30 November 2006
Final Destination 3 - USA 2006
OFDB-Link
Genre(s): Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 89 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Mitten in der Schlange auf dem Weg zur Achterbahn befällt Teenager Wendy (Mary Elizabeth Winstead) aus heiterem Himmel eine böse Vorahnung. Ihre Angst überzeugt weitere Passagiere, jene Wagen zu verlassen, die dann auch tatsächlich entgleisen und unter anderem Wendys beste Freunde in den Tod reißen. Die Überlebenden können sich ihres Glückes allerdings nur kurz sicher sein. Denn schon beginnt sie der Sensenmann mit scheinbar planvoller Tücke zu jagen.
Kritik:
Ich will mal vorrausschicken, dass ich Teil 1 zwar ganz ok fand, wegen der Grundidee, mir aber Teil 2 besser gefiel, da er deutlich mehr Splatter und schwarzen Humor beinhaltet.
Für Teil 3 kehrt nun der Schöpfer dieser Reihe, James Wong, auf den Regiestuhl zurück. Dieser war auch zum grossen Teil an der Kreation von genialen TV-Serien, wie Akte X und Space 2063, beteiligt.
Insofern hatte ich zwar keine großen Erwartungen, aber auch keine Bedenken hinsichtlich FD3. Doch leider musste ich mich eines besseren belehren lassen. Denn Wong präsentiert einen schlafwandlerischen Aufguss der ersten beiden Teile.
Die Anfangssequenz mit dem Achterbahn-Unglück kann längst nicht mit dem Autobahn-Unfall aus Teil 2 mithalten. Viel zu langsam die Einführung, wenn die Teenies scheinbar ewig auf den Start der Achterbahn warten. War der Unfall in Teil 2 ein echter Kracher, der mir lange in Erinnerung bleiben wird, gerade weil er so detailliert gefilmt wurde, so lässt Teil 3 hier deutlich nach. Viel zu hastig geschieht alles und ist zudem noch irgendwie fragwürdig. Sicher es ist ein Horrorfilm, doch kann man sich vorstellen, dass eine Achterbahn so aus der Bahn läuft, wegen einer kaputten Bremsleitung und einer Kamera auf dem Fahrweg?
Danach werden dann wie üblich die überlebenden Teenies der Reihe nach ins Jenseits befördert. Ist das auch recht splatterig gemacht, so fehlt es doch am Witz und den Überraschungen aus Teil 2. Dort konnte man längst nicht so schnell ahnen, wie jemand zu Tode kommt.
Zudem bleiben die Charaktere, selbst für einen Teenieslasher, auf Klischees beschränkt und man baut auch zu den zwei Hauptfiguren keinerlei Sympathie auf. Woran auch ihr Verhalten schuld ist. Ebenso wie bei den an anderen Figuren, die an die Grundidee über den Tod glauben, der sie noch auf seiner Liste hat, führt dies zu keinem vernünftigen Verhalten (Fernbleiben von der Gefahr).
So macht sich echte Langeweile breit, und das bei einer Netto-Laufzeit von knapp über 80 Minuten. Während die Kiddies mittels Google darauf kommen, was in Teil 1 und 2 ablief, und ihre Bemühungen es zu verhindern stets den entgegengesetzten Effekt haben, warten wir als Zuschauer nur auf die nächste Splattersequenz. Und diese sind leider nicht so zahlreich, dass sie alleine für Unterhaltung sorgen würden.
Von den Darstellern will ich gar nicht reden. Sämtlichst unbekannt und, zumindest Mary Elizabeth Winstead als Wendy schien mir eine totale Fehlbesetzung. Einfach null Austrahlung. Dafür aber eine der unsensibelsten Filmschwestern aller Zeiten.
SPOILER Anfang (zum Lesen den Text mit der Maus markieren)
Der Schluß setzt dem ganzen dann die Krone auf, wenn nach einer Pause von 5 Monaten der Tod wieder zuschlägt. Diesmal nimmt er sich alle vor, die es bis jetzt überlebt hatten. Sowas ist zwar kein fragwürdiges Happy-End, aber trotzdem unglaublich billig.
SPOILER Ende
Fazit: Ich reibe mir verwundert die Augen, wenn ich die Bewertungen bei den Filmseiten sehe und auch die guten Einspielergebnisse. FD3 ist eine der lieblosesten Fortsetzungen, die ich je gesehen habe. Keinerlei Spannung, auch kein schwarzer Humor mehr. Selbst als Partyfilm mit etlichen Bieren nur bedingt zu ertragen.
Screenshots: So gings mir beim Ansehen des Films...
Aussen dranhängend ist die Achterbahn doppelt so spannend...
Splatter gibts auch...
...und Brüste ebenso.
angeschaut am: 13.11.2006
Normale Wertung: 2,5 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 4 von 10 Punkten
Genre(s): Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 89 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Mitten in der Schlange auf dem Weg zur Achterbahn befällt Teenager Wendy (Mary Elizabeth Winstead) aus heiterem Himmel eine böse Vorahnung. Ihre Angst überzeugt weitere Passagiere, jene Wagen zu verlassen, die dann auch tatsächlich entgleisen und unter anderem Wendys beste Freunde in den Tod reißen. Die Überlebenden können sich ihres Glückes allerdings nur kurz sicher sein. Denn schon beginnt sie der Sensenmann mit scheinbar planvoller Tücke zu jagen.
Kritik:
Ich will mal vorrausschicken, dass ich Teil 1 zwar ganz ok fand, wegen der Grundidee, mir aber Teil 2 besser gefiel, da er deutlich mehr Splatter und schwarzen Humor beinhaltet.
Für Teil 3 kehrt nun der Schöpfer dieser Reihe, James Wong, auf den Regiestuhl zurück. Dieser war auch zum grossen Teil an der Kreation von genialen TV-Serien, wie Akte X und Space 2063, beteiligt.
Insofern hatte ich zwar keine großen Erwartungen, aber auch keine Bedenken hinsichtlich FD3. Doch leider musste ich mich eines besseren belehren lassen. Denn Wong präsentiert einen schlafwandlerischen Aufguss der ersten beiden Teile.
Die Anfangssequenz mit dem Achterbahn-Unglück kann längst nicht mit dem Autobahn-Unfall aus Teil 2 mithalten. Viel zu langsam die Einführung, wenn die Teenies scheinbar ewig auf den Start der Achterbahn warten. War der Unfall in Teil 2 ein echter Kracher, der mir lange in Erinnerung bleiben wird, gerade weil er so detailliert gefilmt wurde, so lässt Teil 3 hier deutlich nach. Viel zu hastig geschieht alles und ist zudem noch irgendwie fragwürdig. Sicher es ist ein Horrorfilm, doch kann man sich vorstellen, dass eine Achterbahn so aus der Bahn läuft, wegen einer kaputten Bremsleitung und einer Kamera auf dem Fahrweg?
Danach werden dann wie üblich die überlebenden Teenies der Reihe nach ins Jenseits befördert. Ist das auch recht splatterig gemacht, so fehlt es doch am Witz und den Überraschungen aus Teil 2. Dort konnte man längst nicht so schnell ahnen, wie jemand zu Tode kommt.
Zudem bleiben die Charaktere, selbst für einen Teenieslasher, auf Klischees beschränkt und man baut auch zu den zwei Hauptfiguren keinerlei Sympathie auf. Woran auch ihr Verhalten schuld ist. Ebenso wie bei den an anderen Figuren, die an die Grundidee über den Tod glauben, der sie noch auf seiner Liste hat, führt dies zu keinem vernünftigen Verhalten (Fernbleiben von der Gefahr).
So macht sich echte Langeweile breit, und das bei einer Netto-Laufzeit von knapp über 80 Minuten. Während die Kiddies mittels Google darauf kommen, was in Teil 1 und 2 ablief, und ihre Bemühungen es zu verhindern stets den entgegengesetzten Effekt haben, warten wir als Zuschauer nur auf die nächste Splattersequenz. Und diese sind leider nicht so zahlreich, dass sie alleine für Unterhaltung sorgen würden.
Von den Darstellern will ich gar nicht reden. Sämtlichst unbekannt und, zumindest Mary Elizabeth Winstead als Wendy schien mir eine totale Fehlbesetzung. Einfach null Austrahlung. Dafür aber eine der unsensibelsten Filmschwestern aller Zeiten.
SPOILER Anfang (zum Lesen den Text mit der Maus markieren)
Der Schluß setzt dem ganzen dann die Krone auf, wenn nach einer Pause von 5 Monaten der Tod wieder zuschlägt. Diesmal nimmt er sich alle vor, die es bis jetzt überlebt hatten. Sowas ist zwar kein fragwürdiges Happy-End, aber trotzdem unglaublich billig.
SPOILER Ende
Fazit: Ich reibe mir verwundert die Augen, wenn ich die Bewertungen bei den Filmseiten sehe und auch die guten Einspielergebnisse. FD3 ist eine der lieblosesten Fortsetzungen, die ich je gesehen habe. Keinerlei Spannung, auch kein schwarzer Humor mehr. Selbst als Partyfilm mit etlichen Bieren nur bedingt zu ertragen.
Screenshots: So gings mir beim Ansehen des Films...
Aussen dranhängend ist die Achterbahn doppelt so spannend...
Splatter gibts auch...
...und Brüste ebenso.
angeschaut am: 13.11.2006
Normale Wertung: 2,5 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 4 von 10 Punkten
29 November 2006
Simple Lies - USA 2004
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 83 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Drei US-Kids fahren auf einen Wochenendtrip nach Mexiko, wo eine Technoparty das feierwütige Jungvolk aus Kalifornien lockt. Melissa ahnt nicht, dass ihr Freund Andrew in Geldschwierigkeiten steckt und den Ankauf einer größeren Pillenmenge für den heimischen Drogenmarkt plant.
Doch das Drogenschmuggeln, was Johnny, der Dritte im Bunde, bislang nur in kleinen Mengen gemacht, ist im großen Stil weitaus nervenaufreibender, als gedacht...
Kritik:
Bei Simple Lies überwiegt der Drama-Teil der Geschichte. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen, die sich mit dem Thema Kids und Drogengeschäfte behandeln geht es hier eher realistisch zur Sache.
Ohne hier zuviel spoilern zu wollen kann man verraten, dass etwas grob schief läuft und sich von da an eine tragische Eskalation der Ereignisse ergibt.
Man fokussiert sich voll auf die Hauptpersonen, die einem dann auch ans Herz wachsen. Umso mehr kann man mitfühlen, wenn es bergab geht.
Colin Hanks, Eric Balfour (Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre) und Lauren German überzeugen in den Hauptrollen.
Leider fehlt es aber dem Script letztendlich an Originalität, um dem Film höhere Weihen zu ermöglichen. Es bleibt schlicht und einfach zu realistisch, was ich letztlich nicht so unterhaltsam fand. Das Ende ist dabei auch zu früh absehbar.
Aber das ist natürlich ein subjektiver Eindruck - wer gerne mal einen bitter-realistischen Dorgenfilm sehen will, der dürfte daran seine Freude haben.
Screenshots: Auf dem Weg zum Rave in Mexiko...
...machen die Jungs einen Abstecher zum Dealer.
angeschaut am: 22.11.2006
Normale Wertung: 5,5 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 83 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Drei US-Kids fahren auf einen Wochenendtrip nach Mexiko, wo eine Technoparty das feierwütige Jungvolk aus Kalifornien lockt. Melissa ahnt nicht, dass ihr Freund Andrew in Geldschwierigkeiten steckt und den Ankauf einer größeren Pillenmenge für den heimischen Drogenmarkt plant.
