30 September 2007
Das Bourne Ultimatum - GB/USA 2007
OFDB-Link
Genre(s): Action / Thriller
Laufzeit: ca. 115 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Nach seiner Flucht quer durch Europa und dem Tod seiner Freundin ist die Vergangenheit von Ein-Mann-Eliteeinheit Jason Bourne (Matt Damon) noch immer weitgehend unbekanntes, aber höchst gefährliches Terrain. Von Rache angetrieben und gnadenlosen Profikillern gehetzt, flüchtet Bourne nach einem heftigen Gefecht aus Moskau über Paris, Madrid und London bis nach Tanger und New York, um sein eigenes Geheimnis zu enthüllen. Mörderische Regierungsagenten, die Bundespolizei und Interpol sind ihm dicht auf den Fersen.
Kritik:
Der Abschluss (?) der Bourne-Trilogie fällt zu den beiden Vorgängern leider merkbar ab. Das hat mehrere Gründe. So ist die Hauptfigur mittlerweile einfach zu stark geworden, praktisch übermenschlich. Es findet sich im ganzen Film kein Gegner, der ihm ernsthaft gefährlich werden könnte und auch sonst trickst der Einzelne mühelos die gesamte CIA aus.
Wie er dabei immer die richtigen Schlüsse zieht, um seinem Endziel näher zu kommen, bzw. wie er so Kleinigkeiten schafft ins Hauptquartier seiner Gegenspieler bei der CIA zu gelangen, wird dabei gar nicht lange erklärt, sondern dem Zuschauer einfach reingedrückt. Rasant genug ist der Film dafür natürlich angelegt, so dass man sich während der knapp zweistündigen Hetzjagd solche Fragen kaum stellen kann.
Allerdings sollte man sich schon ordentlich konzentrieren, um der Story mit ständig wechselnden Handlungsorten folgen zu können. Hier wurde vielleicht etwas zu kompakt inszeniert.
Dafür dass Bourne so ein übermenschlicher Actionheld ist, fand ich die Action im Film doch etwas enttäuschend. So nervte mich die wacklige Handkamera, die Regisseur Paul Greengrass bei jeder Gelegenheit gerne einsetzt, mit der Zeit doch sehr. Richtiggehend versaut wird dadurch jegliche, höchstwahrscheinlich vorhandene Choreographie bei den Kämpfen und Verfolgungsjagden. Diese wirkten für mich allerdings nicht nur wegen der mangelnden Übersichtlichkeit nicht besonders herausragend im Action-Genre.
Natürlich stand auch in den Vorgängern realistische Action im Vordergrund, doch wirkte die dort für mich einfach stimmiger. Denn wenn ich Bourne schon zum Über-Agenten mache, dann sollte er es auch dementsprechend krachen lassen.
Die Story selber ist gut, und bringt die Trilogie mit einem tollen Schluss wirklich stimmig zu Ende.
Politisch gesehen fand ich den Film weit weniger "mutig", als andere Kritiker. Natürlich wird man massiv mit unserer heutigen Überwachungsgesellschaft konfrontiert, aber dank der aufrechten Elemente innerhalb der CIA kann das Gute dann doch wieder siegen.
Über die schauspielerischen Leistungen will ich gar nicht viel schreiben, da sie sich in der Hetzjagd völlig unterordnen müssen. Nur soviel: Ich vermisse Franka Potente!
Vielleicht waren meine Erwartungen an diesen Blockbuster einfach zu hoch, aber ich war dann doch enttäuscht, dass man aus der guten Story nicht mehr rausgeholt hat. Dank der mässigen Inszenierung kann Bourne 3 kaum erinnerungswürdige Akzente setzen.
Screenshots: Jason Bourne (Matt Damon) will mit...
...den Verantwortlichen bei der CIA abrechnen.
angeschaut am: 30.09.2007
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten
Genre(s): Action / Thriller
Laufzeit: ca. 115 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Nach seiner Flucht quer durch Europa und dem Tod seiner Freundin ist die Vergangenheit von Ein-Mann-Eliteeinheit Jason Bourne (Matt Damon) noch immer weitgehend unbekanntes, aber höchst gefährliches Terrain. Von Rache angetrieben und gnadenlosen Profikillern gehetzt, flüchtet Bourne nach einem heftigen Gefecht aus Moskau über Paris, Madrid und London bis nach Tanger und New York, um sein eigenes Geheimnis zu enthüllen. Mörderische Regierungsagenten, die Bundespolizei und Interpol sind ihm dicht auf den Fersen.
Kritik:
Der Abschluss (?) der Bourne-Trilogie fällt zu den beiden Vorgängern leider merkbar ab. Das hat mehrere Gründe. So ist die Hauptfigur mittlerweile einfach zu stark geworden, praktisch übermenschlich. Es findet sich im ganzen Film kein Gegner, der ihm ernsthaft gefährlich werden könnte und auch sonst trickst der Einzelne mühelos die gesamte CIA aus.
Wie er dabei immer die richtigen Schlüsse zieht, um seinem Endziel näher zu kommen, bzw. wie er so Kleinigkeiten schafft ins Hauptquartier seiner Gegenspieler bei der CIA zu gelangen, wird dabei gar nicht lange erklärt, sondern dem Zuschauer einfach reingedrückt. Rasant genug ist der Film dafür natürlich angelegt, so dass man sich während der knapp zweistündigen Hetzjagd solche Fragen kaum stellen kann.
Allerdings sollte man sich schon ordentlich konzentrieren, um der Story mit ständig wechselnden Handlungsorten folgen zu können. Hier wurde vielleicht etwas zu kompakt inszeniert.
Dafür dass Bourne so ein übermenschlicher Actionheld ist, fand ich die Action im Film doch etwas enttäuschend. So nervte mich die wacklige Handkamera, die Regisseur Paul Greengrass bei jeder Gelegenheit gerne einsetzt, mit der Zeit doch sehr. Richtiggehend versaut wird dadurch jegliche, höchstwahrscheinlich vorhandene Choreographie bei den Kämpfen und Verfolgungsjagden. Diese wirkten für mich allerdings nicht nur wegen der mangelnden Übersichtlichkeit nicht besonders herausragend im Action-Genre.
Natürlich stand auch in den Vorgängern realistische Action im Vordergrund, doch wirkte die dort für mich einfach stimmiger. Denn wenn ich Bourne schon zum Über-Agenten mache, dann sollte er es auch dementsprechend krachen lassen.
Die Story selber ist gut, und bringt die Trilogie mit einem tollen Schluss wirklich stimmig zu Ende.
Politisch gesehen fand ich den Film weit weniger "mutig", als andere Kritiker. Natürlich wird man massiv mit unserer heutigen Überwachungsgesellschaft konfrontiert, aber dank der aufrechten Elemente innerhalb der CIA kann das Gute dann doch wieder siegen.
Über die schauspielerischen Leistungen will ich gar nicht viel schreiben, da sie sich in der Hetzjagd völlig unterordnen müssen. Nur soviel: Ich vermisse Franka Potente!
Vielleicht waren meine Erwartungen an diesen Blockbuster einfach zu hoch, aber ich war dann doch enttäuscht, dass man aus der guten Story nicht mehr rausgeholt hat. Dank der mässigen Inszenierung kann Bourne 3 kaum erinnerungswürdige Akzente setzen.
Screenshots: Jason Bourne (Matt Damon) will mit...
...den Verantwortlichen bei der CIA abrechnen.
angeschaut am: 30.09.2007
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten
27 September 2007
Blutsverwandte - FRA/CAN/USA 1977
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Krimi
Laufzeit: ca. 90 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Die 15-jährige Patricia stürzt nachts verletzt in ein Polizeirevier von Montreal. Nach ihren Angaben wurden sie und ihre Cousine Muriel von einem Sexualtäter überfallen, der Muriel dabei erstochen hat.
Inspector Carella (Donald Sutherland) geht dem Fall nach und entdeckt eine ganz andere Spur ...
Kritik:
Blutsverwandte beginnt zunächst wie ein normaler Krimi mit Beweisaufnahme und dem Verhör von Verdächtigen. Darunter u.a. Donald Pleasence als Pädophiler.
Interessant wird es, als der ermittelnde Polizist, von starken Zweifeln an der Version der Hauptzeugin geplagt, in der zweiten Hälfte des Films das Tagebuch des Mordopfers findet.
Es folgt eine lange Reihe von Rückblicken auf das Leben des Opfers in Form der Tagebucheinträge, die sich anfangs noch weitgehend mit den bekannten Aussagen decken, dann aber zunehmend Licht in die zweifelhaften Zusammenhänge bringt.
Diese zweite Drama-Hälfte und die leichte Inzest-Thematik unterscheidet den Film dann auch von durchschnittlichen Krimis. Allerdings ist das Ganze aus heutiger Sicht weit weniger interessant, als noch vor 30 Jahren.
Auch der Schlusstwist lässt sich deshalb weit im Vorraus ahnen - da ist man als Zuschauer heutzutage schon zu erfahren.
So ist Claude Chabrols Mischung aus Drama und Krimi zwar durchaus interessant und technisch gut gemacht, aber aus heutiger Sicht dürfte er den meisten Zuschauern wohl schlicht zu langweilig sein.
Schauspielerisch gibt es solide Leistungen von den erwachsenen Darstellern, wie Donald Sutherland als Ermittler. Die jungen Darsteller konnten mich dagegen nicht so ganz überzeugen.
Kurzum zu seiner Zeit sicher ein ungewöhnlicher Krimi mit überraschender Story. Aus heutiger Sicht immer noch gut, aber über weite Strecken doch etwas zu langweilig und vorraussehbar.
Screenshots: Patricia (Aude Landry) berichtet der Polizei von dem Verbrechen.
Doch als sie sich u.a. bei einer Gegenüberstellung in Widersprüche verstrickt...
...ermittelt Inspector Carella (Donald Sutherland) nach den Hintergründen der Tat.
Die Beziehung von Mordopfer Muriel (Lisa Langlois) zu ihrem...
...Cousin Andrew (Laurent Malet) scheint dabei der Schlüssel zu sein.
angeschaut am: 23.09.2007
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Krimi
Laufzeit: ca. 90 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Die 15-jährige Patricia stürzt nachts verletzt in ein Polizeirevier von Montreal. Nach ihren Angaben wurden sie und ihre Cousine Muriel von einem Sexualtäter überfallen, der Muriel dabei erstochen hat.
Inspector Carella (Donald Sutherland) geht dem Fall nach und entdeckt eine ganz andere Spur ...
Kritik:
Blutsverwandte beginnt zunächst wie ein normaler Krimi mit Beweisaufnahme und dem Verhör von Verdächtigen. Darunter u.a. Donald Pleasence als Pädophiler.
Interessant wird es, als der ermittelnde Polizist, von starken Zweifeln an der Version der Hauptzeugin geplagt, in der zweiten Hälfte des Films das Tagebuch des Mordopfers findet.
Es folgt eine lange Reihe von Rückblicken auf das Leben des Opfers in Form der Tagebucheinträge, die sich anfangs noch weitgehend mit den bekannten Aussagen decken, dann aber zunehmend Licht in die zweifelhaften Zusammenhänge bringt.
Diese zweite Drama-Hälfte und die leichte Inzest-Thematik unterscheidet den Film dann auch von durchschnittlichen Krimis. Allerdings ist das Ganze aus heutiger Sicht weit weniger interessant, als noch vor 30 Jahren.
Auch der Schlusstwist lässt sich deshalb weit im Vorraus ahnen - da ist man als Zuschauer heutzutage schon zu erfahren.
So ist Claude Chabrols Mischung aus Drama und Krimi zwar durchaus interessant und technisch gut gemacht, aber aus heutiger Sicht dürfte er den meisten Zuschauern wohl schlicht zu langweilig sein.
Schauspielerisch gibt es solide Leistungen von den erwachsenen Darstellern, wie Donald Sutherland als Ermittler. Die jungen Darsteller konnten mich dagegen nicht so ganz überzeugen.
Kurzum zu seiner Zeit sicher ein ungewöhnlicher Krimi mit überraschender Story. Aus heutiger Sicht immer noch gut, aber über weite Strecken doch etwas zu langweilig und vorraussehbar.
