Vier-Sterne-Koch, erliegt Flors naivem Charme auf Anhieb.
Kritik:
Regisseur James L. Brooks meldet sich nach dem genialen Besser geht's nicht von 1997 zurück. Wieder ist es ihm gelungen eine Liebeskomödie, die ohne jeglichen Kitsch auskommt, sondern mit realistischen Charakteren aufwarten kann, auf die Leinwand zu bringen.
Der Film lebt davon, dass die Figuren allesamt sehr glaubhaft rüberkommen und viel Raum zur Identifikation bieten. Im Gegensatz zur Beschreibung oben spielt die romantische Komponente zwischen dem amerikanischen Familienvater und der mexikanischen Haushälterin eine geringere, dafür aber realistische Rolle.
Beide erwägen durchaus eine Beziehung, geben den Gedanken dann aber einvernehmlich zugunsten ihrer Familien wieder auf.
Leider gelingt dem Film nicht der ganz grosse Wurf, der meiner Meinung nach durchaus drin gewesen wäre. Das liegt zum einen an manchen Elementen, die ich einfach ein wenig zu überspitzt fand - teilweise sehen wir eine Satire auf die amerikanische Lebensart.
Zum anderen liegt es an Adam Sandler, der seine Rolle in gewohnt plappernder Weise spielt, was mir in diesem Film nicht unbedingt ideal vorkam. Es irritierte mich einfach ein wenig, obwohl Sandler durchaus keine Klamauk-Auftritte hat, sondern ein ganz normaler Familienvater ist.
Hervorragend dagegen Paz Vega als Flor, die die schwierige Aufgabe meistert, trotz Sprachbarriere ihre Rolle engagiert dem Zuschauer nahezubringen.
Auch die Rolle der Oma, gespielt von Cloris Leachman fand ich gut besetzt, ebenso wie die Kinder Bernice (Sarah Steele) und Christina (Shelbie Bruce), die ihre Parts sehr gut spielen.
Tea Leoni als "typische" frustrierte, amerikanische Haus-/Karrierefrau war auch gut besetzt - wie gesagt fand ich ihre satirischen Parts teilweise etwas zu überspitzt.
Alles in allem ein kurzweiliger Film, trotz langer Laufzeit. Kein Überknaller, aber trotzdem unbedingt sehenswert.
Screenshots: Christina (Shelbie Bruce) und ihre Mutter Flor (Paz Vega), ...
...die von der amerikanischen Hausfrau als Haushälterin engagiert wird.
Wer könnte diesem Lächeln widerstehen?
John (Adam Sandler) jedenfalls kommt schwer in Versuchung...
Besonderes Lob auch für die junge Sarah Steele als Bernice.
angeschaut am: 10.06.2006
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
22 Juni 2006
Audition - JAP/KOR 1999
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 111 Min. (Uncut)
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Shigeharu Aoyama (Ryo Ishibashi) wird Witwer, als seine Frau mit Mitte Dreißig stirbt, und bleibt alleine mit seinem Sohn zurück. Eines Tages entschließt er sich wieder zu heiraten und arrangiert mit einem Freund,der TV-Produzent ist, ein Casting für junge Frauen. Nach kurzer Zeit findet er in Asami (Eihi Shiina) eine Frau, die ihm gefällt. Doch schon bald kommen dunkle Schatten aus Asamis Vergangenheit zum Vorschein, und Shigeharu ahnt nicht, wie schrecklich das Geheimnis ist, welches Asami vor ihm verbirgt…
Kritik:
Einiges hatte ich im Vorfeld über Audition gehört, mit dem der japanische Regisseur Takashi Miike vor ein paar Jahren dem europäischen Publikum bekannt wurde.
Und ich muss zugeben, dass nicht übertrieben wurde.