Doch das Drogenschmuggeln, was Johnny, der Dritte im Bunde, bislang nur in kleinen Mengen gemacht, ist im großen Stil weitaus nervenaufreibender, als gedacht...
Kritik:
Bei Simple Lies überwiegt der Drama-Teil der Geschichte. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen, die sich mit dem Thema Kids und Drogengeschäfte behandeln geht es hier eher realistisch zur Sache.
Ohne hier zuviel spoilern zu wollen kann man verraten, dass etwas grob schief läuft und sich von da an eine tragische Eskalation der Ereignisse ergibt.
Man fokussiert sich voll auf die Hauptpersonen, die einem dann auch ans Herz wachsen. Umso mehr kann man mitfühlen, wenn es bergab geht.
Colin Hanks, Eric Balfour (Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre) und Lauren German überzeugen in den Hauptrollen.
Leider fehlt es aber dem Script letztendlich an Originalität, um dem Film höhere Weihen zu ermöglichen. Es bleibt schlicht und einfach zu realistisch, was ich letztlich nicht so unterhaltsam fand. Das Ende ist dabei auch zu früh absehbar.
Aber das ist natürlich ein subjektiver Eindruck - wer gerne mal einen bitter-realistischen Dorgenfilm sehen will, der dürfte daran seine Freude haben.
Screenshots: Auf dem Weg zum Rave in Mexiko...
...machen die Jungs einen Abstecher zum Dealer.
angeschaut am: 22.11.2006
Normale Wertung: 5,5 von 10 Punkten
28 November 2006
Brick - USA 2005
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 110 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Brendan Frye (Joseph Gordon-Levitt) zählt zu den Außenseitern an seiner Highschool in Südkalifornien. Eines Tages erhält er einen Anruf von seiner Exfreundin Emily (Emilie de Ravin). Die fühlt sich bedroht und verfolgt und ist kurz darauf tatsächlich spurlos verschwunden. Brendan forscht nach, lässt seine Beziehungen zu anderen Sonderlingen spielen und stößt auf gefährliche Leute, denen seine Nachforschungen gar nicht passen.
Kritik:
Brick wagt das Experiment die Handlung eines Film Noir an eine moderne Highschool zu verlegen. So erkennt der Genrefreund dann auch diverse Archetypen, wie den einsamen Privatdetektiv, oder die Femme Fatale, sofort wieder.
Problem ist dann auch, ob man sich darauf einlassen kann. So fehlt z.B. trotz Krimi-Elementen die Polizei, die Exekutive wird nur vom Schulvizedirektor verkörpert. Auch Erwachsene sind äußerst rar - man sieht praktisch nur Jugendliche. Die Sprache der Schüler ist ebenfalls wie in einem Jahrzehnte-alten Film Noir, was einen anfangs recht irritiert, sich aber bald legt.
Bei mir persönlich sprang der Funke nicht wirklich über. So kann ich mich den diversen Kritiken auch nicht anschliessen, die Brick als einen der Geheimtipps 2006 feiern. Mir ging der Einstieg von Brendan in die Drogengang einfach zu schnell, während man ansonsten bis zum Schluß so ziemlich im Nebel bleibt, was denn nun wirklich passiert ist. Auch Brendans zunehmender körperlicher Verfall erschloss sich mir nicht. Die Auflösung weiss allerdings sehr zu gefallen.
Schauspielerisch gibt es viele junge Talente zu sehen, allen voran Joseph Gordon-Levitt, der allerdings etwas auf sein nerdiges Aussehen beschränkt bleibt.
Loben muss man die Filmmusik, die etwas an Twin Peaks erinnert, und sehr gut passt.
Ich fand Brick sehr interessant, aber der entscheidende Funke wollte (noch) nicht überspringen. Für Film Noir-Fans dürfte der Film allerdings um einiges lohnenswerter sein. Sie dürften auch weitaus mehr Parallelen zu Filmklassikern erkennen.
Screenshots: Brendan Frye (Joseph Gordon-Levitt) forscht seiner Ex-Freundin nach.
Drogenchef "The Pin" (Lukas Haas) wohnt noch zu Hause.
Immer tiefer wird Brendan in das komplizierte Geflecht aus Intrigen gezogen.
angeschaut am: 11.11.2006
Normale Wertung: 5,5 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 110 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Brendan Frye (Joseph Gordon-Levitt) zählt zu den Außenseitern an seiner Highschool in Südkalifornien. Eines Tages erhält er einen Anruf von seiner Exfreundin Emily (Emilie de Ravin). Die fühlt sich bedroht und verfolgt und ist kurz darauf tatsächlich spurlos verschwunden. Brendan forscht nach, lässt seine Beziehungen zu anderen Sonderlingen spielen und stößt auf gefährliche Leute, denen seine Nachforschungen gar nicht passen.
Kritik:
Brick wagt das Experiment die Handlung eines Film Noir an eine moderne Highschool zu verlegen. So erkennt der Genrefreund dann auch diverse Archetypen, wie den einsamen Privatdetektiv, oder die Femme Fatale, sofort wieder.
Problem ist dann auch, ob man sich darauf einlassen kann. So fehlt z.B. trotz Krimi-Elementen die Polizei, die Exekutive wird nur vom Schulvizedirektor verkörpert. Auch Erwachsene sind äußerst rar - man sieht praktisch nur Jugendliche. Die Sprache der Schüler ist ebenfalls wie in einem Jahrzehnte-alten Film Noir, was einen anfangs recht irritiert, sich aber bald legt.
Bei mir persönlich sprang der Funke nicht wirklich über. So kann ich mich den diversen Kritiken auch nicht anschliessen, die Brick als einen der Geheimtipps 2006 feiern. Mir ging der Einstieg von Brendan in die Drogengang einfach zu schnell, während man ansonsten bis zum Schluß so ziemlich im Nebel bleibt, was denn nun wirklich passiert ist. Auch Brendans zunehmender körperlicher Verfall erschloss sich mir nicht. Die Auflösung weiss allerdings sehr zu gefallen.
Schauspielerisch gibt es viele junge Talente zu sehen, allen voran Joseph Gordon-Levitt, der allerdings etwas auf sein nerdiges Aussehen beschränkt bleibt.
Loben muss man die Filmmusik, die etwas an Twin Peaks erinnert, und sehr gut passt.
Ich fand Brick sehr interessant, aber der entscheidende Funke wollte (noch) nicht überspringen. Für Film Noir-Fans dürfte der Film allerdings um einiges lohnenswerter sein. Sie dürften auch weitaus mehr Parallelen zu Filmklassikern erkennen.
Screenshots: Brendan Frye (Joseph Gordon-Levitt) forscht seiner Ex-Freundin nach.
Drogenchef "The Pin" (Lukas Haas) wohnt noch zu Hause.
Immer tiefer wird Brendan in das komplizierte Geflecht aus Intrigen gezogen.
angeschaut am: 11.11.2006
Normale Wertung: 5,5 von 10 Punkten
27 November 2006
Gruesome - USA 2006
OFDB-Link
Originaltitel: Salvage
Genre(s): Horror / Mystery / Thriller
Laufzeit: ca. 78 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Schlechter Tag für Claire Parker (Lauren Currie Lewis): Statt des erwarteten Boyfriend kommt ein vorige Woche totgeschossener Killer (Chris Ferry) zur Verabredung, verschleppt sie in den Keller ihres eigenen Hauses und zieht ihr bei vollem Bewusstsein die Gesichtshaut ab. Danach erwacht Claire schreiend, das Gesicht ist noch dran, Boyfriend und Cops finden's einfach nur komisch. Bis zum nächsten Wachtraum. Als Claire zum drittenmal das Gesicht verliert, hat sie endgültig genug und geht dem Mysterium auf eigene Faust auf die Spur.
Kritik:
Gruesome ist eine Low Budget Produktion. Das merkt man an der Optik, den wenigen Locations und Schauspielern. Aber aus dem geringen Budget wurde handwerklich viel gemacht.
Die Kameraeinstellungen sind professionell und die Darsteller können überzeugen.
Lauren Currie Lewis als Claire finde ich sogar eine echte Entdeckung. Sie bringt ihre Rolle, die zunehmend verzweifelter wird sehr gut rüber. Aber auch Chris Ferry als Killer spielt gut - er schafft es den Psychopathen ohne grosses Overacting rüberzubringen.
Die Story selber ist mal wieder eine dieser Wiederholungsgeschichten. Aber anders als z.B. bei November, einer Hollywood-Produktion, die ich mir neulich angesehen habe, führen die Wiederholungen hier zu etwas. Klar hätte ein bisschen mehr "Action", in welcher Form auch immer, der Handlung nicht geschadet. Doch dank der kurzen Laufzeit dürfte das den meisten kaum auffallen - ich gehöre eher zu den Ungeduldigen.
Die Auflösung selber fand ich sehr interessant. Wobei der Schluß zwar relativ offen bleibt, aber man sich anhand der vorher gesammelten Informationen leicht eine Interpretation ableiten kann.
Achtung! Heftiger SPOILER zur Auflösung voraus - zum Lesen den nächsten Absatz bitte mit der Maus markieren!:
Mir gefiel der Ansatz sehr gut, dass der Killer das Leider seiner Opfer selbst erleben soll. Ich interpretiere den Schluß dann auch dahingehend, dass der Killer sich in "der Hölle" befindet und dort immer wieder den Tag des Mordes erleben muss. Erinnert ein wenig an griechische Sagen.
SPOILER Ende.
Positiv fiel mir ansonsten noch der Soundtrack auf, der von einer Band stammt, die ein wenig nach Evanescence klingt und definitiv gut zu dem Film passt.
Der Gewaltfaktor ist übrigens nicht so hoch, wie das Rating suggeriert. Ich hätte den Film ab 16 freigegeben.
Alles in allem (ausnahmsweise mal) ein positiver Beitrag aus dem Low Budget-Horror Bereich!
Screenshots: Noch ist Claire Parker (Lauren Currie Lewis) unbeschwert.
Doch nachdem sie immer wieder ihre eigene Ermordung miterlebt...
...steigert sich ihre Verzweiflung.
Chris Ferry als Killer.
angeschaut am: 21.11.2006
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten
Originaltitel: Salvage
Genre(s): Horror / Mystery / Thriller
Laufzeit: ca. 78 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Schlechter Tag für Claire Parker (Lauren Currie Lewis): Statt des erwarteten Boyfriend kommt ein vorige Woche totgeschossener Killer (Chris Ferry) zur Verabredung, verschleppt sie in den Keller ihres eigenen Hauses und zieht ihr bei vollem Bewusstsein die Gesichtshaut ab. Danach erwacht Claire schreiend, das Gesicht ist noch dran, Boyfriend und Cops finden's einfach nur komisch. Bis zum nächsten Wachtraum. Als Claire zum drittenmal das Gesicht verliert, hat sie endgültig genug und geht dem Mysterium auf eigene Faust auf die Spur.
Kritik:
Gruesome ist eine Low Budget Produktion. Das merkt man an der Optik, den wenigen Locations und Schauspielern. Aber aus dem geringen Budget wurde handwerklich viel gemacht.