Screenshots: Patricia (Aude Landry) berichtet der Polizei von dem Verbrechen.
Doch als sie sich u.a. bei einer Gegenüberstellung in Widersprüche verstrickt...
...ermittelt Inspector Carella (Donald Sutherland) nach den Hintergründen der Tat.
Die Beziehung von Mordopfer Muriel (Lisa Langlois) zu ihrem...
...Cousin Andrew (Laurent Malet) scheint dabei der Schlüssel zu sein.
angeschaut am: 23.09.2007
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten
Labels: 1970er, Rest der Welt
22 September 2007
Ein Haufen verwegener Hunde - ITA 1977
OFDB-Link
Genre(s): Action / Krieg
Laufzeit: ca. 95 Min.
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe
Inhalt:
Frankreich zur Zeit des Zweiten Weltkrieges: Fünf US-Deserteuren gelingt nach einem Artilleriegefecht die Flucht vor der US-Militärpolizei. Auf ihrem Weg in die kriegsneutrale Schweiz geraten die Fahnenflüchtigen in die Fänge französischer Partisanen. Auf deren Befehl soll das Quintett nun den Sprengkopf einer deutschen V-2-Rakete entwenden - eine Mission, die einem Todeskommando gleichkommt…
Kritik:
Diesem Klassiker, der seit kurzem endlich ungeschnitten in Deutschland als DVD erhältlich ist, dürfte in nächster Zeit einige Aufmerksamkeit zukommen. Hat doch Quentin Tarantino schon seit Jahren ein Remake in Planung, was 2008 schon über die Kinoleinwände flimmern könnte.
Tarantino hat mit seiner Verehrung für Ein Haufen verwegener Hunde durchaus Recht, denn was Regisseur Enzo G. Castellari hier gedreht hat, ist ein Paradebeispiel für das gelungene italienische Exploitation-Kino der 70er Jahre. Man bedient sich munter bei Vorbildern wie Das dreckige Dutzend oder Steiner - Das eiserne Kreuz, mischt ganz viel politische Unkorrektheit und schwarzen Humor dazu und erhält so ein äusserst kurzweiliges Action-Spektakel vor dem Hintergrund des zweiten Weltkriegs.
Schon erstaunlich, wie vollgepackt mit tollen Szenen die 95 Minuten sind. Die Figuren sind bewusst einfach gehalten, so gibt es z.B. einen Offizier (Bo Svenson), einen schwarzen Draufgänger (Fred Williamson), einen feigen Mechaniker und einen Frühhippie, der als lebendes Materiallager dient. Das erspart lange Einführungen, denn nach wenigen Minuten geht die Odyssee der ungleichen Truppe schon los. Dabei wird schnell klar, dass die Protagonisten sich, ähnlich wie in Italo-Western, zunächst nur sich selbst gegenüber verantwortlich fühlen.
Da sieht man schon mal seelenruhig zu, wenn die eigenen Landsleute in einen Hinterhalt geraten, um kurz darauf dann doch auf die Deutschen zu feuern. Aber durchaus glaubhaft, dass in Kriegszeiten eben zuerst geschossen und dann gefragt wird. Dies äussert sich speziell, als die "Hunde" einen Trupp Amerikaner erledigen, der sich mit deutschen Uniformen getarnt hatte.
Oder man begegnet einer Gruppe nackt badender Frauen, die zunächst über die Männer begeistert sind, beim Anblick des Schwarzen jedoch ihre MP's hervorholen und den Jungs Zunder geben.
Auch wenn man grinst, weil ein Trupp deutscher Soldatinnnen (?), die kurz neben der Front dem Badevergnüngen nachgehen, doch recht konstruiert scheint, so kann man auf alle Fälle den Punkt Nacktheit auch abhaken!
Rechtzeitig bevor die Flucht der "Hunde" zu eintönig werden droht, gibt es noch eine witzige Befreiungsaktion aus einem von Deutschen besetzten Schloss, wo man erfolgreich auf lautlosen Kampf umschaltet. Dies und das Finale dürften jedem Actionfreund mit Sicherheit im Gedächtnis bleiben.
Denn auch wenn Ein Haufen verwegener Hunde ein klassischer B-Movie ist, so ist die Action liebevoll in Szene gesetzt. Da dürfen die Stuntleute massenweise kunstvoll sterben (z.B. von Zugdächern fallend), es gibt eine Motorrad-Sequenz und haufenweise Explosionen.
Authentische Ausstattung und Szenenbild (oft mit ausgebrannten Fahrzeugen), ein schöner Score und natürlich charismatische Schauspieler, die auch heute noch Coolness versprühen, tragen dazu bei, dass die "Hunde" überzeugen können. Dank der nicht allzu ernsten Einstellung zum Kriegsgeschehen und der unablässigen Action eignet sich Ein Haufen verwegener Hunde auch hervorragend als Partyfilm.
Screenshots: Den Gefangenen gelingt die Flucht.
Auf ihrem Weg treffen sie auf einen weiteren Fahnenflüchtigen...
...den Deutschen Armin (Raimund Harmstorf) - im Original heisst er übrigens Adolf mit Vornamen.
Angriff auf einen Zug der Deutschen.
Ein deutsches Fräulein macht den vorwitzigen Amis mit ihrer griffbereiten MP Beine...
angeschaut am: 16.09.2007
Normale Wertung: 7,5 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 9 von 10 Punkten
Genre(s): Action / Krieg
Laufzeit: ca. 95 Min.
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe
Inhalt:
Frankreich zur Zeit des Zweiten Weltkrieges: Fünf US-Deserteuren gelingt nach einem Artilleriegefecht die Flucht vor der US-Militärpolizei. Auf ihrem Weg in die kriegsneutrale Schweiz geraten die Fahnenflüchtigen in die Fänge französischer Partisanen. Auf deren Befehl soll das Quintett nun den Sprengkopf einer deutschen V-2-Rakete entwenden - eine Mission, die einem Todeskommando gleichkommt…
Kritik:
Diesem Klassiker, der seit kurzem endlich ungeschnitten in Deutschland als DVD erhältlich ist, dürfte in nächster Zeit einige Aufmerksamkeit zukommen. Hat doch Quentin Tarantino schon seit Jahren ein Remake in Planung, was 2008 schon über die Kinoleinwände flimmern könnte.
Tarantino hat mit seiner Verehrung für Ein Haufen verwegener Hunde durchaus Recht, denn was Regisseur Enzo G. Castellari hier gedreht hat, ist ein Paradebeispiel für das gelungene italienische Exploitation-Kino der 70er Jahre. Man bedient sich munter bei Vorbildern wie Das dreckige Dutzend oder Steiner - Das eiserne Kreuz, mischt ganz viel politische Unkorrektheit und schwarzen Humor dazu und erhält so ein äusserst kurzweiliges Action-Spektakel vor dem Hintergrund des zweiten Weltkriegs.
Schon erstaunlich, wie vollgepackt mit tollen Szenen die 95 Minuten sind. Die Figuren sind bewusst einfach gehalten, so gibt es z.B. einen Offizier (Bo Svenson), einen schwarzen Draufgänger (Fred Williamson), einen feigen Mechaniker und einen Frühhippie, der als lebendes Materiallager dient. Das erspart lange Einführungen, denn nach wenigen Minuten geht die Odyssee der ungleichen Truppe schon los. Dabei wird schnell klar, dass die Protagonisten sich, ähnlich wie in Italo-Western, zunächst nur sich selbst gegenüber verantwortlich fühlen.
Da sieht man schon mal seelenruhig zu, wenn die eigenen Landsleute in einen Hinterhalt geraten, um kurz darauf dann doch auf die Deutschen zu feuern. Aber durchaus glaubhaft, dass in Kriegszeiten eben zuerst geschossen und dann gefragt wird. Dies äussert sich speziell, als die "Hunde" einen Trupp Amerikaner erledigen, der sich mit deutschen Uniformen getarnt hatte.
Oder man begegnet einer Gruppe nackt badender Frauen, die zunächst über die Männer begeistert sind, beim Anblick des Schwarzen jedoch ihre MP's hervorholen und den Jungs Zunder geben.
Auch wenn man grinst, weil ein Trupp deutscher Soldatinnnen (?), die kurz neben der Front dem Badevergnüngen nachgehen, doch recht konstruiert scheint, so kann man auf alle Fälle den Punkt Nacktheit auch abhaken!
Rechtzeitig bevor die Flucht der "Hunde" zu eintönig werden droht, gibt es noch eine witzige Befreiungsaktion aus einem von Deutschen besetzten Schloss, wo man erfolgreich auf lautlosen Kampf umschaltet. Dies und das Finale dürften jedem Actionfreund mit Sicherheit im Gedächtnis bleiben.
Denn auch wenn Ein Haufen verwegener Hunde ein klassischer B-Movie ist, so ist die Action liebevoll in Szene gesetzt. Da dürfen die Stuntleute massenweise kunstvoll sterben (z.B. von Zugdächern fallend), es gibt eine Motorrad-Sequenz und haufenweise Explosionen.
Authentische Ausstattung und Szenenbild (oft mit ausgebrannten Fahrzeugen), ein schöner Score und natürlich charismatische Schauspieler, die auch heute noch Coolness versprühen, tragen dazu bei, dass die "Hunde" überzeugen können. Dank der nicht allzu ernsten Einstellung zum Kriegsgeschehen und der unablässigen Action eignet sich Ein Haufen verwegener Hunde auch hervorragend als Partyfilm.
Screenshots: Den Gefangenen gelingt die Flucht.
Auf ihrem Weg treffen sie auf einen weiteren Fahnenflüchtigen...
...den Deutschen Armin (Raimund Harmstorf) - im Original heisst er übrigens Adolf mit Vornamen.
Angriff auf einen Zug der Deutschen.
Ein deutsches Fräulein macht den vorwitzigen Amis mit ihrer griffbereiten MP Beine...
angeschaut am: 16.09.2007
Normale Wertung: 7,5 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 9 von 10 Punkten
17 September 2007
Zimmer 1408 - USA 2007
OFDB-Link
Genre(s): Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 104 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Der kalifornische Reiseführer-Autor Mike Enslin (John Cusack) schreibt gerne über übernatürliche Phänomene - und hält sie alle für Ammenmärchen. Bei seinen Recherchen stößt er auf ein New Yorker Hotelzimmer, in dem es tatsächlich spuken soll. Ungerührt von den Warnungen des Hotelmanagers Gerald Olin (Samuel L. Jackson) verbringt er die Nacht in Zimmer 1408, in dem seit 1912 über 50 Gäste binnen Stundenfrist den Tod fanden. Doch statt eines Mythos erwartet Mike das nackte Grauen - die Gruselgeschichten sind nämlich echt.
Kritik:
Eine ziemliche Abwechslung zu den Horror-Veröffentlichungen der letzten Zeit stellt Zimmer 1408 dar, die Verfilmung einer Kurzgeschichte von Stephen King. Statt auf extrem blutigen oder ekligen Horror setzt man auf beinahe schon familienfreundliche Gruseleffekte. Zudem spielt fast der komplette Film in ein und demselben Zimmer und bietet eine Ein-Mann-Show mit John Cusack.
Letzterer muss dann auch mit seiner gewohnt zynischen Art ziemlich schnell dafür sorgen, dass einem die Figur sympathisch wird, denn die Einleitung ist doch sehr kurz ausgefallen. Bald schon begibt sich Enslin zum Hotel, wo ihn der Hotelmanager Gerald Olin (Samuel L. Jackson) in einer schönen Dialog-Sequenz von seinem Plan abzubringen versucht.
Hier baut sich richtig Spannung auf, wird doch nur über das schreckliche Zimmer geredet, ohne es gesehen zu haben.
Sobald Enslin im Zimmer eingecheckt hat, nimmt das Unheil seinen Lauf. Sehr solide werden die üblichen Geisterhaus-Erscheinungen abgehakt, wie Radios, die von selber spielen, blutende Wände bzw. Sturmfluten, plötzliche Temperaturwechsel, etc.