In den ersten 60 Minuten ist bei Audition praktisch kein Horror vorhanden. Hier nimmt man sich viel Zeit, um die Hauptfigur Shigeharu einzuführen und seine aufkeimende Liebe zu der jungen Asami zu zeigen. Das sie hinter ihrer Fassade des schüchternen, jungen Mädchens ein dunkles Geheimnis bewahrt ahnt man früh, es wird auch von Shigeharu's Freund ihm gegenüber angesprochen.
Diesen Anfangsteil fand ich sehr gut gespielt und durchaus interessant - es könnte aber den Horrorfreaks zu lange dauern bzw. zu wenig passieren. Hinterher hatte ich ein wenig das Gefühl, das man eingelullt werden soll, damit der zweite Teil noch stärker wirkt.
Im zweiten Teil des Films geht es dann extrem in die Vollen. Während sich langsam das Geheimnis um Asami lüftet geraten wir zusammen mit Shigeharu in einen Alptraum erster Güte. Dieser besteht aus einer Traumsequenz, die äusserst verstörend ist, und die ich am ehesten mit den Werken von David Lynch vergleichen möchte. Diese alleine wäre schon starker Tobak, doch dazu gesellt sich dann die Realhandlung, die mit ihren Folterszenen sogar die Hartgesottenen auf die Probe stellen dürfte.
Beides zusammen ist praktisch ein Schlag in die Magengrube des Zuschauers.
Nach dem Ansehen war mir völlig klar, warum bei den Vorstellungen im Rahmen von Festivals viele Zuschauer frühzeitig das Kino verlassen haben. Die Grausamkeit, die man keineswegs mit irgendwelchem spassigen Splatter verwechseln sollte, ist für einen solch ernsthaften Film schon extrem. In dieser Beziehung sind die Japaner zur Zeit klar die heftigsten Filmemacher.
Daneben gibt es viele interessante Aspekte, die sich dem Zuschauer nicht aufdrängen, sondern derer man sich in der Rückschau erst bewusst wird. Das alles gibt einen anspruchsvollen, spannenden Horrorthriller, der allerdings aufgrund seiner krassen Momente nur für Leute mit guten Nerven geeignet ist.
Ein Film, den ich wohl nie vergessen werde. Erstaunlich auch, dass Audition ungeschnitten auf arte gezeigt wurde. Ein Hoch auf den Kultursender!
Als Erstwertung gibt es von mir 9 Punkte.
Screenshots: Shigeharu Aoyama (Ryo Ishibashi; rechts) bei der Audition, ...
durch die er Asami (Eihi Shiina) kennenlernt.
Wer so auf einen Anruf wartet, mit dem stimmt ziemlich offensichtlich etwas nicht.
Nur ein harmloses Beispiel für die kranken Überraschungen, die den Zuschauer erwarten.
angeschaut am: 5.06.2006
Normale Wertung: 9 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 111 Min. (Uncut)
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Shigeharu Aoyama (Ryo Ishibashi) wird Witwer, als seine Frau mit Mitte Dreißig stirbt, und bleibt alleine mit seinem Sohn zurück. Eines Tages entschließt er sich wieder zu heiraten und arrangiert mit einem Freund,der TV-Produzent ist, ein Casting für junge Frauen. Nach kurzer Zeit findet er in Asami (Eihi Shiina) eine Frau, die ihm gefällt. Doch schon bald kommen dunkle Schatten aus Asamis Vergangenheit zum Vorschein, und Shigeharu ahnt nicht, wie schrecklich das Geheimnis ist, welches Asami vor ihm verbirgt…
Kritik:
Einiges hatte ich im Vorfeld über Audition gehört, mit dem der japanische Regisseur Takashi Miike vor ein paar Jahren dem europäischen Publikum bekannt wurde.
Und ich muss zugeben, dass nicht übertrieben wurde.
In den ersten 60 Minuten ist bei Audition praktisch kein Horror vorhanden. Hier nimmt man sich viel Zeit, um die Hauptfigur Shigeharu einzuführen und seine aufkeimende Liebe zu der jungen Asami zu zeigen. Das sie hinter ihrer Fassade des schüchternen, jungen Mädchens ein dunkles Geheimnis bewahrt ahnt man früh, es wird auch von Shigeharu's Freund ihm gegenüber angesprochen.