Die Kameraeinstellungen sind professionell und die Darsteller können überzeugen.
Lauren Currie Lewis als Claire finde ich sogar eine echte Entdeckung. Sie bringt ihre Rolle, die zunehmend verzweifelter wird sehr gut rüber. Aber auch Chris Ferry als Killer spielt gut - er schafft es den Psychopathen ohne grosses Overacting rüberzubringen.
Die Story selber ist mal wieder eine dieser Wiederholungsgeschichten. Aber anders als z.B. bei November, einer Hollywood-Produktion, die ich mir neulich angesehen habe, führen die Wiederholungen hier zu etwas. Klar hätte ein bisschen mehr "Action", in welcher Form auch immer, der Handlung nicht geschadet. Doch dank der kurzen Laufzeit dürfte das den meisten kaum auffallen - ich gehöre eher zu den Ungeduldigen.
Die Auflösung selber fand ich sehr interessant. Wobei der Schluß zwar relativ offen bleibt, aber man sich anhand der vorher gesammelten Informationen leicht eine Interpretation ableiten kann.
Achtung! Heftiger SPOILER zur Auflösung voraus - zum Lesen den nächsten Absatz bitte mit der Maus markieren!:
Mir gefiel der Ansatz sehr gut, dass der Killer das Leider seiner Opfer selbst erleben soll. Ich interpretiere den Schluß dann auch dahingehend, dass der Killer sich in "der Hölle" befindet und dort immer wieder den Tag des Mordes erleben muss. Erinnert ein wenig an griechische Sagen.
SPOILER Ende.
Positiv fiel mir ansonsten noch der Soundtrack auf, der von einer Band stammt, die ein wenig nach Evanescence klingt und definitiv gut zu dem Film passt.
Der Gewaltfaktor ist übrigens nicht so hoch, wie das Rating suggeriert. Ich hätte den Film ab 16 freigegeben.
Alles in allem (ausnahmsweise mal) ein positiver Beitrag aus dem Low Budget-Horror Bereich!
Screenshots: Noch ist Claire Parker (Lauren Currie Lewis) unbeschwert.
Doch nachdem sie immer wieder ihre eigene Ermordung miterlebt...
...steigert sich ihre Verzweiflung.
Chris Ferry als Killer.
angeschaut am: 21.11.2006
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten
26 November 2006
Extremities - USA 1986
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 85 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Auf nassem Asphalt reflektiert das grelle Licht der noch hell erleuchteten Schaufenster. Es ist tiefe Nacht. Marjorie Easton (Farrah Fawcett), in Gedanken schon in ihrer kleinen Wohnung, die sie mit ihren Freundinnen Terry und Patricia teilt, will in ihren Wagen steigen. Der kalte Stahl eines Messers direkt an ihrer Kehle holt sie abrupt in die Wirklichkeit zurück. Der Angreifer, eine schwarze Maske vor dem Gesicht, versucht Majorie zu vergewaltigen. Doch sie schafft es, sich zu befreien. Sie entkommt den Gewalttäter. Es bleibt die Angst: Der Mann hat ihre Tasche mit allen Papieren. Er weiß genau, wo er sie finden kann - und er kommt wieder...
Kritik:
Diese Adaption eines Theaterstücks, und Mainstream-Version eines Rape'n'Revenge-Films, ist einer der "Skandalfilme" meiner Jugend. Inzwischen hat Extremities doch etwas verloren. Man merkt, dass es seit den 80ern doch rauher zur Sache geht.
Wobei die erste Hälfte immer noch überzeugen kann. Auch wenn es nie zur tatsächlichen Vergewaltigung kommt, ist die Stimmung doch ziemlich bedrückend und durchaus spannend gestaltet. Bis hierhin eine gute Wertung.
Doch die zweite Hälfte fällt deutlich ab. Marjorie sperrt den Vergewaltiger recht umständlich ein. Als ihre Mitbewohnerinnen auftauchen geht es ziemlich den Bach runter. Denn anstatt ihrer Freundin Glauben zu schenken startet nun eine moralische Diskussion, an deren Ende es beinahe schon so aussieht, als wäre der Vergewaltiger das Opfer.
Fast schon politisch könnte man das Ganze sehen, als einen Streit zwischen Liberalen und Konservativen. Ich schreibe das deswegen, weil ja das Thema Selbstjustiz im Angesicht einer milden Rechtssprechung, in etlichen Filmen aus den 1980er Jahren vorkommt.
Ohne zuviel zu spoilern - ist schliesslich ein 20 Jahre alter Film - finde ich das Ende gar nicht berauschend. Nachdem er die Frauen einigermassen erfolgreich gegeneinander ausgespielt hat und stets seine Schuld leugnete, kommt ziemlich abrupt ein totaler Schwenk, als Marjorie ihn ein wenig mit seinen eigenen "Methoden" bearbeitet. Der Vergewaltiger gesteht nicht nur seine Absicht die drei Frauen zu töten, sondern auch noch einen Haufen anderer Verbrechen.
Nicht nur dass ich das nicht so ganz nachvollziehen konnte, erschliesst sich mir auch nicht das "Happy-End", wenn Marjorie daraufhin die Polizei holen lässt.
Denn wenn schon im Film öfter über das lasche Rechtssystem geredet wurde, dann sollte doch wohl klar sein, dass ein erzwungenes Geständnis keinen Pfifferling wert ist.
Naja, seis drum. Da ist man heute wohl kritischer als vor 20 Jahren.
Auf alle Fälle gibt es sehr gute Performances von Farrah Fawcett und James Russo.
Auch das 80er Jahre Feeling möchte ich nicht unerwähnt lassen, was alleine schon Laune macht. Der Song am Anfang, die Klamotten und Frisuren, einfach nur klasse!
In den Zusammenhang möchte ich auf Der Tod und das Mädchen verweisen. Der setzt sich in ähnlicher Weise mit dem Thema Rache, Folter und Selbstjstiz auseinander. Gefiel mir aber deutlich besser als Extremities.
Screenshots: Der Vergewaltiger bedroht Marjorie mit einem Messer.
Später sucht er sie in ihrer Wohnung heim.
Als sie ihn überwältigt und einsperrt...
...muss das Weitere erst noch mit ihren Mitbewohnerinnen ausdiskutiert werden.
angeschaut am: 24.11.2006
Normale Wertung: 5,5 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 85 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Auf nassem Asphalt reflektiert das grelle Licht der noch hell erleuchteten Schaufenster. Es ist tiefe Nacht. Marjorie Easton (Farrah Fawcett), in Gedanken schon in ihrer kleinen Wohnung, die sie mit ihren Freundinnen Terry und Patricia teilt, will in ihren Wagen steigen. Der kalte Stahl eines Messers direkt an ihrer Kehle holt sie abrupt in die Wirklichkeit zurück. Der Angreifer, eine schwarze Maske vor dem Gesicht, versucht Majorie zu vergewaltigen. Doch sie schafft es, sich zu befreien. Sie entkommt den Gewalttäter. Es bleibt die Angst: Der Mann hat ihre Tasche mit allen Papieren. Er weiß genau, wo er sie finden kann - und er kommt wieder...
Kritik:
Diese Adaption eines Theaterstücks, und Mainstream-Version eines Rape'n'Revenge-Films, ist einer der "Skandalfilme" meiner Jugend. Inzwischen hat Extremities doch etwas verloren. Man merkt, dass es seit den 80ern doch rauher zur Sache geht.
Wobei die erste Hälfte immer noch überzeugen kann. Auch wenn es nie zur tatsächlichen Vergewaltigung kommt, ist die Stimmung doch ziemlich bedrückend und durchaus spannend gestaltet. Bis hierhin eine gute Wertung.
Doch die zweite Hälfte fällt deutlich ab. Marjorie sperrt den Vergewaltiger recht umständlich ein. Als ihre Mitbewohnerinnen auftauchen geht es ziemlich den Bach runter. Denn anstatt ihrer Freundin Glauben zu schenken startet nun eine moralische Diskussion, an deren Ende es beinahe schon so aussieht, als wäre der Vergewaltiger das Opfer.
Fast schon politisch könnte man das Ganze sehen, als einen Streit zwischen Liberalen und Konservativen. Ich schreibe das deswegen, weil ja das Thema Selbstjustiz im Angesicht einer milden Rechtssprechung, in etlichen Filmen aus den 1980er Jahren vorkommt.
Ohne zuviel zu spoilern - ist schliesslich ein 20 Jahre alter Film - finde ich das Ende gar nicht berauschend. Nachdem er die Frauen einigermassen erfolgreich gegeneinander ausgespielt hat und stets seine Schuld leugnete, kommt ziemlich abrupt ein totaler Schwenk, als Marjorie ihn ein wenig mit seinen eigenen "Methoden" bearbeitet. Der Vergewaltiger gesteht nicht nur seine Absicht die drei Frauen zu töten, sondern auch noch einen Haufen anderer Verbrechen.
Nicht nur dass ich das nicht so ganz nachvollziehen konnte, erschliesst sich mir auch nicht das "Happy-End", wenn Marjorie daraufhin die Polizei holen lässt.
Denn wenn schon im Film öfter über das lasche Rechtssystem geredet wurde, dann sollte doch wohl klar sein, dass ein erzwungenes Geständnis keinen Pfifferling wert ist.
Naja, seis drum. Da ist man heute wohl kritischer als vor 20 Jahren.
Auf alle Fälle gibt es sehr gute Performances von Farrah Fawcett und James Russo.
Auch das 80er Jahre Feeling möchte ich nicht unerwähnt lassen, was alleine schon Laune macht. Der Song am Anfang, die Klamotten und Frisuren, einfach nur klasse!
In den Zusammenhang möchte ich auf Der Tod und das Mädchen verweisen. Der setzt sich in ähnlicher Weise mit dem Thema Rache, Folter und Selbstjstiz auseinander. Gefiel mir aber deutlich besser als Extremities.
Screenshots: Der Vergewaltiger bedroht Marjorie mit einem Messer.
Später sucht er sie in ihrer Wohnung heim.
Als sie ihn überwältigt und einsperrt...
...muss das Weitere erst noch mit ihren Mitbewohnerinnen ausdiskutiert werden.
angeschaut am: 24.11.2006
Normale Wertung: 5,5 von 10 Punkten
24 November 2006
The Beast and the Beauty - SKOR 2005
OFDB-Link
Genre(s): Komödie / Liebe
Laufzeit: ca. 112 Min.
Altersempfehlung: FSK 6
Bemerkung: Koreanischsprachige Originalfassung mit engl. Untertiteln
Inhalt:
Dong-geon (Seung-beom Ryu) und die blinde Hae-ju Jang (Min-a Shin) lieben sich. Durch einen Zufall lernte sie den netten, aber schüchternen Mann kennen, der einen Komplex wegen einer (kleinen) Narbe auf seiner Stirn hat.
Als sie jedoch nach einer Augenoperation wieder sehen kann und sich nichts sehnlicher wünscht, als ihren Geliebten zu erblicken, traut sich dieser nicht vor ihre Augen.
Aus einem Mißverständnis heraus gibt er sich ihr gegenüber als jemand anders aus und spielt ihr von nun an vor, der wahre Dong-geon sei nach Hawai geflogen.
Ausgerechnet jetzt trifft Hae-ju Jang aber den Schönling Jun-ha Tak (Kang-woo Kim), nach dessen Aussehen sich Dong-geon ihr gegenüber beschrieben hat.