Für den gelegentlichen Gruselkonsumenten ist das mit Sicherheit die volle Packung, was auch die hervorragenden Einspielergebnisse in Amerika erklärt. Bei mir persönlich wollte der Funke aber nicht so recht überspringen - irgendwie hat man das alles schon mal gesehen.
Umso entscheidender natürlich das Finale, das dann tatsächlich nochmal zum Nachdenken anregt. Denn der Schluss lässt einige Interpretationen zu.
SPOILER Anfang
Meine persönliche Interpretation ist weitaus düsterer als die herrschende Meinung in den IMDB-Foren. Meiner Ansicht nach ist der böse Geist des Zimmers auf Enslin übergegangen, was man an seinem diabolischen Grinsen sehen kann, als er seiner Frau die Aufnahme mit ihrer toten Tochter vorspielt und was seinem düsteren Alter Ego sehr ähnlich ist, dass er vom Hotelfenster aus sah.
Somit ist der "Geist" fortan nicht mehr an den Raum gebunden.
SPOILER Ende
Technisch gibt es wie erwähnt nichts zu beklagen. Die Effekte sind überzeugend.
Schauspielerisch trägt John Cusack den Film auf seinen erfahrenen Schultern.
Trotzdem empfand ich Zimmer 1408 als relativ inhaltsarm, da die Effektflut mit dem Spannungsaufbau zu Beginn nicht mithalten kann. Gerne hätte ich etwas mehr über den Ursprung des "Geistes" erfahren, anstatt die üblichen Geisterhaus-Elemente der Reihe nach abzuhaken.
Deshalb für schreckhafte Naturen, die leichten Grusel suchen, eine klare Empfehlung. Der Horrorprofi sollte seine Erwartungen allerdings nicht allzu hoch ansetzen.
Screenshots: Autor Enslin (John Cusack) beharrt gegenüber dem Hotelmanagers (Samuel L. Jackson) auf seinem Wunsch in Zimmer 1408 zu nächtigen.
Zunächst wirkt alles ganz normal und friedlich...
...doch bald schon muss Enslin feststellen, dass 1408 wirklich kein gewöhnliches Zimmer ist.
angeschaut am: 16.09.2007
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten
Genre(s): Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 104 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Der kalifornische Reiseführer-Autor Mike Enslin (John Cusack) schreibt gerne über übernatürliche Phänomene - und hält sie alle für Ammenmärchen. Bei seinen Recherchen stößt er auf ein New Yorker Hotelzimmer, in dem es tatsächlich spuken soll. Ungerührt von den Warnungen des Hotelmanagers Gerald Olin (Samuel L. Jackson) verbringt er die Nacht in Zimmer 1408, in dem seit 1912 über 50 Gäste binnen Stundenfrist den Tod fanden. Doch statt eines Mythos erwartet Mike das nackte Grauen - die Gruselgeschichten sind nämlich echt.
Kritik:
Eine ziemliche Abwechslung zu den Horror-Veröffentlichungen der letzten Zeit stellt Zimmer 1408 dar, die Verfilmung einer Kurzgeschichte von Stephen King. Statt auf extrem blutigen oder ekligen Horror setzt man auf beinahe schon familienfreundliche Gruseleffekte. Zudem spielt fast der komplette Film in ein und demselben Zimmer und bietet eine Ein-Mann-Show mit John Cusack.
Letzterer muss dann auch mit seiner gewohnt zynischen Art ziemlich schnell dafür sorgen, dass einem die Figur sympathisch wird, denn die Einleitung ist doch sehr kurz ausgefallen. Bald schon begibt sich Enslin zum Hotel, wo ihn der Hotelmanager Gerald Olin (Samuel L. Jackson) in einer schönen Dialog-Sequenz von seinem Plan abzubringen versucht.
Hier baut sich richtig Spannung auf, wird doch nur über das schreckliche Zimmer geredet, ohne es gesehen zu haben.
Sobald Enslin im Zimmer eingecheckt hat, nimmt das Unheil seinen Lauf. Sehr solide werden die üblichen Geisterhaus-Erscheinungen abgehakt, wie Radios, die von selber spielen, blutende Wände bzw. Sturmfluten, plötzliche Temperaturwechsel, etc.
Für den gelegentlichen Gruselkonsumenten ist das mit Sicherheit die volle Packung, was auch die hervorragenden Einspielergebnisse in Amerika erklärt. Bei mir persönlich wollte der Funke aber nicht so recht überspringen - irgendwie hat man das alles schon mal gesehen.
Umso entscheidender natürlich das Finale, das dann tatsächlich nochmal zum Nachdenken anregt. Denn der Schluss lässt einige Interpretationen zu.
SPOILER Anfang
Meine persönliche Interpretation ist weitaus düsterer als die herrschende Meinung in den IMDB-Foren. Meiner Ansicht nach ist der böse Geist des Zimmers auf Enslin übergegangen, was man an seinem diabolischen Grinsen sehen kann, als er seiner Frau die Aufnahme mit ihrer toten Tochter vorspielt und was seinem düsteren Alter Ego sehr ähnlich ist, dass er vom Hotelfenster aus sah.
Somit ist der "Geist" fortan nicht mehr an den Raum gebunden.
SPOILER Ende
Technisch gibt es wie erwähnt nichts zu beklagen. Die Effekte sind überzeugend.
Schauspielerisch trägt John Cusack den Film auf seinen erfahrenen Schultern.
Trotzdem empfand ich Zimmer 1408 als relativ inhaltsarm, da die Effektflut mit dem Spannungsaufbau zu Beginn nicht mithalten kann. Gerne hätte ich etwas mehr über den Ursprung des "Geistes" erfahren, anstatt die üblichen Geisterhaus-Elemente der Reihe nach abzuhaken.
Deshalb für schreckhafte Naturen, die leichten Grusel suchen, eine klare Empfehlung. Der Horrorprofi sollte seine Erwartungen allerdings nicht allzu hoch ansetzen.
Screenshots: Autor Enslin (John Cusack) beharrt gegenüber dem Hotelmanagers (Samuel L. Jackson) auf seinem Wunsch in Zimmer 1408 zu nächtigen.
Zunächst wirkt alles ganz normal und friedlich...
...doch bald schon muss Enslin feststellen, dass 1408 wirklich kein gewöhnliches Zimmer ist.
angeschaut am: 16.09.2007
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten
15 September 2007
BloodRayne II: Deliverance - CAN 2007
OFDB-Link
Genre(s): Action / Fantasy / Horror / Western
Laufzeit: ca. 96 Min.
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalversion
Inhalt:
Halb Mensch, halb Vampir ist die Daywalkerin Rayne (Natassia Malthe) auf der Mission, die Tyrannei der Untoten zu beenden. Aus Transsylvanien verschlägt es die sexy Schlächterin in den Wilden Westen. Ober-Vampir Billy the Kid lässt sich in Deliverance nieder, um nach Fertigstellung der Eisenbahn von dort aus das ganze Land mit Vampiren zu bevölkern. Doch er hat nicht mit der Gegenwehr von Sheriff Pat Garret (Michael Pare) gerechnet und schon gar nicht mit der Daywalkerin. Ein blutiger Kampf entfacht, doch es darf nur einen Sieger geben ...
Kritik:
Vorweg möchte ich klarstellen, dass ich nicht zu denjenigen gehöre, die jeden Film von Uwe Boll niedermachen, nur weil er daran beteiligt war. Wahrscheinlich gehöre ich zu den wenigen Leuten, die seinem House of the Dead einen trashigen Charme abgewinnen können und auch Bloodrayne empfand ich als unterhaltsamen Trash.
Unbestritten ist allerdings Boll's Schwäche in punkto Drehbüchern - die waren bisher in allen Filmen, die ich von ihm kenne, sehr schwach.
Insofern hatte ich diesmal schon die Hoffnung, dass ohne Uwe in den Drehbuch-Credits eine bessere Story rausspringen könnte, doch dem war leider nicht so. Mal abgesehen davon, dass ich einen Vampirwestern von Anfang an für keine tolle Idee hielt, hätte man daraus sicher einiges machen können - zumindest auf Trash-Ebene wäre wieder viel dringewesen.
Doch leider ist BloodRayne II auf ganzer Linie enttäuschend. Hauptproblem ist, dass der Film schlicht stinklangweilig ist. Der Western-Anteil dominiert und verdrängt die Vampir-Thematik, vor allem bei den Kämpfen, in den Hintergrund. Es gibt praktisch keine Action-Sequenzen und die wenigen sind dann auch überhaupt nichts besonderes, sondern Standard-Shootouts.
Auch Splatter oder auch nur ein bisschen Sex und Gewalt sucht man vergeblich.
War Kristanna Loken's Rayne noch durchweg sexy anzusehen, so verschwendet man hier die hübsche Natassia Malthe, die sich im Film nie so sexy wie auf dem Cover zeigt, sondern fast immer bis oben zugeknöpft rumläuft.
Was auch kein Wunder ist, spielt der Film doch im Winter (ungewöhnlich für einen Western) und zum Großteil Nachts. Leider ist die Ausleuchtung nicht besonders, so dass es viel Dunkelheit zu sehen gibt - was wahrscheinlich beabsichtigt ist, damit die billigen Sets nicht so auffallen. Kein Vergleich zu den schönen Kulissen von Teil 1.
Auch die Kameraarbeit ist sehr schwach ausgefallen, was man an der Wackelkamera zu Beginn des Films sofort merkt.
Über Sinn und Unsinn des Drehbuchs will ich gar nicht viel schreiben, doch es liesse sich Diverses finden. Klischeehafte Charaktere ist noch eine schmeichelnde Bezeichnung für die Figuren und auch die Dialoge sind durchweg platt und langweilig.
Auch Rayne's Beziehung zu den entführten Kindern - ihre Motivation für den Kampf - wird uns nicht dargelegt. Zudem fragt man sich schon, warum die gute Rayne, die in Teil 1 noch ordentlich austeilen konnte, auf einmal so schwach ist (kleiner Schlag auf den Kopf = Ohnmacht),so dass man kurz vor dem Finale noch ein wenig Verstärkung in Form von zwei Kriminellen aus dem Hut zaubern muss?
Dankbar wäre ich auch für eine Erklärung, warum die Guten die Vampir-Cowboys ausgerechnet nachts angreifen und nicht tagsüber, wenn diese nicht ins Licht können?
Ganz zu schweigen von dem enttäuschenden Finale. Konnte Vampir-Billy anfangs noch die Stadt unterjochen, weil Pistolenkugeln ihm nichts ausmachen, wird er zum Schluss niedergeschossen (???) bevor er gepfählt wird.
Schauspielerisch ist bei so einem Drehbuch natürlich nichts zu holen. Wie gesagt ist es schade, dass man Natassia Malthe nicht besser in Szene setzt. Ihr Gegenspieler Zack Ward als Billy the Kid bleibt völlig blass und wirkt zu keinem Zeitpunkt bedrohlich. Am besten gefiel mir noch ein krimineller Priester, dem das Drehbuch allerdings auch ein paar exklusive Minuten für eine spassige Predigt gönnt.
Das einzig Positive ist die Filmmusik, die allerdings deutlich von den Western-Vorbildern (Sergio Leone) abgekupfert ist.
Sonst ist BloodRayne II eine einzige Enttäuschung, selbst wenn man niedrige Massstäbe anlegt.
Denn nichts ist schlimmer als ein C-Movie, das weder mit Action, Sex, Gewalt oder (unfreiwilligem) Humor unterhalten kann, sondern einfach nur über quälend lange 96 Minuten langweilt.
Screenshots: Pat Garret (Michael Paré) trifft auf Rayne.
Nachdem er sie mit seinem Blut geheilt hat...
...rekrutieren sie einen obskuren Priester (Michael Eklund)...
...und Rayne "überredet" noch einen weiteren Verbrecher zur Zusammenarbeit.
Die Truppe auf einen Blick. (Bild nachträglich aufgehellt)
Obervampir Billy the Kid (Zack Ward).
angeschaut am: 14.09.2007
Normale Wertung: 1,5 von 10 Punkten
Genre(s): Action / Fantasy / Horror / Western
Laufzeit: ca. 96 Min.