Diesen Anfangsteil fand ich sehr gut gespielt und durchaus interessant - es könnte aber den Horrorfreaks zu lange dauern bzw. zu wenig passieren. Hinterher hatte ich ein wenig das Gefühl, das man eingelullt werden soll, damit der zweite Teil noch stärker wirkt.
Im zweiten Teil des Films geht es dann extrem in die Vollen. Während sich langsam das Geheimnis um Asami lüftet geraten wir zusammen mit Shigeharu in einen Alptraum erster Güte. Dieser besteht aus einer Traumsequenz, die äusserst verstörend ist, und die ich am ehesten mit den Werken von David Lynch vergleichen möchte. Diese alleine wäre schon starker Tobak, doch dazu gesellt sich dann die Realhandlung, die mit ihren Folterszenen sogar die Hartgesottenen auf die Probe stellen dürfte.
Beides zusammen ist praktisch ein Schlag in die Magengrube des Zuschauers.
Nach dem Ansehen war mir völlig klar, warum bei den Vorstellungen im Rahmen von Festivals viele Zuschauer frühzeitig das Kino verlassen haben. Die Grausamkeit, die man keineswegs mit irgendwelchem spassigen Splatter verwechseln sollte, ist für einen solch ernsthaften Film schon extrem. In dieser Beziehung sind die Japaner zur Zeit klar die heftigsten Filmemacher.
Daneben gibt es viele interessante Aspekte, die sich dem Zuschauer nicht aufdrängen, sondern derer man sich in der Rückschau erst bewusst wird. Das alles gibt einen anspruchsvollen, spannenden Horrorthriller, der allerdings aufgrund seiner krassen Momente nur für Leute mit guten Nerven geeignet ist.
Ein Film, den ich wohl nie vergessen werde. Erstaunlich auch, dass Audition ungeschnitten auf arte gezeigt wurde. Ein Hoch auf den Kultursender!
Als Erstwertung gibt es von mir 9 Punkte.
Screenshots: Shigeharu Aoyama (Ryo Ishibashi; rechts) bei der Audition, ...
durch die er Asami (Eihi Shiina) kennenlernt.
Wer so auf einen Anruf wartet, mit dem stimmt ziemlich offensichtlich etwas nicht.
Nur ein harmloses Beispiel für die kranken Überraschungen, die den Zuschauer erwarten.
angeschaut am: 5.06.2006
Normale Wertung: 9 von 10 Punkten
Labels: 1990er, Asien, Japan, Südkorea
21 Juni 2006
Hollow Man 2 - USA 2006
OFDB-Link
Genre(s): Horror / SciFi / Thriller
Laufzeit: ca. 91 Min.
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung mit engl. Untertiteln
Inhalt:
US-Wissenschaftlern ist es gelungen ein Serum zu entwickeln, das unsichtbar macht. Doch leider hat es tödliche Nebenwirkungen. Ein Proband des geheimen Regierungsprojekts, der Elitesoldat Griffin (Christian Slater), will sich nicht mit seinem drohenden Tod abfinden, sondern macht Jagd auf die einzige Wissenschaftlerin, die das Gegenmittel kennt. Der Cop, der zu ihrem Schutz abgestellt wurde, schwebt nun genau wie sie in Lebensgefahr.
Kritik:
Und wieder eine Direct-to-Video-Fortsetzung eines bekannten Hollywoodfilms. Der erste Hollow Man von 2000 ist mir noch in guter Erinnerung. Ein kleiner, aber feiner SciFi-Thriller mit guten Specialeffects und Darstellern.
Im Vergleich dazu enttäuscht Teil 2 auf ganzer Linie. Die Story wirkt teilweise sehr unlogisch - so kann man z.B. den Hollow Man auf Nachtsichtgeräten sehen, was aber keiner zu seinem Vorteil ausnutzen kann.