Kritik:
Mein grosses Problem mit diesem Film ist, dass ich die zugrundeliegende Story um Dong-geon, der sich zu hässlich für seine Freundin findet, einfach nicht schlucken konnte. Dong-geon sieht nämlich ganz normal aus. Überhaupt schien mir weder sein, noch ihr Verhalten glaubwürdig, wenn sie sich vorher wirklich geliebt haben.
Sie als Blinde müsste ihn doch auch an seiner Stimme erkennen können, denn so toll verstellt er sich ihr gegenüber nicht.
Die Gags sind auch eher von der lautstarken, klamaukigen Sorte. Die Liebesgeschichte geht dabei ziemlich unter.
Als einzigen Pluspunkt des Films empfand ich Seung-beom Ryu als Dong-geon. Er ist wirklich ein prima Schauspieler, der in allen seinen Szenen punkten kann. Sowohl auf der komödiantischen, als auch auf der tragischen Seite kann er überzeugen.
Aus The Beast and the Beauty hätte mit einem vernünftigen Drehbuch sicher was werden können, doch so muss man praktisch sein Hirn ausschalten, damit der Film überhaupt eine Chance hat. Und das wollte mir einfach nicht gelingen...
Screenshots: Seung-beom Ryu als Dong-geon spielt wirklich sehr gut.
Seine große Liebe ist Hae-ju Jang (Min-a Shin).
Sollte ein plastischer Chirurg beim Betrachten seines Werks so gucken?
angeschaut am: 13.11.2006
Normale Wertung: 2,5 von 10 Punkten
Genre(s): Komödie / Liebe
Laufzeit: ca. 112 Min.
Altersempfehlung: FSK 6
Bemerkung: Koreanischsprachige Originalfassung mit engl. Untertiteln
Inhalt:
Dong-geon (Seung-beom Ryu) und die blinde Hae-ju Jang (Min-a Shin) lieben sich. Durch einen Zufall lernte sie den netten, aber schüchternen Mann kennen, der einen Komplex wegen einer (kleinen) Narbe auf seiner Stirn hat.
Als sie jedoch nach einer Augenoperation wieder sehen kann und sich nichts sehnlicher wünscht, als ihren Geliebten zu erblicken, traut sich dieser nicht vor ihre Augen.
Aus einem Mißverständnis heraus gibt er sich ihr gegenüber als jemand anders aus und spielt ihr von nun an vor, der wahre Dong-geon sei nach Hawai geflogen.
Ausgerechnet jetzt trifft Hae-ju Jang aber den Schönling Jun-ha Tak (Kang-woo Kim), nach dessen Aussehen sich Dong-geon ihr gegenüber beschrieben hat.
Kritik:
Mein grosses Problem mit diesem Film ist, dass ich die zugrundeliegende Story um Dong-geon, der sich zu hässlich für seine Freundin findet, einfach nicht schlucken konnte. Dong-geon sieht nämlich ganz normal aus. Überhaupt schien mir weder sein, noch ihr Verhalten glaubwürdig, wenn sie sich vorher wirklich geliebt haben.
Sie als Blinde müsste ihn doch auch an seiner Stimme erkennen können, denn so toll verstellt er sich ihr gegenüber nicht.
Die Gags sind auch eher von der lautstarken, klamaukigen Sorte. Die Liebesgeschichte geht dabei ziemlich unter.
Als einzigen Pluspunkt des Films empfand ich Seung-beom Ryu als Dong-geon. Er ist wirklich ein prima Schauspieler, der in allen seinen Szenen punkten kann. Sowohl auf der komödiantischen, als auch auf der tragischen Seite kann er überzeugen.
Aus The Beast and the Beauty hätte mit einem vernünftigen Drehbuch sicher was werden können, doch so muss man praktisch sein Hirn ausschalten, damit der Film überhaupt eine Chance hat. Und das wollte mir einfach nicht gelingen...
Screenshots: Seung-beom Ryu als Dong-geon spielt wirklich sehr gut.
Seine große Liebe ist Hae-ju Jang (Min-a Shin).
Sollte ein plastischer Chirurg beim Betrachten seines Werks so gucken?
angeschaut am: 13.11.2006
Normale Wertung: 2,5 von 10 Punkten
Labels: 2005, Asien, Originalsprache, Südkorea
23 November 2006
Zum Glück geküsst - USA 2006
OFDB-Link
Genre(s): Komödie / Liebe
Laufzeit: ca. 102 Min.
Alterseinstufung: FSK 0
Inhalt:
Ashley Albright (Lindsay Lohan) scheint vom Glück verfolgt zu werden. Was immer sie anfasst, wird zu Gold. Bildlich gesprochen. Und bis gestern jedenfalls. Seither wurde sie verhaftet, gefeuert und aus der Wohnung geschmissen. Ob's was mit jenem Kuss zu tun hat, den sie auf einer Party mit Ultrapechvogel Jake (Chris Pine) austauschte? Der kann sich jedenfalls seither vor glücklichen Zufällen kaum retten.
Kritik:
Wurden bei Herbie Fully Loaded noch Lindsay Lohans Brüste mit Computertechnik verkleinert, so darf sie hier ein paarmal ihr Dekolleté zeigen, was sicher ihre männlichen Fans im Publikum freuen dürfte.
Ansonsten aber konzentriert sich der Film auf eine feste Zielgruppe, nämlich junge Mädchen, wahrscheinlich unter 14 Jahren. Denen präsentiert man erstmal ziemlich lange Fräulein Lohan, wie sie, vom Glück gesegnet, ihr Leben in New York lebt. Da fing es bei mir allerdings schon mit den Überlegungen an: Ist sie mit geschätzen 18 oder 19 Jahren nicht viel zu jung, um schon eine bedeutende Stellung in einer Werbefirma zu übernehmen? Sie wirkt, auch im späteren Verlauf, nicht mal selbstständig genug, um überhaupt von zu Hause auszuziehen.
Nun, wie dem auch sei, der Anfangsteil präsentiert uns ausladend und viel zu lang Lohan als Glücksmädel und ihr männliches Gegenstück, der die ganze Zeit ein riesiges Pech hat. Letzterer ist mal wieder ein Loser von der Sorte "wir setzen einem klasse aussehenden Typen eine dicke Brille auf und ziehen ihm eine schmuddelige Armeejacke an".
An Freaky Friday erinnernd, kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden, sie küssen sich und Glück und Pech wechseln auf die andere Person.
Praktisch, denn quasi ab dem nächsten Moment ist der Loser seine Brille los und trägt schicke Klamotten.
Fortan läuft es also umgekehrt zum Anfangsteil. Lohan passiert ein Missgeschick nach dem anderen und der Loser steigt zum Super-Produzenten auf.
Klingt die Story dünn? Ist sie auch.
Man konzentriert sich darauf, seinen Star ins rechte Licht zu rücken. Allerdings bleibt die Figur, wie auch alle anderen, ein wandelndes Stereotyp, zu dem man keine Beziehung aufbauen kann.
Problematisch fand ich hierbei die Aufteilung des Drehbuchs. Denn durch den langen Anfang, wo Lohan nicht wirklich sympathisch rüberkommt, tut man sich etwas schwer mit ihr mitzufühlen.
Die zweite Hälfte verhindert dann aber schlimmeres. Man kann sich mit Hilfe der allseits bekannten RomCom-Rezepte noch steigern und auf ein Happy-End zusteuern.
Was zwischendrin ziemlich nervt sind die Auftritte der Boyband McFly, die in einer dreisten Product-Placement-Masche hier gepusht werden sollen. Ok, passt auch zur Zielgruppe.
Darstellerisch kann Shooting-Star Lindsay Lohan hier nicht wirklich ihr Talent beweisen. Dafür sind alle Figuren einfach zu flach angelegt. Auch Chris Pine als Loser-Gegenstück ist nett, aber ohne jegliche Tiefe.
Vom Nebencast fiel mir Samaire Armstrong auf, die als weniger erfolgreiche Freundin sehr sympathisch rüberkommt. Schade, dass ihre Rolle eher klein ist.
Eine routinierte Inszenierung nennt man das euphemistisch, wenn einem das Übliche geboten wird.
Ich fand es diesmal über lange Strecken sehr unterdurchschnittlich. Man hat sich erkennbar zu wenig Mühe gegeben und einfach darauf verlassen, dass die Zielgruppe den neuen Lohan-Film auf alle Fälle ansehen wird. Nun, diese Rechnung dürfte aufgehen.
Je nachdem, ob man zur Zielgruppe gehört, dürfte sich dann auch die Wahrnehmung des Films ändern.
Screenshots: Noch ist alles in Butter für Ashley und ihre Freundinnen (rechts: Samaire Armstrong).
Doch nachdem sie auf einer Party den Pechvogel Jake küsst...
...hat sie fortan nur noch Pech.
angeschaut am: 17.11.2006
Normale Wertung: 4 von 10 Punkten
Genre(s): Komödie / Liebe
Laufzeit: ca. 102 Min.
Alterseinstufung: FSK 0
Inhalt:
Ashley Albright (Lindsay Lohan) scheint vom Glück verfolgt zu werden. Was immer sie anfasst, wird zu Gold. Bildlich gesprochen. Und bis gestern jedenfalls. Seither wurde sie verhaftet, gefeuert und aus der Wohnung geschmissen. Ob's was mit jenem Kuss zu tun hat, den sie auf einer Party mit Ultrapechvogel Jake (Chris Pine) austauschte? Der kann sich jedenfalls seither vor glücklichen Zufällen kaum retten.
Kritik:
Wurden bei Herbie Fully Loaded noch Lindsay Lohans Brüste mit Computertechnik verkleinert, so darf sie hier ein paarmal ihr Dekolleté zeigen, was sicher ihre männlichen Fans im Publikum freuen dürfte.
Ansonsten aber konzentriert sich der Film auf eine feste Zielgruppe, nämlich junge Mädchen, wahrscheinlich unter 14 Jahren. Denen präsentiert man erstmal ziemlich lange Fräulein Lohan, wie sie, vom Glück gesegnet, ihr Leben in New York lebt. Da fing es bei mir allerdings schon mit den Überlegungen an: Ist sie mit geschätzen 18 oder 19 Jahren nicht viel zu jung, um schon eine bedeutende Stellung in einer Werbefirma zu übernehmen? Sie wirkt, auch im späteren Verlauf, nicht mal selbstständig genug, um überhaupt von zu Hause auszuziehen.
Nun, wie dem auch sei, der Anfangsteil präsentiert uns ausladend und viel zu lang Lohan als Glücksmädel und ihr männliches Gegenstück, der die ganze Zeit ein riesiges Pech hat. Letzterer ist mal wieder ein Loser von der Sorte "wir setzen einem klasse aussehenden Typen eine dicke Brille auf und ziehen ihm eine schmuddelige Armeejacke an".
An Freaky Friday erinnernd, kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden, sie küssen sich und Glück und Pech wechseln auf die andere Person.
Praktisch, denn quasi ab dem nächsten Moment ist der Loser seine Brille los und trägt schicke Klamotten.
Fortan läuft es also umgekehrt zum Anfangsteil. Lohan passiert ein Missgeschick nach dem anderen und der Loser steigt zum Super-Produzenten auf.
Klingt die Story dünn? Ist sie auch.