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalversion
Inhalt:
Halb Mensch, halb Vampir ist die Daywalkerin Rayne (Natassia Malthe) auf der Mission, die Tyrannei der Untoten zu beenden. Aus Transsylvanien verschlägt es die sexy Schlächterin in den Wilden Westen. Ober-Vampir Billy the Kid lässt sich in Deliverance nieder, um nach Fertigstellung der Eisenbahn von dort aus das ganze Land mit Vampiren zu bevölkern. Doch er hat nicht mit der Gegenwehr von Sheriff Pat Garret (Michael Pare) gerechnet und schon gar nicht mit der Daywalkerin. Ein blutiger Kampf entfacht, doch es darf nur einen Sieger geben ...
Kritik:
Vorweg möchte ich klarstellen, dass ich nicht zu denjenigen gehöre, die jeden Film von Uwe Boll niedermachen, nur weil er daran beteiligt war. Wahrscheinlich gehöre ich zu den wenigen Leuten, die seinem House of the Dead einen trashigen Charme abgewinnen können und auch Bloodrayne empfand ich als unterhaltsamen Trash.
Unbestritten ist allerdings Boll's Schwäche in punkto Drehbüchern - die waren bisher in allen Filmen, die ich von ihm kenne, sehr schwach.
Insofern hatte ich diesmal schon die Hoffnung, dass ohne Uwe in den Drehbuch-Credits eine bessere Story rausspringen könnte, doch dem war leider nicht so. Mal abgesehen davon, dass ich einen Vampirwestern von Anfang an für keine tolle Idee hielt, hätte man daraus sicher einiges machen können - zumindest auf Trash-Ebene wäre wieder viel dringewesen.
Doch leider ist BloodRayne II auf ganzer Linie enttäuschend. Hauptproblem ist, dass der Film schlicht stinklangweilig ist. Der Western-Anteil dominiert und verdrängt die Vampir-Thematik, vor allem bei den Kämpfen, in den Hintergrund. Es gibt praktisch keine Action-Sequenzen und die wenigen sind dann auch überhaupt nichts besonderes, sondern Standard-Shootouts.
Auch Splatter oder auch nur ein bisschen Sex und Gewalt sucht man vergeblich.
War Kristanna Loken's Rayne noch durchweg sexy anzusehen, so verschwendet man hier die hübsche Natassia Malthe, die sich im Film nie so sexy wie auf dem Cover zeigt, sondern fast immer bis oben zugeknöpft rumläuft.
Was auch kein Wunder ist, spielt der Film doch im Winter (ungewöhnlich für einen Western) und zum Großteil Nachts. Leider ist die Ausleuchtung nicht besonders, so dass es viel Dunkelheit zu sehen gibt - was wahrscheinlich beabsichtigt ist, damit die billigen Sets nicht so auffallen. Kein Vergleich zu den schönen Kulissen von Teil 1.
Auch die Kameraarbeit ist sehr schwach ausgefallen, was man an der Wackelkamera zu Beginn des Films sofort merkt.
Über Sinn und Unsinn des Drehbuchs will ich gar nicht viel schreiben, doch es liesse sich Diverses finden. Klischeehafte Charaktere ist noch eine schmeichelnde Bezeichnung für die Figuren und auch die Dialoge sind durchweg platt und langweilig.
Auch Rayne's Beziehung zu den entführten Kindern - ihre Motivation für den Kampf - wird uns nicht dargelegt. Zudem fragt man sich schon, warum die gute Rayne, die in Teil 1 noch ordentlich austeilen konnte, auf einmal so schwach ist (kleiner Schlag auf den Kopf = Ohnmacht),so dass man kurz vor dem Finale noch ein wenig Verstärkung in Form von zwei Kriminellen aus dem Hut zaubern muss?
Dankbar wäre ich auch für eine Erklärung, warum die Guten die Vampir-Cowboys ausgerechnet nachts angreifen und nicht tagsüber, wenn diese nicht ins Licht können?
Ganz zu schweigen von dem enttäuschenden Finale. Konnte Vampir-Billy anfangs noch die Stadt unterjochen, weil Pistolenkugeln ihm nichts ausmachen, wird er zum Schluss niedergeschossen (???) bevor er gepfählt wird.
Schauspielerisch ist bei so einem Drehbuch natürlich nichts zu holen. Wie gesagt ist es schade, dass man Natassia Malthe nicht besser in Szene setzt. Ihr Gegenspieler Zack Ward als Billy the Kid bleibt völlig blass und wirkt zu keinem Zeitpunkt bedrohlich. Am besten gefiel mir noch ein krimineller Priester, dem das Drehbuch allerdings auch ein paar exklusive Minuten für eine spassige Predigt gönnt.
Das einzig Positive ist die Filmmusik, die allerdings deutlich von den Western-Vorbildern (Sergio Leone) abgekupfert ist.
Sonst ist BloodRayne II eine einzige Enttäuschung, selbst wenn man niedrige Massstäbe anlegt.
Denn nichts ist schlimmer als ein C-Movie, das weder mit Action, Sex, Gewalt oder (unfreiwilligem) Humor unterhalten kann, sondern einfach nur über quälend lange 96 Minuten langweilt.
Screenshots: Pat Garret (Michael Paré) trifft auf Rayne.
Nachdem er sie mit seinem Blut geheilt hat...
...rekrutieren sie einen obskuren Priester (Michael Eklund)...
...und Rayne "überredet" noch einen weiteren Verbrecher zur Zusammenarbeit.
Die Truppe auf einen Blick. (Bild nachträglich aufgehellt)
Obervampir Billy the Kid (Zack Ward).
angeschaut am: 14.09.2007
Normale Wertung: 1,5 von 10 Punkten
Labels: 2007, Originalsprache, Rest der Welt
13 September 2007
Heroes (TV-Serie) - Season 1 - USA 2006
OFDB-Link
Genre(s): Action / Mystery / SciFi / Serie
Laufzeit: 23 Episoden á ca. 42 Min. (ca. 966 Minuten gesamt)
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung
Inhalt:
Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters stößt der junge Inder Mohinder Suresh (Sendhil Ramamurthy) auf ein geheimnisvolles Projekt, an dem sein Vater in New York gearbeitet hat. Es hat ganz den Anschein, als haben überall auf der Welt Menschen besondere Kräfte entwickelt. Kräfte wie Selbstheilung, in die Zukunft sehen, fliegen oder das Beeinflussen von Raum und Zeit. Während diese Menschen, im folgenden "Heroes" genannt, noch auf ganz unterschiedliche Art versuchen, sich mit ihren Fähigkeiten zu arrangieren, haben sie das Interesse anderer geweckt. Eine mächtige Gruppierung, die nicht einmal vor Mord zurückschreckt und der wahnsinnige Killer Sylar (Zachary Quinto), der ebenfalls über außergewöhnliche Kräfte verfügt, sind hinter ihnen her. Bald merken die "Heroes", dass es nicht nur um ihr persönliches Schicksal geht, sondern um das Abwenden einer gigantischen Katastrophe...
Kritik:
Während in Deutschland das Fernsehen zunehmend idiotischer wird und speziell in Sachen Serien keinerlei Innovationen zu bieten hat, sieht das in den USA ganz anders aus. Dort schwingt sich die Serienunterhaltung zu immer neuen Höhen auf. Tolle Drehbücher, Experimentierfreudigkeit und hochwertige Produktionen, die optisch locker mit Kinoproduktionen mithalten können, führten in den vergangenen Jahren zu erstklassigen Serien wie 24, Veronica Mars oder auch Lost. Besonders der Erfolg von Lost schlägt sich mittlerweile deutlich nieder - vermehrt gibt es Serien mit Fantasy, SciFi und Mystery-Elementen.
Dazu gehört auch Heroes, welche in der vergangenen TV-Saison in den USA die Abräumerserie mit sehr erfolgreichen Einschaltquoten war.
Man bedient sich dabei klassischer Storyelemente, wie normalen Menschen, die plötzlich übernatürliche Fähigkeiten entwickeln, einer Geheim-Organisation, die diese Menschen jagt und einer schicksalhaften Bedrohung, die die Fremden sich begegnen und zu Freunden werden lässt.
Die Serie ist dabei sehr eng mit dem Ursprung vieler Superhelden, nämlich Comicbüchern, verbunden - es gibt aber keine Superhelden-Outfits oder ähnlich kindisches, sondern es dreht sich alles um die Figuren, die mit ihrer neuerlichen Begabung und der Verantwortung, die daraus erwächst, umgehen müssen.
Den interessanten Figuren und den tollen Darstellern ist es dann auch zu verdanken, dass einen die Serie anfänglich schnell in ihren Bann zieht. Hier dürfte wohl jeder seine Lieblinge haben - mich interessierte am meisten das Schicksal von Claire Bennett (Hayden Panettiere, siehe Screenshot rechts), einer Cheerleaderin, die herausfindet, dass sie jegliche ihrer Verletzungen heilen kann und daraufhin ihr Leben total ändert, sowie Niki Sanders (Ali Larter), eine White-Trash-Las-Vegas-Stripperin, die sich mit Gedächtnislücken konfrontiert sieht und feststellen muss, dass in ihr noch eine zweite Persönlichkeit wohnt, die eine eiskalte Killerin ist.
Der Zuschauer ist dabei allerdings auch stark gefordert, denn es gilt eine Vielzahl an Charakteren und Handlungssträngen im Kopf zu behalten, was vor allem anfangs nicht ganz leicht ist. Doch nach einem kleinen Durchhänger in der Mitte der Staffel, wo die Handlung nicht so recht voranzukommen schien nimmt die fortlaufende Story im letzten Drittel wieder enorme Fahrt auf und es gibt die besten Episoden zu sehen, die den Zuschauer für seine Aufmerksamkeit belohnen. Meine Favoriten: 1.17 (Company Man) und 1.20 (Five Years Gone).
Und auch das Staffel-Finale kann überzeugen - verzichtet man doch auf allzu grosse Cliffhanger und schliesst den aufgebauten Handlungsbogen.
Die Schauspieler sind sehr gut gecastet. Schön zu sehen, dass Hayden Panettiere und Ali Larter, die mir schon früher positiv aufgefallen sind, mit Heroes endlich den grossen Durchbruch geschafft haben.
Die Produktion ist absolut hochwertig - Optik und Sound können voll überzeugen und mit jeder Hollywood-Produktion mithalten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich Heroes in Deutschland bei RTL2 schlagen wird. Aber ich gehe mal davon aus, dass es ähnlich wie Lost nur einen kleinen Teil der Zuschauer anspricht. Scheinbar ist der deutsche Fernsehkonsument nicht besonders an Mystery und SciFi-Themen interessiert, bzw. wahrscheinlich auch mit einer fortlaufenden Handlung über 23 und mehr Episoden überfordert.
Mir gefiel Heroes sehr gut. Das Konzept eignet sich hervorragend für eine Serie, da immer wieder neue Figuren mit "Superfähigkeiten" auftauchen können. Es bleibt abzuwarten, ob man die Spannung aus der ersten Staffel weitertragen kann - angeblich haben die Autoren ein Konzept für fünf Staffeln vorbereitet.
Screenshot: Einige der Figuren aus der ersten Staffel.
Serien-Wertung: 9 von 10 Punkten
Genre(s): Action / Mystery / SciFi / Serie
Laufzeit: 23 Episoden á ca. 42 Min. (ca. 966 Minuten gesamt)
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung
Inhalt:
Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters stößt der junge Inder Mohinder Suresh (Sendhil Ramamurthy) auf ein geheimnisvolles Projekt, an dem sein Vater in New York gearbeitet hat. Es hat ganz den Anschein, als haben überall auf der Welt Menschen besondere Kräfte entwickelt. Kräfte wie Selbstheilung, in die Zukunft sehen, fliegen oder das Beeinflussen von Raum und Zeit. Während diese Menschen, im folgenden "Heroes" genannt, noch auf ganz unterschiedliche Art versuchen, sich mit ihren Fähigkeiten zu arrangieren, haben sie das Interesse anderer geweckt. Eine mächtige Gruppierung, die nicht einmal vor Mord zurückschreckt und der wahnsinnige Killer Sylar (Zachary Quinto), der ebenfalls über außergewöhnliche Kräfte verfügt, sind hinter ihnen her. Bald merken die "Heroes", dass es nicht nur um ihr persönliches Schicksal geht, sondern um das Abwenden einer gigantischen Katastrophe...