Die Effekte sind oftmals übertrieben - Leute werden von dem Unsichtbaren herumgeschleudert, als hätte er gigantische Kräfte. Vor allem die Kampfszenen wirken dabei recht billig.
Regisseur Claudio Fäh, der zuvor nur das Special-Effects-lastige B-Movie Coronado gedreht hatte, nutzt hier wenige der Möglichkeiten des Unsichtbaren, sondern beschränkt sich auf die immer selben Aktionen.
Spannung will auch nicht so wirklich aufkommen, da die Handlung absolut vorhersehbar ist und einem die Charaktere egal bleiben. Die Darsteller schaffen es denn auch nicht, ihren Rollen irgendeine Tiefe zu verleihen.
Und auch den bösen Humor aus dem ersten Teil sucht man hier vergeblich - der Bösewicht ist einfach nur der übliche Psychophat. Christian Slater wirkt übrigens in den paar Szenen, in denen er zu sehen ist, sehr unmotiviert.
Kurzum - diese Fortsetzung braucht kein Mensch. Es ist zu offensichtlich, dass sie nur zum Geldscheffeln gedreht wurde, ohne Rücksicht auf die oben genannten Punkte. Ich empfehle da doch lieber nochmal den Genuß von Hollow Man.
Screenshots: Mit Nachtsichtgerät ist rechts der Unsichtbare zu erkennen!
Cop Frank Turner (Peter Facinelli) soll Dr. Maggie Dalton beschützen, ...
...die hier gerade vom Unsichtbaren weggezerrt wird.
So sieht der Hollow Man aus, wenn er sichtbar ist (Christian Slater).
angeschaut am: 20.06.2006
Normale Wertung: 2 von 10 Punkten
Genre(s): Horror / SciFi / Thriller
Laufzeit: ca. 91 Min.
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung mit engl. Untertiteln
Inhalt:
US-Wissenschaftlern ist es gelungen ein Serum zu entwickeln, das unsichtbar macht. Doch leider hat es tödliche Nebenwirkungen. Ein Proband des geheimen Regierungsprojekts, der Elitesoldat Griffin (Christian Slater), will sich nicht mit seinem drohenden Tod abfinden, sondern macht Jagd auf die einzige Wissenschaftlerin, die das Gegenmittel kennt. Der Cop, der zu ihrem Schutz abgestellt wurde, schwebt nun genau wie sie in Lebensgefahr.
Kritik:
Und wieder eine Direct-to-Video-Fortsetzung eines bekannten Hollywoodfilms. Der erste Hollow Man von 2000 ist mir noch in guter Erinnerung. Ein kleiner, aber feiner SciFi-Thriller mit guten Specialeffects und Darstellern.
Im Vergleich dazu enttäuscht Teil 2 auf ganzer Linie. Die Story wirkt teilweise sehr unlogisch - so kann man z.B. den Hollow Man auf Nachtsichtgeräten sehen, was aber keiner zu seinem Vorteil ausnutzen kann.
Die Effekte sind oftmals übertrieben - Leute werden von dem Unsichtbaren herumgeschleudert, als hätte er gigantische Kräfte. Vor allem die Kampfszenen wirken dabei recht billig.
Regisseur Claudio Fäh, der zuvor nur das Special-Effects-lastige B-Movie Coronado gedreht hatte, nutzt hier wenige der Möglichkeiten des Unsichtbaren, sondern beschränkt sich auf die immer selben Aktionen.
Spannung will auch nicht so wirklich aufkommen, da die Handlung absolut vorhersehbar ist und einem die Charaktere egal bleiben. Die Darsteller schaffen es denn auch nicht, ihren Rollen irgendeine Tiefe zu verleihen.
Und auch den bösen Humor aus dem ersten Teil sucht man hier vergeblich - der Bösewicht ist einfach nur der übliche Psychophat. Christian Slater wirkt übrigens in den paar Szenen, in denen er zu sehen ist, sehr unmotiviert.