Man konzentriert sich darauf, seinen Star ins rechte Licht zu rücken. Allerdings bleibt die Figur, wie auch alle anderen, ein wandelndes Stereotyp, zu dem man keine Beziehung aufbauen kann.
Problematisch fand ich hierbei die Aufteilung des Drehbuchs. Denn durch den langen Anfang, wo Lohan nicht wirklich sympathisch rüberkommt, tut man sich etwas schwer mit ihr mitzufühlen.
Die zweite Hälfte verhindert dann aber schlimmeres. Man kann sich mit Hilfe der allseits bekannten RomCom-Rezepte noch steigern und auf ein Happy-End zusteuern.
Was zwischendrin ziemlich nervt sind die Auftritte der Boyband McFly, die in einer dreisten Product-Placement-Masche hier gepusht werden sollen. Ok, passt auch zur Zielgruppe.
Darstellerisch kann Shooting-Star Lindsay Lohan hier nicht wirklich ihr Talent beweisen. Dafür sind alle Figuren einfach zu flach angelegt. Auch Chris Pine als Loser-Gegenstück ist nett, aber ohne jegliche Tiefe.
Vom Nebencast fiel mir Samaire Armstrong auf, die als weniger erfolgreiche Freundin sehr sympathisch rüberkommt. Schade, dass ihre Rolle eher klein ist.
Eine routinierte Inszenierung nennt man das euphemistisch, wenn einem das Übliche geboten wird.
Ich fand es diesmal über lange Strecken sehr unterdurchschnittlich. Man hat sich erkennbar zu wenig Mühe gegeben und einfach darauf verlassen, dass die Zielgruppe den neuen Lohan-Film auf alle Fälle ansehen wird. Nun, diese Rechnung dürfte aufgehen.
Je nachdem, ob man zur Zielgruppe gehört, dürfte sich dann auch die Wahrnehmung des Films ändern.
Screenshots: Noch ist alles in Butter für Ashley und ihre Freundinnen (rechts: Samaire Armstrong).
Doch nachdem sie auf einer Party den Pechvogel Jake küsst...
...hat sie fortan nur noch Pech.
angeschaut am: 17.11.2006
Normale Wertung: 4 von 10 Punkten
22 November 2006
Bloodrayne - USA/BRD 2005
OFDB-Link
Genre(s): Action / Fantasy / Horror
Laufzeit: ca. 90 Min.
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: englische Originalfassung
Inhalt:
Rumänien im 18. Jahrhundert: Vampire treiben im ganzen Land ihr Unwesen. Das Mädchen Rayne (Kristanna Loken) wird von einer Zirkustruppe festgehalten und als halb Mensch, halb Vampir vorgeführt. Eines Abends gelingt Rayne allerdings die Flucht aus ihrem Käfig und sie begibt sich auf eine gefährliche Mission. Ihr Ziel ist es, sich an ihrem Vater Kagan (Ben Kingsley), dem mächtigsten aller Vampire, für die Vergewaltigung ihrer Mutter zu rächen.
Die Vampirjäger Vladimir (Michael Madsen) und Sebastian (Matthew Davis) von der Brimstone Society verfolgen bald ihre Fährte und schaffen es, Rayne für ihre Ziele zu gewinnen. Mit Hilfe einer geheimnisvollen Prophezeiung gelingt es Rayne ein für Kagan wertvolles Artefakt zu ergattern um somit eine Audienz zu erhalten.
Der Weg zu ihrem Ziel ist jedoch mühsam und die Truppe muss sich gegen böse Feinde bewähren. Viele dunkle Gestalten versuchen, sich ihnen in den Weg zu stellen.
Kritik:
Bloodrayne ist (mal wieder) eine Adaption eines Videospiels. Wie meistens ist es nicht nötig, das Spiel gespielt zu haben, um den Film zu verstehen - ja es ist wie meistens wohl sogar besser, wenn man es nicht gespielt hat. Dann geht man auch nicht mit falschen Erwartungen an den Film ran.
Der Film beginnt mit der Vorstellung von Rayne, die in einem Zirkus, ob ihrer vampirischen Selbstheilungskräfte, als Vorführobjekt gefangengehalten wird. Genau wie der Videospielcharakter ist sie allergisch gegen Wasser und heilt sich durch das Trinken von Blut. Ihre Flucht, nach einer versuchten Vergewaltigung, kommt ziemlich abrupt daher - man fragt sich, warum sie ihre Kräfte nicht schon vorher eingesetzt hat, um sich zu befreien. Die einzige Freundin schenkt ihr noch Bloodrayne's Markenzeichen, zwei spezielle Schwerter, dann macht sie sich auf in die Nacht.
Die Erzählweise des Films ist sehr unbeholfen, da viele Aktionen relativ unmotiviert geschehen. So taucht im nächstbesten Dorf eine Wahrsagerin auf, die Rayne praktischerweise erklärt, was sie darstellt, und wer ihr das angetan hat - ihr Vater Kagan, den sie zu töten schwört. Die Wahrsagerin verschwindet danach wieder.
Auch viele Rückblicke fand ich nicht so gut, denn sie stören eher den Fluß der dürftigen Geschichte - mir hätte eine weitgehend lineare Erzählweise besser gefallen.
Kommen wir zu den positiven Aspekten. Da wäre als erstes Kristanna Loken als Rayne (siehe Screenshot rechts) zu nennen, die mir die Idealbesetzung scheint. Sie hat wirklich grosse Ähnlichkeit mit der Videospielfigur. Zudem hat sie eine tolle Ausstrahlung, die zwischen verwundbar und unerbittlich hin- und herschwankt, aber stets sehr erotisch rüberkommt.
Genau wie das Videospielvorbild, was sich in einer, zwar etwas plötzlich kommenden, aber gutgemachten Sexszene auch bildhaft zeigt.
Auch der restliche Cast ist mit bekannten Gesichtern besetzt, was für einen B-Film nicht unbedingt üblich ist. Michael Madsen reisst seine übliche Rolle herunter, Michelle Rodriguez ist ebenfalls wieder als tough Babe besetzt, während Meat Loaf einen kurzen Auftritt als dekadenter Vampirfürst hat. Ben Kingsley muss sich für den bösen Vampirfürsten nicht besonders anstrengen, während man sich die Besetzung von Udo Kier hätte sparen können.
Billy Zane hat auch eine Rolle als ehemaliger Leiter der Anti-Vampir Organisation "Brimstone Society", der inzwischen selber zum Vampir geworden ist.
Gut fand ich die Locations, die allesamt sehr authentisch wirken. Auch die Landschaftsaufnahmen sind toll gelungen, während der Soundtrack eher durchschnittlich vor sich hin murmelt.
Die Kampfszenen sind für B-Movie-Verhältnisse einigermassen ordentlich geraten, hätten aber noch mehr dem Videospielvorbild gerecht werden können, sprich blutiger geraten sollen. Es wird zwar gut gesplattert (Special Makeup Effects von Olaf Ittenbach, dem Schöpfer von Premutos), aber es wäre noch mehr drin gewesen als wiederholte Kehlenschnitte. Zudem sind sie oft recht hektisch geschnitten, was wohl Mängel in der Choreographie überdecken soll.
Zudem zeigt sich bei den Kämpfen eine bedauerliche Schwäche, dass nämlich die Heldin Rayne kämpferisch von den Brimstone Leuten ein wenig in den Schatten gestellt wird. Ihre Fähigkeiten hätten vor allem im etwas kurz geratenen Finale besser herausgestellt werden müssen. Im Videospiel metzelt sie schliesslich auch im Alleingang die SS nieder.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Bloodrayne einige eklatante Schwächen hat, die vor allem im Bereich des Drehbuchs liegen. Das Storytelling hätte besser sein sollen, von den Dialogen brauchen wir gar nicht erst zu reden.
Dafür gibt es aber auch keine Längen während der knapp 90 Minuten.
Ansonsten kann der Film durchaus mit anderen Hollywood-Fantasystreifen mithalten, was zum Großteil an der sexy Hauptfigur liegt, die voll in das "fighting babe"-Schema vieler Produktionen der letzten Zeit passt. Wer, wie ich, gerne solchen Babes zusieht und seine Erwartungen ansonsten zurückschraubt, der könnte durchaus seine Freude an dem Film haben.
Update zum Ansehen am 2.11.2006:
Beim zweiten Ansehen offenbarten sich mir viel stärker als zuvor die unglaublichen Schwächen des Drehbuchs. Die Story wird einerseits unnötig kompliziert erzählt, um dann andererseits die Ereignisse in Sprüngen voranzutreiben.
Logik sucht man völlig vergeblich - man hat schon Mühe die Motivation der Charaktere nachzuvollziehen.
Auch die Splattereffekte und Kampfszenen wirken beim zweiten Ansehen schon längst nicht mehr so interessant. Es kommt zu stark der Trash-Charakter des Films durch.
Der ist allerdings auch nicht zu verachten, was sich in der Promille-Wertung von 6 Punkten äussert.
Ansonsten aber ist Bloodrayne ein Film, aus dem man mit Sicherheit sehr viel mehr hätte machen können. Schade, dass es nicht geschehen ist, aber angesichts des Endprodukts auch kein Wunder, dass der Film in den Kinos floppte.
Screenshots: Rayne (Kristanna Loken) ist halb Mensch und halb Vampir.
Michelle Rodriguez als Katarin, ein Mitglied der Brimstone Society,...
...bei der Rayne's Kampfstil verbessert wird.
Ben Kingsley als Obervampir Kagan, der Rayne töten will, um an ihre Kräfte zu gelangen.
angeschaut am: 2.11.2006 im KellerKino (deutschsprachige Version) (insgesamt 2x gesehen)
davor zuletzt angeschaut am: 20.03.2006
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 6 von 10 Punkten
Genre(s): Action / Fantasy / Horror
Laufzeit: ca. 90 Min.
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: englische Originalfassung
Inhalt:
Rumänien im 18. Jahrhundert: Vampire treiben im ganzen Land ihr Unwesen. Das Mädchen Rayne (Kristanna Loken) wird von einer Zirkustruppe festgehalten und als halb Mensch, halb Vampir vorgeführt. Eines Abends gelingt Rayne allerdings die Flucht aus ihrem Käfig und sie begibt sich auf eine gefährliche Mission. Ihr Ziel ist es, sich an ihrem Vater Kagan (Ben Kingsley), dem mächtigsten aller Vampire, für die Vergewaltigung ihrer Mutter zu rächen.
Die Vampirjäger Vladimir (Michael Madsen) und Sebastian (Matthew Davis) von der Brimstone Society verfolgen bald ihre Fährte und schaffen es, Rayne für ihre Ziele zu gewinnen. Mit Hilfe einer geheimnisvollen Prophezeiung gelingt es Rayne ein für Kagan wertvolles Artefakt zu ergattern um somit eine Audienz zu erhalten.
Der Weg zu ihrem Ziel ist jedoch mühsam und die Truppe muss sich gegen böse Feinde bewähren. Viele dunkle Gestalten versuchen, sich ihnen in den Weg zu stellen.
Kritik:
Bloodrayne ist (mal wieder) eine Adaption eines Videospiels. Wie meistens ist es nicht nötig, das Spiel gespielt zu haben, um den Film zu verstehen - ja es ist wie meistens wohl sogar besser, wenn man es nicht gespielt hat. Dann geht man auch nicht mit falschen Erwartungen an den Film ran.
Der Film beginnt mit der Vorstellung von Rayne, die in einem Zirkus, ob ihrer vampirischen Selbstheilungskräfte, als Vorführobjekt gefangengehalten wird. Genau wie der Videospielcharakter ist sie allergisch gegen Wasser und heilt sich durch das Trinken von Blut. Ihre Flucht, nach einer versuchten Vergewaltigung, kommt ziemlich abrupt daher - man fragt sich, warum sie ihre Kräfte nicht schon vorher eingesetzt hat, um sich zu befreien. Die einzige Freundin schenkt ihr noch Bloodrayne's Markenzeichen, zwei spezielle Schwerter, dann macht sie sich auf in die Nacht.
Die Erzählweise des Films ist sehr unbeholfen, da viele Aktionen relativ unmotiviert geschehen. So taucht im nächstbesten Dorf eine Wahrsagerin auf, die Rayne praktischerweise erklärt, was sie darstellt, und wer ihr das angetan hat - ihr Vater Kagan, den sie zu töten schwört. Die Wahrsagerin verschwindet danach wieder.
Auch viele Rückblicke fand ich nicht so gut, denn sie stören eher den Fluß der dürftigen Geschichte - mir hätte eine weitgehend lineare Erzählweise besser gefallen.
Kommen wir zu den positiven Aspekten. Da wäre als erstes Kristanna Loken als Rayne (siehe Screenshot rechts) zu nennen, die mir die Idealbesetzung scheint. Sie hat wirklich grosse Ähnlichkeit mit der Videospielfigur. Zudem hat sie eine tolle Ausstrahlung, die zwischen verwundbar und unerbittlich hin- und herschwankt, aber stets sehr erotisch rüberkommt.
Genau wie das Videospielvorbild, was sich in einer, zwar etwas plötzlich kommenden, aber gutgemachten Sexszene auch bildhaft zeigt.
Auch der restliche Cast ist mit bekannten Gesichtern besetzt, was für einen B-Film nicht unbedingt üblich ist. Michael Madsen reisst seine übliche Rolle herunter, Michelle Rodriguez ist ebenfalls wieder als tough Babe besetzt, während Meat Loaf einen kurzen Auftritt als dekadenter Vampirfürst hat. Ben Kingsley muss sich für den bösen Vampirfürsten nicht besonders anstrengen, während man sich die Besetzung von Udo Kier hätte sparen können.
Billy Zane hat auch eine Rolle als ehemaliger Leiter der Anti-Vampir Organisation "Brimstone Society", der inzwischen selber zum Vampir geworden ist.
Gut fand ich die Locations, die allesamt sehr authentisch wirken. Auch die Landschaftsaufnahmen sind toll gelungen, während der Soundtrack eher durchschnittlich vor sich hin murmelt.
Die Kampfszenen sind für B-Movie-Verhältnisse einigermassen ordentlich geraten, hätten aber noch mehr dem Videospielvorbild gerecht werden können, sprich blutiger geraten sollen. Es wird zwar gut gesplattert (Special Makeup Effects von Olaf Ittenbach, dem Schöpfer von Premutos), aber es wäre noch mehr drin gewesen als wiederholte Kehlenschnitte. Zudem sind sie oft recht hektisch geschnitten, was wohl Mängel in der Choreographie überdecken soll.
Zudem zeigt sich bei den Kämpfen eine bedauerliche Schwäche, dass nämlich die Heldin Rayne kämpferisch von den Brimstone Leuten ein wenig in den Schatten gestellt wird. Ihre Fähigkeiten hätten vor allem im etwas kurz geratenen Finale besser herausgestellt werden müssen. Im Videospiel metzelt sie schliesslich auch im Alleingang die SS nieder.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Bloodrayne einige eklatante Schwächen hat, die vor allem im Bereich des Drehbuchs liegen. Das Storytelling hätte besser sein sollen, von den Dialogen brauchen wir gar nicht erst zu reden.
Dafür gibt es aber auch keine Längen während der knapp 90 Minuten.
Ansonsten kann der Film durchaus mit anderen Hollywood-Fantasystreifen mithalten, was zum Großteil an der sexy Hauptfigur liegt, die voll in das "fighting babe"-Schema vieler Produktionen der letzten Zeit passt. Wer, wie ich, gerne solchen Babes zusieht und seine Erwartungen ansonsten zurückschraubt, der könnte durchaus seine Freude an dem Film haben.
Update zum Ansehen am 2.11.2006:
Beim zweiten Ansehen offenbarten sich mir viel stärker als zuvor die unglaublichen Schwächen des Drehbuchs. Die Story wird einerseits unnötig kompliziert erzählt, um dann andererseits die Ereignisse in Sprüngen voranzutreiben.
Logik sucht man völlig vergeblich - man hat schon Mühe die Motivation der Charaktere nachzuvollziehen.
Auch die Splattereffekte und Kampfszenen wirken beim zweiten Ansehen schon längst nicht mehr so interessant. Es kommt zu stark der Trash-Charakter des Films durch.
Der ist allerdings auch nicht zu verachten, was sich in der Promille-Wertung von 6 Punkten äussert.
Ansonsten aber ist Bloodrayne ein Film, aus dem man mit Sicherheit sehr viel mehr hätte machen können. Schade, dass es nicht geschehen ist, aber angesichts des Endprodukts auch kein Wunder, dass der Film in den Kinos floppte.
Screenshots: Rayne (Kristanna Loken) ist halb Mensch und halb Vampir.
Michelle Rodriguez als Katarin, ein Mitglied der Brimstone Society,...
...bei der Rayne's Kampfstil verbessert wird.
Ben Kingsley als Obervampir Kagan, der Rayne töten will, um an ihre Kräfte zu gelangen.
angeschaut am: 2.11.2006 im KellerKino (deutschsprachige Version) (insgesamt 2x gesehen)
davor zuletzt angeschaut am: 20.03.2006
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 6 von 10 Punkten
21 November 2006
D.O.A. - Dead or Alive - USA 2006
OFDB-Link
Genre(s): Action / Kampfsport
Laufzeit: ca. 86 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Tina (Jaime Pressly), Christie (Holly Valance), Prinzessin Kasumi (Devon Aoki) und Helena (Sarah Carter), vier wunderhübsche junge Damen von erstaunlichen athletischen Fähigkeiten, erhalten von unbekannter Seite Einladungen zu einem Kampfsportturnier auf Leben und Tod vor den bezaubernden Kulissen einer subtropischen Insel. Keine zögert, der Einladung zu folgen, und Männer, die sich von ihrem zarten Äußeren blenden lassen, zahlen kräftig Lehrgeld.
Kritik:
DOA beschäftigt gleich drei (!) Drehbuchautoren, um eine Videospielumsetzung eines Prügelspiels auf die Leinwand zu bringen. Doch leider dürfte DOA nicht nur Fans des Spiels enttäuschen. Dort prügeln sich übrigens bevorzugt weibliche Spielfiguren mit großer Oberweite, die auch mal ein Volleyballspielchen zur Entspannung einlegen.
Man hat zwar, mit Ausnahme von Devon Aoki, die ich persönlich nicht leiden kann, lauter gutaussehende Babes versammelt, die auch bei diversen Gelegenheiten leichtbekleidet in Szene gesetzt werden, doch bleibt das alles auf sehr harmlosen Niveau. Sex sells, doch hier bekommt man nur ein paar knackige Bikinifiguren präsentiert - mehr ist nicht drin.
Da die Mädels zwar gut aussehen, aber wenig Kampfsport-Talent besitzen, muss man sich bei den Kämpfen mit hektischen Schnitten und CGI-Tricks behelfen. Letztere sind im kompletten Film einfach nur ganz schlecht gemacht und sofort als solche erkennbar.
Das führt zu Kämpfen, die auch für eine B-Film-Videospiel-Verfilmung schwach sind. Zudem ist nicht nur die "Erotik", sondern auch die Gewalt auf FSK12-Niveau. Blut? Fehlanzeige! Da gehts bei Xena oder Buffy weit härter zur Sache.
Da die Story aber praktisch nichtexistent ist (ich spare mir an dieser Stelle die Auflistung etlicher Fragen), bleibt dann für den Zuschauer auch nicht mehr viel zur Unterhaltung übrig. Man wartet eigentlich nur auf die nächste Bikini- oder Prügeleinlage - die Zeit dazwischen zieht sich scheinbar endlos.
Selbst Zwölfjährige, die eindeutig die Zielgruppe dieser harm- und hirnlosen Produktion darstellen, dürfte man damit nicht zu Begeisterungsstürmen hinreissen können.
Ich habe mich auf jeden Fall gelangweilt. Insofern kann ich nur dazu raten, lieber noch mal das gute alte Mortal Kombat zu gucken oder DOA zu zocken...
Screenshots: Mit die beste Szene, ein Catfight im Regen.
Jaime Pressly hat 11 Jahre lang Gymnastik gemacht.
Wer hier an den Hulkster erinnert, soll im Film ein Wrestler sein - gespielt wird er von Kevin Nash.
Natassia Malthe bekommt leider sehr wenig Screentime.
angeschaut am: 16.11.2006
Normale Wertung: 2 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 3 von 10 Punkten
Genre(s): Action / Kampfsport
Laufzeit: ca. 86 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Tina (Jaime Pressly), Christie (Holly Valance), Prinzessin Kasumi (Devon Aoki) und Helena (Sarah Carter), vier wunderhübsche junge Damen von erstaunlichen athletischen Fähigkeiten, erhalten von unbekannter Seite Einladungen zu einem Kampfsportturnier auf Leben und Tod vor den bezaubernden Kulissen einer subtropischen Insel. Keine zögert, der Einladung zu folgen, und Männer, die sich von ihrem zarten Äußeren blenden lassen, zahlen kräftig Lehrgeld.
Kritik:
DOA beschäftigt gleich drei (!) Drehbuchautoren, um eine Videospielumsetzung eines Prügelspiels auf die Leinwand zu bringen. Doch leider dürfte DOA nicht nur Fans des Spiels enttäuschen. Dort prügeln sich übrigens bevorzugt weibliche Spielfiguren mit großer Oberweite, die auch mal ein Volleyballspielchen zur Entspannung einlegen.
Man hat zwar, mit Ausnahme von Devon Aoki, die ich persönlich nicht leiden kann, lauter gutaussehende Babes versammelt, die auch bei diversen Gelegenheiten leichtbekleidet in Szene gesetzt werden, doch bleibt das alles auf sehr harmlosen Niveau. Sex sells, doch hier bekommt man nur ein paar knackige Bikinifiguren präsentiert - mehr ist nicht drin.
Da die Mädels zwar gut aussehen, aber wenig Kampfsport-Talent besitzen, muss man sich bei den Kämpfen mit hektischen Schnitten und CGI-Tricks behelfen. Letztere sind im kompletten Film einfach nur ganz schlecht gemacht und sofort als solche erkennbar.
Das führt zu Kämpfen, die auch für eine B-Film-Videospiel-Verfilmung schwach sind. Zudem ist nicht nur die "Erotik", sondern auch die Gewalt auf FSK12-Niveau. Blut? Fehlanzeige! Da gehts bei Xena oder Buffy weit härter zur Sache.
Da die Story aber praktisch nichtexistent ist (ich spare mir an dieser Stelle die Auflistung etlicher Fragen), bleibt dann für den Zuschauer auch nicht mehr viel zur Unterhaltung übrig. Man wartet eigentlich nur auf die nächste Bikini- oder Prügeleinlage - die Zeit dazwischen zieht sich scheinbar endlos.
Selbst Zwölfjährige, die eindeutig die Zielgruppe dieser harm- und hirnlosen Produktion darstellen, dürfte man damit nicht zu Begeisterungsstürmen hinreissen können.
Ich habe mich auf jeden Fall gelangweilt. Insofern kann ich nur dazu raten, lieber noch mal das gute alte Mortal Kombat zu gucken oder DOA zu zocken...
Screenshots: Mit die beste Szene, ein Catfight im Regen.
Jaime Pressly hat 11 Jahre lang Gymnastik gemacht.
Wer hier an den Hulkster erinnert, soll im Film ein Wrestler sein - gespielt wird er von Kevin Nash.
Natassia Malthe bekommt leider sehr wenig Screentime.
angeschaut am: 16.11.2006
Normale Wertung: 2 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 3 von 10 Punkten
20 November 2006
Children of Men - GB/USA 2006
OFDB-Link
Genre(s): Drama / SciFi / Thriller
Laufzeit: ca. 108 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Das Jahr 2027: Vor 18 Jahren wurde das letzte Kind geboren. Die Menschheit hat die Zeugungskraft verloren. Mit dem eigenen Aussterben konfrontiert bewegen sich die Menschen weltweit zwischen Selbstmordgedanken und Anarchie. Mittendrin: Theo (Clive Owen), einst politischer Aktivist und idealistischer Kämpfer für eine bessere Welt, jetzt resignierter, angepasster Angestellter der Regierung, die mit radikalen Methoden die Ordnung aufrechtzuerhalten versucht.
Als ihn seine Ex-Frau Julian (Julianne Moore), die als Terroristin gesucht wird, kontaktiert, damit er einer jungen Frau bei der Flucht ins Ausland hilft, willigt er nur gegen Geld ein, ohne zu ahnen, welche Tour de Force folgen wird...
Kritik:
Children of Men weist eine ähnliche Grundidee auf, wie neulich Clive Barker's Die Seuche: Den plötzlichen Stopp der menschlichen Fortpflanzungsfähigkeiten. Damit hören aber die Gemeinsamkeiten schon auf. Wo letzterer Film in der Behandlung der Auswirkungen auf die Gesellschaft leider nichts bieten konnte, setzt Children of Men an. Die kleine Referenz führe ich hier nur der Vollständigkeit halber an, denn die Filme spielen in völlig unterschiedlichen Ligen.
Beeindruckend subtil zeigt uns Children of Men eine düstere Utopie. Das beunruhigende an der Handlung, die 20 Jahre in der Zukunft spielt, sind dabei die stets erkennbaren Parallelen zur Gegenwart. Stetig gesteigert wird dabei die Dosis der düsteren Zukunft. Schon die Anfangssequenz ist beindruckend:
Theo holt sich zu Beginn seinen Morgenkaffee in einem Coffeeshop ab, wo Dutzende Kunden verschreckt die Fernsehberichte über die Ermordung des jüngsten Erdenbürgers verfolgen - das letzte Kind, welches vor der globalen Unfruchtbarkeit geboren wurde.
Während er draussen sein Heißgetränk mit Whiskey aufwertet wird der Shop nur einige Meter davon entfernt durch einen Bombenanschlag zerfetzt. Noch bevor der Staub sich legt taumelt eine Frau mit abgerissenen Arm aus der Ruine. Und Übergang auf den Titel.
Danach betritt Theo das Energieministerium. Leise kann man noch die Nachwirkung der Explosion als hintergründiges Sirren hören.
Auch sonst fallen einem die kleineren Unterschiede zur Gegenwart manchmal kaum auf. So wird in der S-Bahn ein Propagandavideo gezeigt, welches den Zusammenbruch der Gesellschaften klarmacht und Großbritannien als einzige Ausnahme glorifiziert. Im Gegensatz dazu stehen die vergitterten Fenster der S-Bahn, die auch prompt von Randalierern mit Steinen beworfen werden. Es geht vorbei an Käfigen, in denen illegale Ausländer (offensichtlich auch viele Nordeuropäer), sogenannte "Fugees", bis zur Deportation gefangengehalten werden. Zu diesem Zeitpunkt sind grade fünf Minuten vergangen, aber Children of Men hat einen schon in seinen Bann geschlagen.
Unser Anti-Held Theo erträgt das Ganze mit Sarkasmus und Alkohol. Clive Owen spielt seine bisher beste Rolle und es fällt leicht, sich mit ihm zu identizieren.
Darstellerisch fällt einem noch Julianne Moore (siehe Screenshot rechts) mit einer eher kurzen, aber guten Performance auf und Michael Caine, der in absoluter Höchstform spielt und seine Szenen beherrscht.
Was einem noch auffällt ist die herausragende Kameraarbeit und einige sehr lange Sequenzen, die ohne Schnitt gedreht wurden. Dadurch gelingt es den Zuschauer in die Handlung miteinzubeziehen. Man hat oft den Eindruck neben den Akteuren zu sitzen oder zu laufen. So z.B. bei der Autofahrt, die in eine absolut intensive Sequenz übergeht und damit die Tour de Force einleitet.
Oder später bei Gefechten, wo eine minutenlange Sequenz, die nicht nur von Action durchsetzt, sondern auch räumlich weit auseinandergezogen ist, mit Handkamera und ohne Schnitte gedreht wurde. Beeindruckend wenn man sich vorstellt, was für ein Aufwand darin steckt. Diese Szenen können von der Qualität und dem Mittendrin-Gefühl auch locker mit Kriegsfilmen wie Soldat James Ryan oder Black Hawk Down mithalten.
Damit der Film seine volle Wirkung entfalten kann ist es meines Erachtens allerdings unerlässlich sich auf die utopische Geschichte über die Zeugungsunfähigkeit, für die keine Erklärung geliefert wird, einzulassen. Umso berührender ist es dann, wenn endlich wieder Babygeschrei zu hören ist. Eine zutiefst bewegende Szene geht daraus hervor, wenn die heftigen Gefechte deswegen unterbrochen werden. Allerdings nur gerade solange, wie es glaubhaft ist.
Denn Children of Men vermeidet es zu jedem Zeitpunkt in irgendwelche kitschigen oder pseudoreligiösen Bahnen abzudriften. Dazu trägt auch das Ende bei, was relativ viel offenlässt. Aber genug zum Nachdenken hat man danach auf alle Fälle.
Fraglich ob das alles fürs Mainstream-Publikum nicht zu anspruchsvoll ist.
Definitiv einer der besten Filme 2006. In der Erstwertung gibt es 9 Punkte, die sich aber bei wiederholtem Ansehen durchaus noch steigern könnten.
Screenshots: Der Bombenanschlag gleich zu Beginn.
Theo wird von Julian und ihrer Terrorgruppe zum Gespräch gebeten.
Michael Caine als hippiehafter Jasper.
Theo (Clive Owen) und seine Schutzbefohlene geraten in schwere Gefechte.
angeschaut am: 19.11.2006
Normale Wertung: 9 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / SciFi / Thriller
Laufzeit: ca. 108 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Das Jahr 2027: Vor 18 Jahren wurde das letzte Kind geboren. Die Menschheit hat die Zeugungskraft verloren. Mit dem eigenen Aussterben konfrontiert bewegen sich die Menschen weltweit zwischen Selbstmordgedanken und Anarchie. Mittendrin: Theo (Clive Owen), einst politischer Aktivist und idealistischer Kämpfer für eine bessere Welt, jetzt resignierter, angepasster Angestellter der Regierung, die mit radikalen Methoden die Ordnung aufrechtzuerhalten versucht.
Als ihn seine Ex-Frau Julian (Julianne Moore), die als Terroristin gesucht wird, kontaktiert, damit er einer jungen Frau bei der Flucht ins Ausland hilft, willigt er nur gegen Geld ein, ohne zu ahnen, welche Tour de Force folgen wird...
Kritik:
Children of Men weist eine ähnliche Grundidee auf, wie neulich Clive Barker's Die Seuche: Den plötzlichen Stopp der menschlichen Fortpflanzungsfähigkeiten. Damit hören aber die Gemeinsamkeiten schon auf. Wo letzterer Film in der Behandlung der Auswirkungen auf die Gesellschaft leider nichts bieten konnte, setzt Children of Men an. Die kleine Referenz führe ich hier nur der Vollständigkeit halber an, denn die Filme spielen in völlig unterschiedlichen Ligen.
Beeindruckend subtil zeigt uns Children of Men eine düstere Utopie. Das beunruhigende an der Handlung, die 20 Jahre in der Zukunft spielt, sind dabei die stets erkennbaren Parallelen zur Gegenwart. Stetig gesteigert wird dabei die Dosis der düsteren Zukunft. Schon die Anfangssequenz ist beindruckend:
Theo holt sich zu Beginn seinen Morgenkaffee in einem Coffeeshop ab, wo Dutzende Kunden verschreckt die Fernsehberichte über die Ermordung des jüngsten Erdenbürgers verfolgen - das letzte Kind, welches vor der globalen Unfruchtbarkeit geboren wurde.
Während er draussen sein Heißgetränk mit Whiskey aufwertet wird der Shop nur einige Meter davon entfernt durch einen Bombenanschlag zerfetzt. Noch bevor der Staub sich legt taumelt eine Frau mit abgerissenen Arm aus der Ruine. Und Übergang auf den Titel.
Danach betritt Theo das Energieministerium. Leise kann man noch die Nachwirkung der Explosion als hintergründiges Sirren hören.
Auch sonst fallen einem die kleineren Unterschiede zur Gegenwart manchmal kaum auf. So wird in der S-Bahn ein Propagandavideo gezeigt, welches den Zusammenbruch der Gesellschaften klarmacht und Großbritannien als einzige Ausnahme glorifiziert. Im Gegensatz dazu stehen die vergitterten Fenster der S-Bahn, die auch prompt von Randalierern mit Steinen beworfen werden. Es geht vorbei an Käfigen, in denen illegale Ausländer (offensichtlich auch viele Nordeuropäer), sogenannte "Fugees", bis zur Deportation gefangengehalten werden. Zu diesem Zeitpunkt sind grade fünf Minuten vergangen, aber Children of Men hat einen schon in seinen Bann geschlagen.
Unser Anti-Held Theo erträgt das Ganze mit Sarkasmus und Alkohol. Clive Owen spielt seine bisher beste Rolle und es fällt leicht, sich mit ihm zu identizieren.
Darstellerisch fällt einem noch Julianne Moore (siehe Screenshot rechts) mit einer eher kurzen, aber guten Performance auf und Michael Caine, der in absoluter Höchstform spielt und seine Szenen beherrscht.
Was einem noch auffällt ist die herausragende Kameraarbeit und einige sehr lange Sequenzen, die ohne Schnitt gedreht wurden. Dadurch gelingt es den Zuschauer in die Handlung miteinzubeziehen. Man hat oft den Eindruck neben den Akteuren zu sitzen oder zu laufen. So z.B. bei der Autofahrt, die in eine absolut intensive Sequenz übergeht und damit die Tour de Force einleitet.
Oder später bei Gefechten, wo eine minutenlange Sequenz, die nicht nur von Action durchsetzt, sondern auch räumlich weit auseinandergezogen ist, mit Handkamera und ohne Schnitte gedreht wurde. Beeindruckend wenn man sich vorstellt, was für ein Aufwand darin steckt. Diese Szenen können von der Qualität und dem Mittendrin-Gefühl auch locker mit Kriegsfilmen wie Soldat James Ryan oder Black Hawk Down mithalten.
Damit der Film seine volle Wirkung entfalten kann ist es meines Erachtens allerdings unerlässlich sich auf die utopische Geschichte über die Zeugungsunfähigkeit, für die keine Erklärung geliefert wird, einzulassen. Umso berührender ist es dann, wenn endlich wieder Babygeschrei zu hören ist. Eine zutiefst bewegende Szene geht daraus hervor, wenn die heftigen Gefechte deswegen unterbrochen werden. Allerdings nur gerade solange, wie es glaubhaft ist.
Denn Children of Men vermeidet es zu jedem Zeitpunkt in irgendwelche kitschigen oder pseudoreligiösen Bahnen abzudriften. Dazu trägt auch das Ende bei, was relativ viel offenlässt. Aber genug zum Nachdenken hat man danach auf alle Fälle.
Fraglich ob das alles fürs Mainstream-Publikum nicht zu anspruchsvoll ist.
Definitiv einer der besten Filme 2006. In der Erstwertung gibt es 9 Punkte, die sich aber bei wiederholtem Ansehen durchaus noch steigern könnten.
Screenshots: Der Bombenanschlag gleich zu Beginn.
Theo wird von Julian und ihrer Terrorgruppe zum Gespräch gebeten.
Michael Caine als hippiehafter Jasper.
Theo (Clive Owen) und seine Schutzbefohlene geraten in schwere Gefechte.
angeschaut am: 19.11.2006
Normale Wertung: 9 von 10 Punkten
19 November 2006
American Soldiers - Ein Tag im Irak - CAN 2005
OFDB-Link
Genre(s): Krieg
Laufzeit: ca. 99 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Bagdad im April des Jahres 2004 ist ein heißes Pflaster für amerikanische Platoons. Eines erlebt einen besonders harten Tag. Gleich am Morgen gerät man in einen Hinterhalt. Weil örtliche Ärzte verwundete Amis nicht zu operieren wagen, müssen die GIs selbst die Skalpelle wetzen. Zum Glück gibt auch mancher einheimische Verbündete beim Verteidigen der Freiheit alles. Das hilft allerdings auch nicht gegen Kindersoldaten, Autobomben, Selbstmordattentäter und Panzerfäuste, die einem wie Wespen um die Ohren fliegen.
Kritik:
Anfangs ist der Film gar nicht mal so schlecht, obwohl einem sofort eine recht lieblose Synchronisation mit Sprechern aus der dritten Reihe auffällt, die so einen Film schon mal grundsätzlich runterziehen.
Doch ungefähr ab der Hälfte geht es dann ziemlich bergab. Das liegt zum einen an der praktisch immer gleichen Action (Aufständische fahren mit Pickups heran, feuern Panzerfaust und AK47 ab, werden gekillt oder flüchten).
Zum anderen nimmt das Pathos beträchtlich zu. Warum muss z.B. unbedingt so eine Art Mini-Abu-Ghraib-Gefängnis gezeigt werden, wo ein CIA-Mann mit spanischem Akzent (?) relativ planlos Gefangene foltert (er hängt einen frisch Eingetroffenen an den Händen auf und prügelt mit einer Stange auf seine Brust, während er ständig ruft "Información! Gib mir Información!")?
Eigentlich nur, damit unsere Helden in einer absolut unglaubwürdigen Befreiungsaktion für die vorher dort abgelieferten Aufständischen (die ihnen auf der Fahrt dorthin den ewigen Kampf geschworen hatten) zeigen können, dass sie extreme Gutmenschen sind. Nennt mich zynisch, aber solch eine Handlungsweise halte ich nach vorherigen stundenlangen Angriffen, Selbstmordattentätern und gefallenen Kameraden für ziemlich fraglich.
Ausserdem würde so ein Kriegsfilm auch seinen Zweck erfüllen, ohne die US-Soldaten als moralische Instanzen darzustellen.
Unter der gleichen Prämisse muss man wohl auch etliche stupide Dialoge sehen, wo die Soldaten bekunden dürfen, dass sie nur zum Wiederaufbau hergekommen sind, oder sich wundern, warum sie gegen Kindersoldaten kämpfen müssen. Auch die Einlage mit einer irakischen Polizeieinheit, die ihr Leben riskiert, um den Amis zu helfen. Ganz toll dabei auch die Namensgebung, so stellt sich der Anführer der Iraker als Lieutenant Achmed vor...
Daneben gibt es noch etliche Logiklöcher im Plot. So wundert man sich schon, wie weit die Burschen von ihrer Basis entfernt sind, wenn sie es von morgens 7 bis abends 17 Uhr nicht schaffen sich dorthin zurückzuziehen.
Auch kriegt der LKW mehr als eine Panzerfaust ab, ohne dass man Beschädigungen erkennt. In bester Star-Trek-Manier fällt nur bei den kritischen Situationen der Antrieb aus.
Das Finale setzt dem Ganzen dann die Krone auf. In einer Kiesgrube (?) stellen sich die Soldaten dem finalen Angriff der Aufständischen, die sich mittlerweile zu einer erklecklichen Anzahl zusammengerottet haben. Man liefert sich ein kurzes Scharmützel, bis den Amis die Munition ausgeht. Als diese sich ruhig verhalten, feiern die Iraker und nähern sich den Kieshaufen. Dort erwarten sie die Amis allerdings mit ihren Kampfmessern und metzeln sie nieder.
Spassig dabei, dass dann auch noch suggeriert wird, der Film beruhe auf wahren Tatsachen...
Schade um eine verpasste Chance. Aus dem Szenario hätte man sicher mehr machen können, so merkt man überdeutlich ein kleines Budget und ein schwaches Drehbuch, welches Black Hawk Down in einer absoluten Light-Version in den Irak verlegt hat.
Somit bleibt auch weiterhin die TV-Serie Over There das Maß der Dinge, wenn es um den Krieg im Irak geht. Dort versteht man es gut gefilmte und abwechslungsreiche Action mit glaubwürdigen Figuren zu verbinden und auch das Pathos im Zaum zu halten.
Screenshots: Bei ihren Patrouillen werden die Amerikaner ...
...immer wieder aus dem Hinterhalt...
...beschossen.
Der Folterer hat sich grade seine Schlachterschürze umgebunden.
Aufständische beim Finale in der Kiesgrube.
angeschaut am: 7.11.2006
Normale Wertung: 3,5 von 10 Punkten
Genre(s): Krieg
Laufzeit: ca. 99 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Bagdad im April des Jahres 2004 ist ein heißes Pflaster für amerikanische Platoons. Eines erlebt einen besonders harten Tag. Gleich am Morgen gerät man in einen Hinterhalt. Weil örtliche Ärzte verwundete Amis nicht zu operieren wagen, müssen die GIs selbst die Skalpelle wetzen. Zum Glück gibt auch mancher einheimische Verbündete beim Verteidigen der Freiheit alles. Das hilft allerdings auch nicht gegen Kindersoldaten, Autobomben, Selbstmordattentäter und Panzerfäuste, die einem wie Wespen um die Ohren fliegen.
Kritik:
Anfangs ist der Film gar nicht mal so schlecht, obwohl einem sofort eine recht lieblose Synchronisation mit Sprechern aus der dritten Reihe auffällt, die so einen Film schon mal grundsätzlich runterziehen.
Doch ungefähr ab der Hälfte geht es dann ziemlich bergab. Das liegt zum einen an der praktisch immer gleichen Action (Aufständische fahren mit Pickups heran, feuern Panzerfaust und AK47 ab, werden gekillt oder flüchten).
Zum anderen nimmt das Pathos beträchtlich zu. Warum muss z.B. unbedingt so eine Art Mini-Abu-Ghraib-Gefängnis gezeigt werden, wo ein CIA-Mann mit spanischem Akzent (?) relativ planlos Gefangene foltert (er hängt einen frisch Eingetroffenen an den Händen auf und prügelt mit einer Stange auf seine Brust, während er ständig ruft "Información! Gib mir Información!")?
Eigentlich nur, damit unsere Helden in einer absolut unglaubwürdigen Befreiungsaktion für die vorher dort abgelieferten Aufständischen (die ihnen auf der Fahrt dorthin den ewigen Kampf geschworen hatten) zeigen können, dass sie extreme Gutmenschen sind. Nennt mich zynisch, aber solch eine Handlungsweise halte ich nach vorherigen stundenlangen Angriffen, Selbstmordattentätern und gefallenen Kameraden für ziemlich fraglich.
Ausserdem würde so ein Kriegsfilm auch seinen Zweck erfüllen, ohne die US-Soldaten als moralische Instanzen darzustellen.
Unter der gleichen Prämisse muss man wohl auch etliche stupide Dialoge sehen, wo die Soldaten bekunden dürfen, dass sie nur zum Wiederaufbau hergekommen sind, oder sich wundern, warum sie gegen Kindersoldaten kämpfen müssen. Auch die Einlage mit einer irakischen Polizeieinheit, die ihr Leben riskiert, um den Amis zu helfen. Ganz toll dabei auch die Namensgebung, so stellt sich der Anführer der Iraker als Lieutenant Achmed vor...
Daneben gibt es noch etliche Logiklöcher im Plot. So wundert man sich schon, wie weit die Burschen von ihrer Basis entfernt sind, wenn sie es von morgens 7 bis abends 17 Uhr nicht schaffen sich dorthin zurückzuziehen.
Auch kriegt der LKW mehr als eine Panzerfaust ab, ohne dass man Beschädigungen erkennt. In bester Star-Trek-Manier fällt nur bei den kritischen Situationen der Antrieb aus.
Das Finale setzt dem Ganzen dann die Krone auf. In einer Kiesgrube (?) stellen sich die Soldaten dem finalen Angriff der Aufständischen, die sich mittlerweile zu einer erklecklichen Anzahl zusammengerottet haben. Man liefert sich ein kurzes Scharmützel, bis den Amis die Munition ausgeht. Als diese sich ruhig verhalten, feiern die Iraker und nähern sich den Kieshaufen. Dort erwarten sie die Amis allerdings mit ihren Kampfmessern und metzeln sie nieder.
Spassig dabei, dass dann auch noch suggeriert wird, der Film beruhe auf wahren Tatsachen...
Schade um eine verpasste Chance. Aus dem Szenario hätte man sicher mehr machen können, so merkt man überdeutlich ein kleines Budget und ein schwaches Drehbuch, welches Black Hawk Down in einer absoluten Light-Version in den Irak verlegt hat.
Somit bleibt auch weiterhin die TV-Serie Over There das Maß der Dinge, wenn es um den Krieg im Irak geht. Dort versteht man es gut gefilmte und abwechslungsreiche Action mit glaubwürdigen Figuren zu verbinden und auch das Pathos im Zaum zu halten.
Screenshots: Bei ihren Patrouillen werden die Amerikaner ...
...immer wieder aus dem Hinterhalt...
...beschossen.
Der Folterer hat sich grade seine Schlachterschürze umgebunden.
Aufständische beim Finale in der Kiesgrube.
angeschaut am: 7.11.2006
Normale Wertung: 3,5 von 10 Punkten
Labels: 2005, Rest der Welt