Kritik:
Während in Deutschland das Fernsehen zunehmend idiotischer wird und speziell in Sachen Serien keinerlei Innovationen zu bieten hat, sieht das in den USA ganz anders aus. Dort schwingt sich die Serienunterhaltung zu immer neuen Höhen auf. Tolle Drehbücher, Experimentierfreudigkeit und hochwertige Produktionen, die optisch locker mit Kinoproduktionen mithalten können, führten in den vergangenen Jahren zu erstklassigen Serien wie 24, Veronica Mars oder auch Lost. Besonders der Erfolg von Lost schlägt sich mittlerweile deutlich nieder - vermehrt gibt es Serien mit Fantasy, SciFi und Mystery-Elementen.
Dazu gehört auch Heroes, welche in der vergangenen TV-Saison in den USA die Abräumerserie mit sehr erfolgreichen Einschaltquoten war.
Man bedient sich dabei klassischer Storyelemente, wie normalen Menschen, die plötzlich übernatürliche Fähigkeiten entwickeln, einer Geheim-Organisation, die diese Menschen jagt und einer schicksalhaften Bedrohung, die die Fremden sich begegnen und zu Freunden werden lässt.
Die Serie ist dabei sehr eng mit dem Ursprung vieler Superhelden, nämlich Comicbüchern, verbunden - es gibt aber keine Superhelden-Outfits oder ähnlich kindisches, sondern es dreht sich alles um die Figuren, die mit ihrer neuerlichen Begabung und der Verantwortung, die daraus erwächst, umgehen müssen.
Den interessanten Figuren und den tollen Darstellern ist es dann auch zu verdanken, dass einen die Serie anfänglich schnell in ihren Bann zieht. Hier dürfte wohl jeder seine Lieblinge haben - mich interessierte am meisten das Schicksal von Claire Bennett (Hayden Panettiere, siehe Screenshot rechts), einer Cheerleaderin, die herausfindet, dass sie jegliche ihrer Verletzungen heilen kann und daraufhin ihr Leben total ändert, sowie Niki Sanders (Ali Larter), eine White-Trash-Las-Vegas-Stripperin, die sich mit Gedächtnislücken konfrontiert sieht und feststellen muss, dass in ihr noch eine zweite Persönlichkeit wohnt, die eine eiskalte Killerin ist.
Der Zuschauer ist dabei allerdings auch stark gefordert, denn es gilt eine Vielzahl an Charakteren und Handlungssträngen im Kopf zu behalten, was vor allem anfangs nicht ganz leicht ist. Doch nach einem kleinen Durchhänger in der Mitte der Staffel, wo die Handlung nicht so recht voranzukommen schien nimmt die fortlaufende Story im letzten Drittel wieder enorme Fahrt auf und es gibt die besten Episoden zu sehen, die den Zuschauer für seine Aufmerksamkeit belohnen. Meine Favoriten: 1.17 (Company Man) und 1.20 (Five Years Gone).
Und auch das Staffel-Finale kann überzeugen - verzichtet man doch auf allzu grosse Cliffhanger und schliesst den aufgebauten Handlungsbogen.
Die Schauspieler sind sehr gut gecastet. Schön zu sehen, dass Hayden Panettiere und Ali Larter, die mir schon früher positiv aufgefallen sind, mit Heroes endlich den grossen Durchbruch geschafft haben.
Die Produktion ist absolut hochwertig - Optik und Sound können voll überzeugen und mit jeder Hollywood-Produktion mithalten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich Heroes in Deutschland bei RTL2 schlagen wird. Aber ich gehe mal davon aus, dass es ähnlich wie Lost nur einen kleinen Teil der Zuschauer anspricht. Scheinbar ist der deutsche Fernsehkonsument nicht besonders an Mystery und SciFi-Themen interessiert, bzw. wahrscheinlich auch mit einer fortlaufenden Handlung über 23 und mehr Episoden überfordert.
Mir gefiel Heroes sehr gut. Das Konzept eignet sich hervorragend für eine Serie, da immer wieder neue Figuren mit "Superfähigkeiten" auftauchen können. Es bleibt abzuwarten, ob man die Spannung aus der ersten Staffel weitertragen kann - angeblich haben die Autoren ein Konzept für fünf Staffeln vorbereitet.
Screenshot: Einige der Figuren aus der ersten Staffel.
Serien-Wertung: 9 von 10 Punkten
Labels: 2006, Originalsprache, USA
11 September 2007
Hawaii Crime Story - USA 2004
OFDB-Link
Genre(s): Komödie / Krimi
Laufzeit: ca. 85 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Für Jack Ryan (Owen Wilson) ist der Strand das Schlaraffenland - der Hippie-Surfer und Gelegenheitsdieb jagt an der Nordküste von Oahu der perfekten Welle hinterher, als ihm ein Bikini den Blick trübt: Die schlanke Schönheit Nancy Hayes (Sara Foster) hat einen einfachen Plan, der ihr und Jack eine Menge einbringen kann - sagt sie. Jack müsse nichts weiter tun, als ein bestimmtes Haus als armer Mann zu betreten und reich wieder herauszukommen - eigentlich...
Kritik:
Fluch oder Segen, dass ich die Romanvorlage von Elmore Leonard noch recht gut im Gedächntis habe?
Einerseits gut, weil ich der Handlung leichter folgen konnte, die im Film unheimlich komprimiert und teilweise doch sehr ruckartig daherkommt.
Andererseits konnte ich es nicht vermeiden viele Szenen mit der Buchvorlage zu vergleichen. So sind zwar viele Schlüsselszenen des Romans enthalten, werden aber relativ lieblos und unzusammenhängend abgespult.
Vor allem in der zweiten Hälfte weicht das Drehbuch dann auch stark vom Roman ab und entwickelt sich zu einem drittklassigen Wild Things-Klon.
Hauptproblem ist neben der extrem kurzen Laufzeit von knapp 78 Minuten, die natürlich dazu zwingt die Story zack-zack abzuspulen, die mangelnde Charakterzeichnung. Man kann für keine der Figuren richtige Sympathien entwickeln.
Owen Wilson's Jack wirkt zudem immer viel zu gelassen, als dass man sich um ihn sorgen würde.
Der Roman zeigt da schon einen anderen Jack, der natürlich die typische Entspanntheit von Elmore Leonard-Romanfiguren aufweist, aber vor allem bei der Beziehung zur Femme Fatale Nancy viel nachvollziehbarer wirkt.
Diese wird im Film verkörpert von Sara Foster (siehe Screenshot rechts), die für mich neben den schönen Landschaftsaufnahmen von Hawaii mit der einzige Grund ist, warum man Hawaii Crime Story überhaupt etwas abgewinnen kann.
Denn was ihrem Charakter an Tiefe fehlt, das macht sie mit ihrem attraktiven Äusseren wett. Verständlich, dass der Regisseur sie den ganzen Film über im Bikini oder ähnlich leichtbekleidet herumlaufen lässt.
Auch die anderen Figuren bleiben ob der kurzen Spielzeit nur blass und klischeehaft, da kann auch die gute Besetzung mit Morgan Freeman, Charlie Sheen und Gary Sinise nichts machen.
Kurzum ziemlich schade, dass man aus der guten Vorlage nicht mehr gemacht hat. Bekannte Schauspieler und ein vernünftiges Budegt hatte man ja. So kommt wegen der extrem kurzen Laufzeit zwar kaum Langeweile auf, aber die Story kann sich nicht entwickeln, sondern wird lustlos abgespult.
Alternativ bieten sich da doch die gelungenen Elmore Leonard-Verfilmungen Out of Sight und Jackie Brown an.
Screenshots: Femme Fatale Nancy (Sara Foster)...
...verdreht Jack (Owen Wilson, links) gehörig den Kopf.
Doch Jack ahnt bald, dass er ihrem verführerischen Lächeln nicht trauen kann.
angeschaut am: 10.09.2007
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten
Genre(s): Komödie / Krimi
Laufzeit: ca. 85 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Für Jack Ryan (Owen Wilson) ist der Strand das Schlaraffenland - der Hippie-Surfer und Gelegenheitsdieb jagt an der Nordküste von Oahu der perfekten Welle hinterher, als ihm ein Bikini den Blick trübt: Die schlanke Schönheit Nancy Hayes (Sara Foster) hat einen einfachen Plan, der ihr und Jack eine Menge einbringen kann - sagt sie. Jack müsse nichts weiter tun, als ein bestimmtes Haus als armer Mann zu betreten und reich wieder herauszukommen - eigentlich...
Kritik:
Fluch oder Segen, dass ich die Romanvorlage von Elmore Leonard noch recht gut im Gedächntis habe?
Einerseits gut, weil ich der Handlung leichter folgen konnte, die im Film unheimlich komprimiert und teilweise doch sehr ruckartig daherkommt.
Andererseits konnte ich es nicht vermeiden viele Szenen mit der Buchvorlage zu vergleichen. So sind zwar viele Schlüsselszenen des Romans enthalten, werden aber relativ lieblos und unzusammenhängend abgespult.
Vor allem in der zweiten Hälfte weicht das Drehbuch dann auch stark vom Roman ab und entwickelt sich zu einem drittklassigen Wild Things-Klon.
Hauptproblem ist neben der extrem kurzen Laufzeit von knapp 78 Minuten, die natürlich dazu zwingt die Story zack-zack abzuspulen, die mangelnde Charakterzeichnung. Man kann für keine der Figuren richtige Sympathien entwickeln.
Owen Wilson's Jack wirkt zudem immer viel zu gelassen, als dass man sich um ihn sorgen würde.
Der Roman zeigt da schon einen anderen Jack, der natürlich die typische Entspanntheit von Elmore Leonard-Romanfiguren aufweist, aber vor allem bei der Beziehung zur Femme Fatale Nancy viel nachvollziehbarer wirkt.
Diese wird im Film verkörpert von Sara Foster (siehe Screenshot rechts), die für mich neben den schönen Landschaftsaufnahmen von Hawaii mit der einzige Grund ist, warum man Hawaii Crime Story überhaupt etwas abgewinnen kann.
Denn was ihrem Charakter an Tiefe fehlt, das macht sie mit ihrem attraktiven Äusseren wett. Verständlich, dass der Regisseur sie den ganzen Film über im Bikini oder ähnlich leichtbekleidet herumlaufen lässt.
Auch die anderen Figuren bleiben ob der kurzen Spielzeit nur blass und klischeehaft, da kann auch die gute Besetzung mit Morgan Freeman, Charlie Sheen und Gary Sinise nichts machen.
Kurzum ziemlich schade, dass man aus der guten Vorlage nicht mehr gemacht hat. Bekannte Schauspieler und ein vernünftiges Budegt hatte man ja. So kommt wegen der extrem kurzen Laufzeit zwar kaum Langeweile auf, aber die Story kann sich nicht entwickeln, sondern wird lustlos abgespult.
Alternativ bieten sich da doch die gelungenen Elmore Leonard-Verfilmungen Out of Sight und Jackie Brown an.
Screenshots: Femme Fatale Nancy (Sara Foster)...
...verdreht Jack (Owen Wilson, links) gehörig den Kopf.
Doch Jack ahnt bald, dass er ihrem verführerischen Lächeln nicht trauen kann.
angeschaut am: 10.09.2007
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten
10 September 2007
Born to Be Wild - Saumäßig unterwegs - USA 2007
OFDB-Link
Genre(s): Komödie
Laufzeit: ca. 99 Min.
Alterseinstufung: FSK 6
Inhalt:
Jahrelang sind sie in der Vorstadt zu perfekten Spießern geworden, jetzt wollen sie es sich und der Umwelt noch mal zeigen: Die vier ungleichen Freunde Woody (John Travolta), Dudley (William H. Macy), Doug (Tim Allen) und Bobby (Martin Lawrence) können sich zwar kaum auf dem Sattel halten, brechen aber dennoch frohgemut mit ihrer Harley auf in die weite Highway-Wildnis ihres Landes. Kaum auf Achse und die neue Freiheit genießend, treffen sie auf eine echte Biker-Gang. Und die "Del Fuegos" sind von den "Wild Hogs" wenig begeistert.