Kurzum - diese Fortsetzung braucht kein Mensch. Es ist zu offensichtlich, dass sie nur zum Geldscheffeln gedreht wurde, ohne Rücksicht auf die oben genannten Punkte. Ich empfehle da doch lieber nochmal den Genuß von Hollow Man.
Screenshots: Mit Nachtsichtgerät ist rechts der Unsichtbare zu erkennen!
Cop Frank Turner (Peter Facinelli) soll Dr. Maggie Dalton beschützen, ...
...die hier gerade vom Unsichtbaren weggezerrt wird.
So sieht der Hollow Man aus, wenn er sichtbar ist (Christian Slater).
angeschaut am: 20.06.2006
Normale Wertung: 2 von 10 Punkten
20 Juni 2006
Bonnie und Clyde - USA 1967
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Krimi
Laufzeit: ca. 107 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Im Amerika der Zwanziger Jahre reist das Gangsterpärchen Clyde Barrow und Bonnie Parker (Warren Beatty und Faye Dunaway) samt Familienanhang durch den depressionsgebeutelten Süden. Die beiden halten mit Vorliebe die überforderten lokalen Ordnungskräfte mit spektakulären Banküberfällen auf Trab. Doch während sie für die kleinen Bürger zu modernen Robin Hoods avancieren, holt das Establishment bereits zum vernichtenden Gegenschlag aus.
Kritik:
Bonnie und Clyde ist mittlerweile zum Kultfilm avanciert und macht auch nach fast 40 Jahren noch Laune.
Erstaunlich kurzweilig ist dieser Gangsterfilm, der fast durchweg ein gutes Erzähltempo vorlegt. Dabei wechseln sich ruhigere Szenen mit Action ab, die einerseits für damalige Verhältnisse gut gemacht und auch recht hart ist, aber andererseits fast schon surreal fröhlich daherkommt.
Konkret meine ich damit die Autoverfolgungsjagden, die mit flotter Banjo-Musik unterlegt sind und trotz Schiessereien bei den Beteiligten offensichtlich genossen werden.
Überhaupt fällt einem die Bedeutung des Automobils in diesem Streifen ins Auge. Ohne Auto unternehmen die Gangster nichts. Ist eines zerschrottet wird einfach das nächste geklaut. Bei Überfällen rast man den Verfolgern davon. GTA lässt grüssen...
Aber nicht nur die Gangster verbringen viel Zeit im Auto, auch vielen der armen Leute (der Film spielt zur Zeit der Depression der 1920er) ist ausser ihrem Auto und den paar Habseligkeiten, die man aufladen kann, nichts mehr geblieben. Symptomatisch eine Szene, als Clyde einem Mann seine Pistole leiht, um auf sein verpfändetes Haus zu schiessen.
Der Film ist spannend und unterhaltsam. Besonders die Darsteller tragen viel dazu bei. Faye Dunaway (siehe Screenshot rechts) ist einfach eine Wucht und sieht phänomenal aus. Aber auch Warren Beatty kommt klasse rüber. Beide vermitteln jugendlichen Leichtsinn und Überheblichkeit. Auch die Nebenrollen sind allesamt prima besetzt.
Was einem aus heutiger Sicht natürlich schwerfällt, ist die Beurteilung der Wirkung des Films auf das damalige Publikum. Inzwischen sind wir eine solche Rollenumkehr ja gewöhnt, wenn aus Sicht der Gesetzesbrecher die Handlung gezeigt wird. Damals wirkte das wohl schockierender, denn bei aller Sympathie sind Bonnie und Clyde ja doch Verbrecher und Mörder.
Dementsprechend wirkt der Film aus heutiger Sicht dann etwas zu kurzangebunden und ruckartig, wenn die Gangsterkarriere durchgespielt wird.
Aber alles in allem ein Gangster-Roadmovie, der auch nach 40 Jahren noch gut unterhalten kann, was man hoch anrechnen muss. Das gibt 7 Punkte im Jahr 2006.