Kritik (mit Spoilern):
Auf dem Papier klingt die starbesetzte Komödie um vier Freunde, die ihre Midlife-Crisis mit einer Biketour bekämpfen wollen und dabei in diverse Fettnäpchen treten, ja ganz interessant.
Doch leider ist nur eine der unzähligen seelenlosen und vorhersehbaren Hollywood-Komödien herausgekommen.
Kann man bei der anfänglichen Einführung der vier Freunde noch schmunzeln, so startet der Roadtrip mit dem üblichen Teenie-Humor, der so gar nicht zu den älteren Herren passen will. Da gibt es Fäkalscherze ("Kaka-Tüte") und ein Stakkato platter Schwulenwitze. Beides jedoch noch schön brav gehalten, damit der Film familienfreundlich bleibt.
Erinnerte mich stark an eine zensierte Version von Trouble ohne Paddel.
Sobald Ray Liotta als Anführer der bösen Biker auftaucht, hebt sich das Niveau jedoch wieder. Es macht einfach Spass zuzusehen, wie Liotta den Bad Guy spielt und unsere vier Hauptdarsteller haben dem nichts entgegenzusetzen.
Stattdessen schickt das Drehbuch sie in ein verschlafenes Städtchen, was von den Bikern terrorisiert wird.
Praktischerweise findet der extrem schüchterne Dudley (William H. Macy) dort nach wenigen Minuten die Liebe seines Lebens, in Form der bezaubernden Maggie (Marisa Tomei, siehe Screenshot rechts), so dass es nach einigen Lückenfüller-Gags gegen die marodierende Bikerbande gehen kann.
Während die vier Freunde tapfer Prügel einstecken, werden sie nicht müde, den Bikern kitschige Vorträge über Freundschaft, etc. zu halten, was wirklich schon des Guten zuviel ist.
Bevor man sich fragt, wie die Jungs überhaupt noch heil aus der festgefahrenen Situation rauskommen wollen, taucht Peter Fonda als legendärer Ober-Biker auf und sorgt für ein Happy-End auf ganzer Linie.
Das zeigt die Grundproblematik dieser Komödie, denn nicht nur dieser Handlungsverlauf ist wenig überraschend, auch die Gags sind meilenweit im Vorraus zu erahnen und wenn sich wieder mal einer auf die Fresse legt, ist das noch mit am witzigsten.
Schauspielerisch hat William H. Macy wenig Konkurrenz. Travolta fand ich sehr blass in seiner Rolle, von Tim Allen kann man eh nicht viel erwarten und Martin Lawrence läuft auch nur im Hintergrund mit. Ray Liotta und Marisa Tomei nutzen ihre kurzen Auftritte dagegen voll aus.
Kurzum: Wild Hogs bleibt hinter den Erwartungen zurück. Trotz Staraufgebot gibt es wenig zu lachen. Feinsinniger Humor fehlt gänzlich und richtig derbe wird es auch nie, um die Familien nicht zu verschrecken.
Für den anspruchsloseren Komödienfreund ist das ausreichend, ich fand es eher unterdurchschnittlich.
Screenshots: Die "Wild Hogs" auf grosser Bike-Tour.
Doch die üblen "Del Fuegos" wollen den Hobby-Bikern ans Leder.
angeschaut am: 19.08.2007
Normale Wertung: 4 von 10 Punkten
Genre(s): Komödie
Laufzeit: ca. 99 Min.
Alterseinstufung: FSK 6
Inhalt:
Jahrelang sind sie in der Vorstadt zu perfekten Spießern geworden, jetzt wollen sie es sich und der Umwelt noch mal zeigen: Die vier ungleichen Freunde Woody (John Travolta), Dudley (William H. Macy), Doug (Tim Allen) und Bobby (Martin Lawrence) können sich zwar kaum auf dem Sattel halten, brechen aber dennoch frohgemut mit ihrer Harley auf in die weite Highway-Wildnis ihres Landes. Kaum auf Achse und die neue Freiheit genießend, treffen sie auf eine echte Biker-Gang. Und die "Del Fuegos" sind von den "Wild Hogs" wenig begeistert.
Kritik (mit Spoilern):
Auf dem Papier klingt die starbesetzte Komödie um vier Freunde, die ihre Midlife-Crisis mit einer Biketour bekämpfen wollen und dabei in diverse Fettnäpchen treten, ja ganz interessant.
Doch leider ist nur eine der unzähligen seelenlosen und vorhersehbaren Hollywood-Komödien herausgekommen.
Kann man bei der anfänglichen Einführung der vier Freunde noch schmunzeln, so startet der Roadtrip mit dem üblichen Teenie-Humor, der so gar nicht zu den älteren Herren passen will. Da gibt es Fäkalscherze ("Kaka-Tüte") und ein Stakkato platter Schwulenwitze. Beides jedoch noch schön brav gehalten, damit der Film familienfreundlich bleibt.
Erinnerte mich stark an eine zensierte Version von Trouble ohne Paddel.
Sobald Ray Liotta als Anführer der bösen Biker auftaucht, hebt sich das Niveau jedoch wieder. Es macht einfach Spass zuzusehen, wie Liotta den Bad Guy spielt und unsere vier Hauptdarsteller haben dem nichts entgegenzusetzen.
Stattdessen schickt das Drehbuch sie in ein verschlafenes Städtchen, was von den Bikern terrorisiert wird.
Praktischerweise findet der extrem schüchterne Dudley (William H. Macy) dort nach wenigen Minuten die Liebe seines Lebens, in Form der bezaubernden Maggie (Marisa Tomei, siehe Screenshot rechts), so dass es nach einigen Lückenfüller-Gags gegen die marodierende Bikerbande gehen kann.
Während die vier Freunde tapfer Prügel einstecken, werden sie nicht müde, den Bikern kitschige Vorträge über Freundschaft, etc. zu halten, was wirklich schon des Guten zuviel ist.
Bevor man sich fragt, wie die Jungs überhaupt noch heil aus der festgefahrenen Situation rauskommen wollen, taucht Peter Fonda als legendärer Ober-Biker auf und sorgt für ein Happy-End auf ganzer Linie.
Das zeigt die Grundproblematik dieser Komödie, denn nicht nur dieser Handlungsverlauf ist wenig überraschend, auch die Gags sind meilenweit im Vorraus zu erahnen und wenn sich wieder mal einer auf die Fresse legt, ist das noch mit am witzigsten.
Schauspielerisch hat William H. Macy wenig Konkurrenz. Travolta fand ich sehr blass in seiner Rolle, von Tim Allen kann man eh nicht viel erwarten und Martin Lawrence läuft auch nur im Hintergrund mit. Ray Liotta und Marisa Tomei nutzen ihre kurzen Auftritte dagegen voll aus.
Kurzum: Wild Hogs bleibt hinter den Erwartungen zurück. Trotz Staraufgebot gibt es wenig zu lachen. Feinsinniger Humor fehlt gänzlich und richtig derbe wird es auch nie, um die Familien nicht zu verschrecken.
Für den anspruchsloseren Komödienfreund ist das ausreichend, ich fand es eher unterdurchschnittlich.
Screenshots: Die "Wild Hogs" auf grosser Bike-Tour.
Doch die üblen "Del Fuegos" wollen den Hobby-Bikern ans Leder.
angeschaut am: 19.08.2007
Normale Wertung: 4 von 10 Punkten
08 September 2007
24 (TV-Serie) - Season 4 - USA 2004
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Action/ Thriller / Serie
Laufzeit: 24 Episoden zu je ca. 42 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Jack Bauer hat die CTU verlassen und arbeitet nun für den US-Verteidigungsminister James Heller, mit dessen Tochter Audrey er heimlich liiert ist. Gegen 7:00 Uhr morgens entgleist ein Zug. Nahezu zeitgleich entdeckt ein Software-Spezialist, dass ein geschickt platzierter Wurm im Begriff ist, das Internet weltweit lahm zu legen. Er informiert die CTU und ist kurze Zeit später seines Lebens nicht mehr sicher, denn er findet einen Code, der auf einen Anschlag katastrophalen Ausmaßes hinweist…
Kritik (ACHTUNG SPOILER!):
Was sich in Staffel 3 bereits deutlich abzeichnete, nämlich Ermüdungserscheinungen im Grundkonzept von 24 und vor allem eine gewisse Einfallslosigkeit und Wiederholungen auf Seiten des Drehbuchs, wird in Staffel 4 noch viel deutlicher.
Diese Season sollte mit vielen neuen Figuren frischen Wind in die Serie bringen, doch das gelingt nur teilweise.
So konnte mich die erste Hälfte der Season nicht überzeugen. Es erwartet einen noch mehr Büro-Mobbing innerhalb der CTU, bis hin zur Grenze des Erträglichen, dazu die übliche Verräterin in den eigenen Reihen, eine neue (inkompetente) Chefin, die ganz offensichtlich nur dazu gedacht ist, um Jack Steine in den Weg zu legen und zudem noch ihre schizophrene Tochter innerhalb der CTU behandeln lässt - wer soll das glauben?
Scheinbar nicht viele, denn sie wird Gottseidank bald abgelöst.
Was diesmal allerdings noch weit übertriebener als in den vorigen Staffeln war, das war die absolut fragwürdige Moral und der politische Unterton der Serie.
Es wird enorm viel gefoltert und Unschuldige zum Wohle der Nation geopfert. Die Krönung der Geschmacklosigkeit ist sicher die Episode, als der Anführer der Terroristen die Organisation "Amnesty Global" (welch Abwandlung) dazu benutzt, um die CTU-Ermittlungen zu behindern. Völlig unglaubwürdig (schon wenige Minuten nach Festnahme des Verdächtigen taucht der Amnesty-Anwalt mit einer richterlichen Verfügung bei der CTU auf) und in der Kernaussage einfach nur widerlich.
Ich persönlich kann allerdings solch plumpe Stimmungsmache amerikanischer Serien ausblenden - weswegen ich z.B. auch J.A.G. etwas abgewinnen konnte.
In der zweiten Hälfte der Staffel zeigt dann die Spannungskurve auch wieder deutlich nach oben und es gibt einige sehr gute Episoden zu sehen. Eine der besten überhaupt dürfte wohl diejenige sein, als Jack Bauer den Ex-Mann seiner Freundin Audrey, der ihm zuvor das Leben gerettet hat, zugunsten seiner Ermittlungen sterben lässt. Das rettet dann letztendlich auch eine wohlwollende Bewertung von Season 4 mit 7 von 10 Punkten.
Wenn 24 auch weiterhin recht spannend gestaltet ist, so wird doch alles zunehmend unglaubwürdiger. Das fängt bei den unglaublich komplizierten und weitreichenden Plänen der Terroristen an, geht über Handlungsstränge, die einfach ins Leere verlaufen (die Rüstungsfirma, die Jack töten wollte, wird nie wieder erwähnt) und betrifft vor allem viele Lücken im Echtzeit-Konzept der Serie.
Schauspielerisch hingegen gibt es allerdings Top-Leistungen zu sehen. Kiefer Sutherland spielt seine Figur besser denn je. Neben ihm überzeugt vor allem Kim Raver als Audrey Raines (siehe Screenshot rechts), die einige sehr emotionale Momente hat, und als Gewissen der Serie fungieren darf. Ausserdem freut man sich über ein Wiedersehen mit Dennis Haysbert (als Präsident Palmer), Carlos Bernard (Tony Almeida), Reiko Aylesworth (Michelle Dessler) und Mary Lynn Rajskub (Chloe O'Brian) aus den früheren Staffeln.
Zugleich können auch die Bösen voll überzeugen. Allen voran Arnold Vosloo als Top-Terrorist, Mia Kirshner als eiskalte Killerin und die Terror-Familie "Araz".
So kann ich 24 trotz kinoreifer Optik und toller Actionszenen in der 4. Staffel nur noch eingeschränkt empfehlen und bin gespannt, was man sich für die 5. Staffel einfallen lassen wird. Ohne tiefgreifende Verbesserungen scheint mir das Konzept mittlerweile praktisch ausgereizt.
Screenshots: Jack Bauer (Kiefer Sutherland) muss erneut die USA retten.
Serien-Wertung: 6 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Action/ Thriller / Serie
Laufzeit: 24 Episoden zu je ca. 42 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Jack Bauer hat die CTU verlassen und arbeitet nun für den US-Verteidigungsminister James Heller, mit dessen Tochter Audrey er heimlich liiert ist. Gegen 7:00 Uhr morgens entgleist ein Zug. Nahezu zeitgleich entdeckt ein Software-Spezialist, dass ein geschickt platzierter Wurm im Begriff ist, das Internet weltweit lahm zu legen. Er informiert die CTU und ist kurze Zeit später seines Lebens nicht mehr sicher, denn er findet einen Code, der auf einen Anschlag katastrophalen Ausmaßes hinweist…
Kritik (ACHTUNG SPOILER!):
Was sich in Staffel 3 bereits deutlich abzeichnete, nämlich Ermüdungserscheinungen im Grundkonzept von 24 und vor allem eine gewisse Einfallslosigkeit und Wiederholungen auf Seiten des Drehbuchs, wird in Staffel 4 noch viel deutlicher.
Diese Season sollte mit vielen neuen Figuren frischen Wind in die Serie bringen, doch das gelingt nur teilweise.
So konnte mich die erste Hälfte der Season nicht überzeugen. Es erwartet einen noch mehr Büro-Mobbing innerhalb der CTU, bis hin zur Grenze des Erträglichen, dazu die übliche Verräterin in den eigenen Reihen, eine neue (inkompetente) Chefin, die ganz offensichtlich nur dazu gedacht ist, um Jack Steine in den Weg zu legen und zudem noch ihre schizophrene Tochter innerhalb der CTU behandeln lässt - wer soll das glauben?
Scheinbar nicht viele, denn sie wird Gottseidank bald abgelöst.
Was diesmal allerdings noch weit übertriebener als in den vorigen Staffeln war, das war die absolut fragwürdige Moral und der politische Unterton der Serie.
Es wird enorm viel gefoltert und Unschuldige zum Wohle der Nation geopfert. Die Krönung der Geschmacklosigkeit ist sicher die Episode, als der Anführer der Terroristen die Organisation "Amnesty Global" (welch Abwandlung) dazu benutzt, um die CTU-Ermittlungen zu behindern. Völlig unglaubwürdig (schon wenige Minuten nach Festnahme des Verdächtigen taucht der Amnesty-Anwalt mit einer richterlichen Verfügung bei der CTU auf) und in der Kernaussage einfach nur widerlich.
Ich persönlich kann allerdings solch plumpe Stimmungsmache amerikanischer Serien ausblenden - weswegen ich z.B. auch J.A.G. etwas abgewinnen konnte.
In der zweiten Hälfte der Staffel zeigt dann die Spannungskurve auch wieder deutlich nach oben und es gibt einige sehr gute Episoden zu sehen. Eine der besten überhaupt dürfte wohl diejenige sein, als Jack Bauer den Ex-Mann seiner Freundin Audrey, der ihm zuvor das Leben gerettet hat, zugunsten seiner Ermittlungen sterben lässt. Das rettet dann letztendlich auch eine wohlwollende Bewertung von Season 4 mit 7 von 10 Punkten.
Wenn 24 auch weiterhin recht spannend gestaltet ist, so wird doch alles zunehmend unglaubwürdiger. Das fängt bei den unglaublich komplizierten und weitreichenden Plänen der Terroristen an, geht über Handlungsstränge, die einfach ins Leere verlaufen (die Rüstungsfirma, die Jack töten wollte, wird nie wieder erwähnt) und betrifft vor allem viele Lücken im Echtzeit-Konzept der Serie.
Schauspielerisch hingegen gibt es allerdings Top-Leistungen zu sehen. Kiefer Sutherland spielt seine Figur besser denn je. Neben ihm überzeugt vor allem Kim Raver als Audrey Raines (siehe Screenshot rechts), die einige sehr emotionale Momente hat, und als Gewissen der Serie fungieren darf. Ausserdem freut man sich über ein Wiedersehen mit Dennis Haysbert (als Präsident Palmer), Carlos Bernard (Tony Almeida), Reiko Aylesworth (Michelle Dessler) und Mary Lynn Rajskub (Chloe O'Brian) aus den früheren Staffeln.
Zugleich können auch die Bösen voll überzeugen. Allen voran Arnold Vosloo als Top-Terrorist, Mia Kirshner als eiskalte Killerin und die Terror-Familie "Araz".
So kann ich 24 trotz kinoreifer Optik und toller Actionszenen in der 4. Staffel nur noch eingeschränkt empfehlen und bin gespannt, was man sich für die 5. Staffel einfallen lassen wird. Ohne tiefgreifende Verbesserungen scheint mir das Konzept mittlerweile praktisch ausgereizt.
Screenshots: Jack Bauer (Kiefer Sutherland) muss erneut die USA retten.
Serien-Wertung: 6 von 10 Punkten
06 September 2007
The Machinist - ESP 2004
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 101 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Fabrikarbeiter Trevor Reznik (Christian Bale) hat Probleme. Das größte davon: Seit gut einem Jahr hat er nicht mehr geschlafen. Kein Wunder, dass Arbeit wie Gesundheit mittlerweile mächtig darunter leiden und Trevor Dinge und Personen wahrzunehmen glaubt, die außer ihm keiner sieht. Wenigstens gibt es noch die Prostituierte Stevie (Jennifer Jason Leigh), bei der er sich von Zeit zu Zeit entspannen kann. Als sich die bedrohlichen Zeichen in seinem Privatleben häufen, vermutet Trevor eine Verschwörung und nimmt den Kampf auf.
Kritik:
Hut ab vor Christian Bale! Sehr beeindruckend, wie er sich für diese Rolle zum Skelett heruntergehungert hat und in jeder Minute ausgebrannt und erbarmungswürdig rüberkommt. Seine Leistung ist wirklich sehr stark und empfiehlt ihn endgültig für Hollywoods erste Liga.
Der Rest des Films kann da leider nicht ganz mithalten. Denn nach diversen Psycho-Thrillern ähnlicher Couleur mit Halluzinationen des Protagonisten fehlt einfach das Überraschungsmoment, was solche Filme in die oberste Liga katapultieren kann.
Die schlussendliche Enthüllung ist nicht besonders schwer zu erahnen und das Ende dürfte für so manchen Zuschauer etwas unbefriedigend sein.
Mir gefiel die düstere Atmosphäre, die einem oft ein realistisches Gefühl vom Zustand der Hauptfigur vermittelt, die schon ein Jahr nicht mehr richtig geschlafen hat und immer nur kurz wegdöst und zunehmend desorientiert wirkt.
Neben dem hervorragenden Christian Bale gibt es eine tolle Vorstellung von Jennifer Jason Leigh zu sehen.
So ist The Maschinist ein gelungener Psycho-Thriller mit vielen tollen Bildkompositionen, dem allerdings zur Oberklasse des Genres noch die grossen Überraschungen im Grundkonzept fehlen.
Screenshots: Trevor Reznik (Christian Bale) kann nicht schlafen und magert immer mehr zum Skelett ab.
Die einzigen Freuden in seinem Leben sind die Prostituierte Stevie (Jennifer Jason Leigh)...
...und Gespräche mit der Nachtkellnerin des Flughafen-Cafés.
angeschaut am: 17.08.2007
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 101 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Fabrikarbeiter Trevor Reznik (Christian Bale) hat Probleme. Das größte davon: Seit gut einem Jahr hat er nicht mehr geschlafen. Kein Wunder, dass Arbeit wie Gesundheit mittlerweile mächtig darunter leiden und Trevor Dinge und Personen wahrzunehmen glaubt, die außer ihm keiner sieht. Wenigstens gibt es noch die Prostituierte Stevie (Jennifer Jason Leigh), bei der er sich von Zeit zu Zeit entspannen kann. Als sich die bedrohlichen Zeichen in seinem Privatleben häufen, vermutet Trevor eine Verschwörung und nimmt den Kampf auf.
Kritik:
Hut ab vor Christian Bale! Sehr beeindruckend, wie er sich für diese Rolle zum Skelett heruntergehungert hat und in jeder Minute ausgebrannt und erbarmungswürdig rüberkommt. Seine Leistung ist wirklich sehr stark und empfiehlt ihn endgültig für Hollywoods erste Liga.
Der Rest des Films kann da leider nicht ganz mithalten. Denn nach diversen Psycho-Thrillern ähnlicher Couleur mit Halluzinationen des Protagonisten fehlt einfach das Überraschungsmoment, was solche Filme in die oberste Liga katapultieren kann.
Die schlussendliche Enthüllung ist nicht besonders schwer zu erahnen und das Ende dürfte für so manchen Zuschauer etwas unbefriedigend sein.
Mir gefiel die düstere Atmosphäre, die einem oft ein realistisches Gefühl vom Zustand der Hauptfigur vermittelt, die schon ein Jahr nicht mehr richtig geschlafen hat und immer nur kurz wegdöst und zunehmend desorientiert wirkt.
Neben dem hervorragenden Christian Bale gibt es eine tolle Vorstellung von Jennifer Jason Leigh zu sehen.
So ist The Maschinist ein gelungener Psycho-Thriller mit vielen tollen Bildkompositionen, dem allerdings zur Oberklasse des Genres noch die grossen Überraschungen im Grundkonzept fehlen.
Screenshots: Trevor Reznik (Christian Bale) kann nicht schlafen und magert immer mehr zum Skelett ab.
Die einzigen Freuden in seinem Leben sind die Prostituierte Stevie (Jennifer Jason Leigh)...
...und Gespräche mit der Nachtkellnerin des Flughafen-Cafés.
angeschaut am: 17.08.2007
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
04 September 2007
Die Simpsons - Der Film - USA 2007
OFDB-Link
Genre(s): Komödie / Zeichentrick
Laufzeit: ca. 87 Min.
Alterseinstufung: FSK 6
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung
Inhalt:
Familienvater Homer Simpsons Inkompetenz ist legendär. Diesmal übertrifft sich die Couch-Potatoe aber selbst und löst in Springfield das totale Chaos aus. Dabei fängt alles so harmlos an: mit einem kleinen Schwein, das Homer vor dem Schlachtermesser rettet und zu Marges Unmut in die Familie aufnimmt. Die Folgen sind derart dramatisch, dass dafür die 22 Minuten einer TV-Folge niemals ausgereicht hätten!
Kritik:
Man ist fast ein wenig verwundert, dass es so lange gedauert hat, bis die am längsten laufende Zeichentrickserie im US-Fernsehen zu einer Kinoauswertung kommt. Denn ein Hit ist den Machern dank der grossen Fanbasis von vorneherein sicher.
Auch ich zähle zu den Simpsons-Fans, bin seit den Anfängen im ZDF und den Nachtausstrahlungen bei Pro7 dabei. Allerdings hat mein Interesse in den letzten Jahren nachgelassen, ungefähr um Staffel 12 herum bin ich aus dem regelmässigen Simpsons-schauen ausgestiegen. Es mag nostalgische Verklärung mitschwingen, aber ich bilde mir ein, dass die Simpsons in ihren Anfangszeiten um einiges witziger und satirisch subtiler waren, während sich viele der neuen Episoden eher auf brachialeren Humor á la "Homer kriegt was an den Kopf" beschränken.
Wobei unbestritten bleibt, dass die Simpsons Kult sind und der Wegbereiter für Serien wie Futurama oder Family Guy, die in meiner Gunst allerdings mittlerweile höher stehen.
Insofern habe ich der Filmumsetzung zwar entgegengefiebert und auch die Trailer genossen, doch war ich skeptisch, ob mir Die Simpsons in Spielfilmlänge gefallen würde.
Vor allem deswegen, weil der Film sich zwangsläufig an ein breiteres Publikum richtet. So ist es wenig verwunderlich, dass die Handlung sich sehr auf die Familie konzentriert und die Gags vor allem mainstreamtauglich gehalten sind.
Für die Fans hingegen stellt sich vor allem heraus, dass man viele Elemente des Films schon in den Serienfolgen gesehen hat. Ob das nun das prinzipielle Konzept ist, dass Homer erst Mist baut, zur Erkenntnis gelangt und dann wieder alles in Ordnung bringt, oder Teilelemente wie sein Selbstfindungstrip (schon in der Chili-Folge besser behandelt worden) oder auch Lisa's Liebesgeschichte.
Zudem musste ich mal wieder die unangenehme Erfahrung machen, dass die besten Gags schon in den Trailern zu sehen waren.
Somit schmunzelte ich mich zwar durch den Film, aber ein grosses Aha-Erlebnis suchte ich vergebens.
Aber Homer hat es ja zu Anfang bereits erwähnt: Selbst schuld, wenn man sich etwas im Kino ansieht, was man im Fernsehen umsonst bekommt...
Fazit: Wer sich die ultimative Simpsons-Folge auf Spielfilmlänge erwartet, der dürfte definitv enttäuscht werden. Da haben die Fans wohl zu unterschiedliche Lieblingsfolgen, um das in einem Film zu realisieren.
Wer aber seine Ansprüche diesbezüglich runterschraubt, der wird genauso unterhalten, wie in den aktuellen Folgen.
Screenshots: Homer und sein neues Haustier, das "Spider-Pig".
In Alaska muss Homer mal wieder zu sich selbst finden.
Teil einer Wette: Der nackte Bart rast mit dem Skateboard durch Springfield.
angeschaut am: 2.09.2007
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten
Genre(s): Komödie / Zeichentrick
Laufzeit: ca. 87 Min.
Alterseinstufung: FSK 6
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung
Inhalt:
Familienvater Homer Simpsons Inkompetenz ist legendär. Diesmal übertrifft sich die Couch-Potatoe aber selbst und löst in Springfield das totale Chaos aus. Dabei fängt alles so harmlos an: mit einem kleinen Schwein, das Homer vor dem Schlachtermesser rettet und zu Marges Unmut in die Familie aufnimmt. Die Folgen sind derart dramatisch, dass dafür die 22 Minuten einer TV-Folge niemals ausgereicht hätten!
Kritik:
Man ist fast ein wenig verwundert, dass es so lange gedauert hat, bis die am längsten laufende Zeichentrickserie im US-Fernsehen zu einer Kinoauswertung kommt. Denn ein Hit ist den Machern dank der grossen Fanbasis von vorneherein sicher.
Auch ich zähle zu den Simpsons-Fans, bin seit den Anfängen im ZDF und den Nachtausstrahlungen bei Pro7 dabei. Allerdings hat mein Interesse in den letzten Jahren nachgelassen, ungefähr um Staffel 12 herum bin ich aus dem regelmässigen Simpsons-schauen ausgestiegen. Es mag nostalgische Verklärung mitschwingen, aber ich bilde mir ein, dass die Simpsons in ihren Anfangszeiten um einiges witziger und satirisch subtiler waren, während sich viele der neuen Episoden eher auf brachialeren Humor á la "Homer kriegt was an den Kopf" beschränken.
Wobei unbestritten bleibt, dass die Simpsons Kult sind und der Wegbereiter für Serien wie Futurama oder Family Guy, die in meiner Gunst allerdings mittlerweile höher stehen.
Insofern habe ich der Filmumsetzung zwar entgegengefiebert und auch die Trailer genossen, doch war ich skeptisch, ob mir Die Simpsons in Spielfilmlänge gefallen würde.
Vor allem deswegen, weil der Film sich zwangsläufig an ein breiteres Publikum richtet. So ist es wenig verwunderlich, dass die Handlung sich sehr auf die Familie konzentriert und die Gags vor allem mainstreamtauglich gehalten sind.
Für die Fans hingegen stellt sich vor allem heraus, dass man viele Elemente des Films schon in den Serienfolgen gesehen hat. Ob das nun das prinzipielle Konzept ist, dass Homer erst Mist baut, zur Erkenntnis gelangt und dann wieder alles in Ordnung bringt, oder Teilelemente wie sein Selbstfindungstrip (schon in der Chili-Folge besser behandelt worden) oder auch Lisa's Liebesgeschichte.
Zudem musste ich mal wieder die unangenehme Erfahrung machen, dass die besten Gags schon in den Trailern zu sehen waren.
Somit schmunzelte ich mich zwar durch den Film, aber ein grosses Aha-Erlebnis suchte ich vergebens.
Aber Homer hat es ja zu Anfang bereits erwähnt: Selbst schuld, wenn man sich etwas im Kino ansieht, was man im Fernsehen umsonst bekommt...
Fazit: Wer sich die ultimative Simpsons-Folge auf Spielfilmlänge erwartet, der dürfte definitv enttäuscht werden. Da haben die Fans wohl zu unterschiedliche Lieblingsfolgen, um das in einem Film zu realisieren.
Wer aber seine Ansprüche diesbezüglich runterschraubt, der wird genauso unterhalten, wie in den aktuellen Folgen.
Screenshots: Homer und sein neues Haustier, das "Spider-Pig".
In Alaska muss Homer mal wieder zu sich selbst finden.
Teil einer Wette: Der nackte Bart rast mit dem Skateboard durch Springfield.
angeschaut am: 2.09.2007
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten
Labels: 2007, Originalsprache, USA
03 September 2007
Paradise Murdered - KOR 2007
OFDB-Link
Genre(s): Komödie / Mystery / Thriller
Laufzeit: ca. 112 Min.
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: Koreanische Originalfassung mit englischen Untertiteln
Inhalt:
'Paradise Island' ist eine kleine verschlafene Insel, die ihrem Namen alle Ehre macht. Das Leben ist entspannt und die 17 Bewohner geniessen es in aller Bescheidenheit.
Doch eines Tages findet man zwei grausam verstümmelte Leichen. Nachdem die beiden Toten zusammen mit einem dritten Mann zuletzt Karten gespielt hatten, verdächtigt man diesen als Mörder. Als man ihn jedoch nirgendwo finden kann steigt die Panik unter den Insulanern, bis man auch seine Leiche entdeckt. Verzweifelt versuchen die Bewohner nun herauszufinden, wer der Mörder unter ihnen ist, doch die Spirale der Gewalt ist nicht mehr aufzuhalten...
Kritik:
Paradise Murdered überhebt sich eindeutig mit seiner ungewöhnlichen Mischung aus Komödie und Thriller. Der Komödienteil besteht vornehmlich aus den kruden Charakteren, die zu Anfang vorgestellt werden. Auch die anfänglichen Ermittlungen sind eher spassig angelegt, doch mit zunehmend fortschreitender Handlung und wachsendem Bodycount wandelt sich der Film mehr in Richtung Slasher.
Leider passt beides nicht zusammen. So ist es für den Zuschauer ziemlich verwirrend, ob man sich nun eher fürchten soll, ob der Geistererscheinungen und des zunehmend mehr um sich greifenden Wahnsinns, oder doch nicht. Konnte man doch noch wenig vorher über die kruden Figuren lachen.
Letztlich brennt man darauf, den Mörder herauszubekommen und das Motiv. Leider wird die Aufklärung ziemlich schleppend vorangetrieben - es müssen erst fast alle Insulaner über die Klinge springen und massiv die asiatischen Geisterfilmklischees bemüht werden, bis die überraschende Aufklärung kommt.
Die passt mit ihrer Seriosität dann eigentlich auch nicht so recht zu dem vorher Gesehenen - rettete den bis dahin lahmen Film für mich aber noch einigermassen.
Park Hae-Il (Rules Of Dating, The Host) liefert als Doktor wieder mal eine gute Performance ab - allerdings geht seine ruhig angelegte Identifikationsfigur teilweise ein wenig unter gegen den Nebencast mit den teils skurrilen Figuren.
Die Spannung hielt sich bei mir in Grenzen - letztlich ist der Film mal wieder viel zu lang geraten. Es nervte schon, wenn in vielen Szenen nichts geschah in Sachen Haupthandlung.
Ansonsten wird viel rumgeschrien, was ich an koreanischen Filmen nicht so mag.
Paradise Murdered klingt von der Grundstory ganz interessant, doch die Mischung aus Komödie und Thriller konnte mich nie wirklich packen. Wenigstens war die Auflösung des Ganzen relativ positiv überraschend. Trotzdem bleiben als starke Negativmerkmale eine viel zu lange und langweilige Laufzeit, sowie diverse dicke Logiklöcher. (z.B. die Geschichte mit dem ersten Verdächtigen, die sich urplötzlich als Einbildung herausstellt).
Screenshots: Die etwas skurrile, aber freundliche Dorfgemeinschaft wird...
...durch den Mörder in ihrer Mitte...
...in Panik und Paranoia versetzt.
angeschaut am: 4.08.2007
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten
Genre(s): Komödie / Mystery / Thriller
Laufzeit: ca. 112 Min.
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: Koreanische Originalfassung mit englischen Untertiteln
Inhalt:
'Paradise Island' ist eine kleine verschlafene Insel, die ihrem Namen alle Ehre macht. Das Leben ist entspannt und die 17 Bewohner geniessen es in aller Bescheidenheit.
Doch eines Tages findet man zwei grausam verstümmelte Leichen. Nachdem die beiden Toten zusammen mit einem dritten Mann zuletzt Karten gespielt hatten, verdächtigt man diesen als Mörder. Als man ihn jedoch nirgendwo finden kann steigt die Panik unter den Insulanern, bis man auch seine Leiche entdeckt. Verzweifelt versuchen die Bewohner nun herauszufinden, wer der Mörder unter ihnen ist, doch die Spirale der Gewalt ist nicht mehr aufzuhalten...
Kritik:
Paradise Murdered überhebt sich eindeutig mit seiner ungewöhnlichen Mischung aus Komödie und Thriller. Der Komödienteil besteht vornehmlich aus den kruden Charakteren, die zu Anfang vorgestellt werden. Auch die anfänglichen Ermittlungen sind eher spassig angelegt, doch mit zunehmend fortschreitender Handlung und wachsendem Bodycount wandelt sich der Film mehr in Richtung Slasher.
Leider passt beides nicht zusammen. So ist es für den Zuschauer ziemlich verwirrend, ob man sich nun eher fürchten soll, ob der Geistererscheinungen und des zunehmend mehr um sich greifenden Wahnsinns, oder doch nicht. Konnte man doch noch wenig vorher über die kruden Figuren lachen.
Letztlich brennt man darauf, den Mörder herauszubekommen und das Motiv. Leider wird die Aufklärung ziemlich schleppend vorangetrieben - es müssen erst fast alle Insulaner über die Klinge springen und massiv die asiatischen Geisterfilmklischees bemüht werden, bis die überraschende Aufklärung kommt.
Die passt mit ihrer Seriosität dann eigentlich auch nicht so recht zu dem vorher Gesehenen - rettete den bis dahin lahmen Film für mich aber noch einigermassen.
Park Hae-Il (Rules Of Dating, The Host) liefert als Doktor wieder mal eine gute Performance ab - allerdings geht seine ruhig angelegte Identifikationsfigur teilweise ein wenig unter gegen den Nebencast mit den teils skurrilen Figuren.
Die Spannung hielt sich bei mir in Grenzen - letztlich ist der Film mal wieder viel zu lang geraten. Es nervte schon, wenn in vielen Szenen nichts geschah in Sachen Haupthandlung.
Ansonsten wird viel rumgeschrien, was ich an koreanischen Filmen nicht so mag.
Paradise Murdered klingt von der Grundstory ganz interessant, doch die Mischung aus Komödie und Thriller konnte mich nie wirklich packen. Wenigstens war die Auflösung des Ganzen relativ positiv überraschend. Trotzdem bleiben als starke Negativmerkmale eine viel zu lange und langweilige Laufzeit, sowie diverse dicke Logiklöcher. (z.B. die Geschichte mit dem ersten Verdächtigen, die sich urplötzlich als Einbildung herausstellt).
Screenshots: Die etwas skurrile, aber freundliche Dorfgemeinschaft wird...
...durch den Mörder in ihrer Mitte...
...in Panik und Paranoia versetzt.
angeschaut am: 4.08.2007
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten
Labels: 2007, Asien, Originalsprache, Südkorea