Screenshots: Clyde (Warren Beatty) malt seiner Bonnie (Faye Dunaway) ihre famose Zukunft aus.
Fortan setzt Bonnie nicht nur kriminelle, sondern auch modische Akzente.
Ein gefangener Texas-Ranger wird für einen Schnappschuss präpariert.
Das Ende einer Verfolgungsjagd.
angeschaut am: 14.06.2006
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Krimi
Laufzeit: ca. 107 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Im Amerika der Zwanziger Jahre reist das Gangsterpärchen Clyde Barrow und Bonnie Parker (Warren Beatty und Faye Dunaway) samt Familienanhang durch den depressionsgebeutelten Süden. Die beiden halten mit Vorliebe die überforderten lokalen Ordnungskräfte mit spektakulären Banküberfällen auf Trab. Doch während sie für die kleinen Bürger zu modernen Robin Hoods avancieren, holt das Establishment bereits zum vernichtenden Gegenschlag aus.
Kritik:
Bonnie und Clyde ist mittlerweile zum Kultfilm avanciert und macht auch nach fast 40 Jahren noch Laune.
Erstaunlich kurzweilig ist dieser Gangsterfilm, der fast durchweg ein gutes Erzähltempo vorlegt. Dabei wechseln sich ruhigere Szenen mit Action ab, die einerseits für damalige Verhältnisse gut gemacht und auch recht hart ist, aber andererseits fast schon surreal fröhlich daherkommt.
Konkret meine ich damit die Autoverfolgungsjagden, die mit flotter Banjo-Musik unterlegt sind und trotz Schiessereien bei den Beteiligten offensichtlich genossen werden.
Überhaupt fällt einem die Bedeutung des Automobils in diesem Streifen ins Auge. Ohne Auto unternehmen die Gangster nichts. Ist eines zerschrottet wird einfach das nächste geklaut. Bei Überfällen rast man den Verfolgern davon. GTA lässt grüssen...
Aber nicht nur die Gangster verbringen viel Zeit im Auto, auch vielen der armen Leute (der Film spielt zur Zeit der Depression der 1920er) ist ausser ihrem Auto und den paar Habseligkeiten, die man aufladen kann, nichts mehr geblieben. Symptomatisch eine Szene, als Clyde einem Mann seine Pistole leiht, um auf sein verpfändetes Haus zu schiessen.
Der Film ist spannend und unterhaltsam. Besonders die Darsteller tragen viel dazu bei. Faye Dunaway (siehe Screenshot rechts) ist einfach eine Wucht und sieht phänomenal aus. Aber auch Warren Beatty kommt klasse rüber. Beide vermitteln jugendlichen Leichtsinn und Überheblichkeit. Auch die Nebenrollen sind allesamt prima besetzt.
Was einem aus heutiger Sicht natürlich schwerfällt, ist die Beurteilung der Wirkung des Films auf das damalige Publikum. Inzwischen sind wir eine solche Rollenumkehr ja gewöhnt, wenn aus Sicht der Gesetzesbrecher die Handlung gezeigt wird. Damals wirkte das wohl schockierender, denn bei aller Sympathie sind Bonnie und Clyde ja doch Verbrecher und Mörder.
Dementsprechend wirkt der Film aus heutiger Sicht dann etwas zu kurzangebunden und ruckartig, wenn die Gangsterkarriere durchgespielt wird.
Aber alles in allem ein Gangster-Roadmovie, der auch nach 40 Jahren noch gut unterhalten kann, was man hoch anrechnen muss. Das gibt 7 Punkte im Jahr 2006.
Screenshots: Clyde (Warren Beatty) malt seiner Bonnie (Faye Dunaway) ihre famose Zukunft aus.
Fortan setzt Bonnie nicht nur kriminelle, sondern auch modische Akzente.
Ein gefangener Texas-Ranger wird für einen Schnappschuss präpariert.
Das Ende einer Verfolgungsjagd.
angeschaut am: 14.06.2006
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten