24 Oktober 2007

 

Postal - BRD/CAN/USA 2007

OFDB-Link
Genre(s): Komödie / Action / Trash
Laufzeit: ca. 107 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Der arbeitslose Dude (Zack Ward) hat nun endlich genug Frust angestaut, um seine dürftigen Pläne, richtig Geld zu verdienen, in die Tat umzusetzen. Um seiner verdammenswerten Existenz zu entkommen, verbündet er sich widerwillig mit seinem kriminellen Onkel Dave (David Foley). Der beabsichtigt, das derzeit schwer angesagte Kinderspielzeug OKrotch-y-Dolls zu klauen und sogleich wieder gewinnbringend zu verhökern. Doch was bei dem Raubzug schief gehen kann, geht nach allen Regeln der Komödie gründlich daneben.

Kritik:
Wer schon frühere Uwe-Boll-Reviews von mir gelesen hat, der weiss, dass ich nicht zu denjenigen gehöre, die schon im Vorfeld jeden Film des meistgehassten Trash-Regisseurs unserer Zeit verreissen.
Insofern bin ich auch an Postal wieder unvoreingenommen herangegangen, auch wenn ich im Vorfeld schon mitbekommen hatte, dass Boll ziemliche Probleme hatte den Film in deutschen und amerikanischen Kinos platzieren zu können.

Wieder mal ist es ein Computerspiel, was dem Film zugrunde liegt. In Deutschland indiziert, weltweit ziemlich verrufen, weil es sehr viel exzessive Gewalt beinhaltet.
Diese Tatsache und Bolls Ankündigung, dass sein Film komplett politisch unkorrekt sein soll, liessen mich auf einen schwarzhumorigen Splatterfilm für Erwachsene hoffen.
Doch die FSK-Einstufung "ab 16" macht schon überdeutlich klar, dass der Film in keiner Weise explizite Szenen enthält.

Stattdessen gibt es Bolls Versuch zu sehen, statt wie bisher unfreiwillig komische Filme zu machen endlich eine gewollte Komödie abzuliefern. Das scheitert leider auf ganzer Linie. Denn auch wenn ein paar Gags nicht übel sind (z.B. das total irre Bewerbungsgespräch, welches mit der absurden Frage "Was ist der Unterschied zwischen einer Ente?" endet oder das Plakat "No Admittance for Infidels" an der Tür des geheimen Taliban-Verstecks) so ist der Grossteil des Humors platt und ausgelutscht (Bsp: Auto explodiert irgendwo in der Stadt - Schnitt zu einem Typ auf freiem Feld - Auto fällt ihm auf den Kopf).

Zudem wirkt Bolls Angriff auf die Political Correctness nur selten komisch, sondern teilweise ziemlich peinlich. Mir ist schon klar, dass der im Film von ihm persönlich geleitete Themenpark "Little Germany" mit seinen Trachtenoutfits, dem mit "KZ" abgekürzten Kinderspielplatz und einer Arztstation, die "Dr. Mengele" in der Bezeichnung trägt, eine Anspielung auf die in Amerika weit verbreiteten Klischee-Vorstellungen über Deutschland sein soll.
Doch wirken viele dieser "Tabubrüche" nicht nur unheimlich aufgesetzt, wie z.B. die Erschiessung der Kinder mitten im Film, sondern sind einfach nur peinlich und übertrieben.

Wenn z.B. Boll die Finanzierung seiner Filme mit Nazigold erklärt, dann ist das wegen der Selbstironie zumindest für ein Schmunzeln gut. Doch wenn er quasi im nächsten Satz einem Schauspieler anbietet ihn mit "Goldkronen" zu entlohnen, dann ist das einfach zuviel an Geschmacklosigkeit. Ebenso wenn in einem Nachrichtenschnipsel gesagt wird, die Opfer des 11. September "hätten den Tod verdient".

Was ich damit vermitteln will ist dass der Humor in Postal nur selten funktioniert und zu grossen Teilen total aufgesetzt und gezwungen wirkt. Und abgesehen von den "Tabubrüchen" wirkt Postal unglaublich harmlos. Sicher werden viele Leute erschossen, aber ohne jegliche Splattereffekte oder auch nur explodierende Blutpäckchen. Der Postal Dude drückt ab und ein kleiner roter Fleck, wie beim Paintball, erscheint auf der Brust der Getroffenen und sie sinken zu Boden.
Und wie stehs mit Sex? Auch Mangelware - taugt nur nur zu ein paar uralten Witzchen über die fette Ehefrau und eine Szene mit blanken Busen.

Überhaupt fragte ich mich dauernd, wo Boll die 15 Mio. US-Dollar Budget verbraten hat, denn der Film wirkt zu grossen Teilen unglaublich billig - wie eine Amateurproduktion.
Und weil er keine vernünftige Story hat, sondern sich nur zäh von einer "witzigen Szene" zur nächsten quält macht sich schnell Langeweile breit.
Und letzteres ist dann auch das KO-Kriterium. Denn ob freiwillig oder unfreiwillig komisch - als Zuschauer möchte ich unterhalten werden und nicht alle 10 Minuten auf die Uhr schauen.

Loben möchte ich Zack Ward als Postal Dude, der hier viel besser rüberkommt als noch in Bloodrayne II. Ralf Moeller möchte ich allenfalls als Beispiel für eine lieblose Synchronisation heranziehen, wenn er im englischen Original als Gag statt "Glasses = Brille" wohl "Glas" sagt und von seinem Partner korrigiert wird. Übrig bleibt in der deutschen Synchro nur "Sieh doch mal nach ihrem Glas." - "Glas? Du meinst Brille." Konnte man sich da nicht einen alternativen Gag überlegen, der auch auf Deutsch Sinn ergibt?

Fazit: Mit seiner Einstellung "Scheiss auf Political Correctness" und einer klaren Ausrichtung auf eine erwachsene Zielgruppe hätte Postal ein echtes Highlight aus perversen Gags, Sex und vor allem jeder Menge Splatter werden können. Das Budget war auf jeden Fall vorhanden. Doch leider liefert Uwe Boll einen braven "Skandalfilm" ab, der zu wenig gute Gags und zuviel langweiliges Blabla enthält.
Somit auch als Partyfilm in der bierseligen Runde nur bedingt zu empfehlen.

Screenshots: Die Anfangsszene gehört noch mit zu den besten Gags im Film.


Der Postal Dude (Zack Ward) und sein Onkel Dave (David Foley) mischen den Themenpark "Little Germany" auf.


Gut dass sie dabei von den Anhängerinnen der Sekte des Onkels unterstützt werden.


angeschaut am: 23.10.2007
Normale Wertung: 2 von 10 Punkten

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23 Oktober 2007

 

Memories of Murder - SKOR 2003

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Genre(s): Drama / Krimi
Laufzeit: ca. 130 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
In den 80ern Jahren kommt der akademisch gebildete Cop Seo Tae-Yoon von Seoul in die koreanische Provinz, um die örtliche Polizei in einem Serienkillerfall zu unterstützen. Schnell fällt ihm auf, dass der Dorfdepp, auf den sich die Ermittlungen bislang bequemerweise konzentrierten, gar nicht der Täter sein kann, auch enttarnt er Vorgehensweisen als fragwürdig und ineffektiv, was nicht jeder neue Kollege gerne hört. Doch auch Seo Tae-Yoon kommt trotz fortschrittlicher Methoden und neuer Erkenntnisse kaum weiter.

Kritik:
Nach vielen positiven Reviews im Netz waren meine Erwartungen an Memories of Murder recht hoch. Vielleicht liegt es auch mit daran, dass mich der Film letztlich enttäuschte.

Denn anstatt eines spannenden Krimis, der auf einer wahren Serie von Morden beruht gibt es eine langgezogene und streckenweise schlicht langweilige Mischung aus Krimi, derber Komödie und Sozialstudie.
Die Ermittlungsmethoden der koreanischen Polizisten sind dabei fast schon als mittelalterlich anzusehen, wenn man unliebsame Gestalten einfach so lange verhört/foltert, bis sie alles gestehen, was von ihnen verlangt wird.

Auf der Strecke bleibt bei dieser "Polizeiarbeit" und bei dem derben Humor, der sich vor allem in ständigen Prügeleien äussert, was leider in vielen koreanischen Filmen zu finden ist, die Ernsthaftigkeit der zugrundeliegenden Mordserie.
Zu keinem Zeitpunkt ist man als Zuschauer betroffen bzw. an der Aufklärung interessiert, da die Morde sich dem drumherum schlicht unterordnen müssen.

Dafür gibt es in aller Breite das Aufeinandertreffen zweier völlig unterschiedlicher Polizisten zu sehen, was zwar schauspielerisch durchaus lobenswert ist, aber mich von der Aussage nicht unbedingt überzeugen konnte. Der Studierte versucht dabei seine eher trotteligen Provinzkollegen von den Vorzügen einer logischen Herangehensweise an die Verbrechen zu überzeugen, macht aber nur langsam Fortschritte, um schlussendlich fast doch deren Verhaltensweise zu übernehmen.

Um es abzukürzen: Mir war Memories of Murder zu lang und zu wenig spannend. Liegt sicher auch daran, dass ich mir ein Krimi-Highlight erhoffte. Stattdessen gibt es ein unbefriedigendes offenes Ende und einen tiefen Einblick in die wenig erbaulichen Verhältnisse im Korea der 80er Jahre.
Wer allerdings weniger an dem Krimi, als vielmehr an einem Porträt der ermittelnden Polizisten und der Stimmung im Korea der 80er Jahre interessiert ist, der dürfte an dem Film mehr Freude haben.

Screenshots: Die Polizisten besichtigen einen Tatort.


Man versucht den Dorftrottel daon zu überzeugen seine Schuld zu gestehen.


Die Polizisten sind sich untereinander nicht grün...


angeschaut am: 20.10.2007
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

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20 Oktober 2007

 

Stone Merchant - Händler des Terrors - ITA 2006

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Genre(s): Drama
Laufzeit: ca. 114 Min.
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe

Inhalt:
Professor Alceo (Jordi Molla) hat bei einem Anschlag auf die US-Botschaft in Kenia beide Beine verloren. Seitdem hält er seine Vorlesungen über Terrorismus und den Anspruch des Islams nach der Weltherrschaft im Rollstuhl an seiner italienischen Uni.
Nachdem seine schöne Frau Leda (Jane March) am Flughafen in eine Schiesserei zwischen islamischen Terroristen und Sonderermittlern gerät und nur knapp überlebt, beschliesst er mit ihr Urlaub in der Türkei zu machen.
Dort lernen die beiden den Juwelenhändler Ludovico (Harvey Keitel) kennen. Dem Professor kommt dieser verdächtig vor. Zurück in Italien beginnen Ludovico und Leda eine Affäre miteinander. Ludovico erzählt ihr davon, dass er vor Jahren zum Islam übergetreten ist und in Afghanistan schon auf Seiten der Mudschaheddin gekämpft hat. Er verschweigt ihr allerdings, dass er sie benutzen will, um auf einer Passagierfähre eine schmutzige Bombe zu zünden...

Kritik:
Stone Merchant ist ein Fest für Terror-Paranoiker. Da haben wir einen Professor, der durch einen Anschlag seine Beine verloren hat, und seine Frau, die am Flughafen von Terroristen als Geisel genommen wird. Und in ihrem Erholungsurlaub lernen sie einen netten Mann kennen, der nicht nur dem invaliden Prof. die Frau ausspannt, sondern sich auch noch als Terrorist entpuppt.
Da sage noch einer die Chancen mit Terroristen zu tun zu kriegen sind statistisch gering!

Spass beiseite, denn Stone Merchant weist nicht nur ein völlig unglaubwürdiges Drehbuch auf, sondern ich empfand es als äusserst plumpe, in weiten Teilen rassistische, filmische "Warnung" vor dem Islam.

Symbolfiguren sind hierbei einerseits der Verleger des Professors, der lieber die Augen verschliesst, als dessen Warnungen vor dem Islam zu drucken, um sich nur ja keinen Ärger einzuhandeln (= verweichlichte, übertolerante westliche Gesellschaft).
Andererseits die heroischen Sicherheitsbehörden, die nicht nur zu Beginn des Professors Frau retten, sondern nach seinen Hinweisen später auch zur Stelle sind, um ihn vor den Terroristen in seiner Wohnung zu bewahren.

Letzteres ist übrigens eine durchweg lächerliche und unfreiwillig komische Szene, denn der Invalide hangelt sich an einem Stangengerüst unter der Decke durch seine Wohnung. Die zwei Terroristen, die ihn töten wollen haben aber nur Messer dabei und erreichen ihn soweit oben nicht. Anstatt ihn aber mit irgendeinem Gegenstand herunterzuschlagen fangen beide an ihm hinterherzuhangeln! Einfach nur unglaublich!

Genau wie die Liebesbeziehung zwischen Leda und dem Juwelenhändler, die (typisch italienisch) fast aus dem Nichts kommt. Kaum hat er ihr zwei romantische Nachrichten geschrieben und einen sündteuren Ring geschenkt verfällt ihm die Frau auch schon und stört sich auch nicht daran, dass er früher als Mudschaheddin unterwegs war.
Obwohl er sie für den Anschlag seiner Terrorzelle benutzen will, bekommt er in der extrem kitschigen Schlussphase auf einmal Gewissensbisse, weil er sich tatsächlich in sie verliebt hat. Nur gut, dass seine Terror-Kollegen ein Auge auf ihren romantischen Mitstreiter haben...

Im ganzen Film weist einzig einer der Anti-Terror-Ermittler dezent darauf hin, dass "nicht alle Moslems Terroristen sind", worauf der Prof. aber "fachmännisch" kontert, dass fast alle Terroristen Moslems sind. Unterschwellig wird so propagiert, dass der Islam an sich eine Gefahr für den Westen ist und alle Moslems bei uns getarnte Schläfer sein können. Spassigerweise sehen dabei noch alle gezeigten Moslems aus, wie man sie sich in den landläufigen Klischees vorstellt - fehlt nur noch der Krummsäbel.
Umso perfider, dass ausgerechnet ein konvertierter Italiener den Anschlag durchführt.

Selbst wenn man sich an dem fragwürdigen Unterton des Films nicht stört, so bleibt nur ein sehr unterdurchschnittlicher Verschwörungsthriller zurück, der zum Schluss einfach nur extrem kitschig wird. Jane March ist dabei nett anzusehen, trotzdem hätte eine Kürzung dem zu lang geratenen Film gut getan.
Warum Harvey Keitel hier mitspielt ist mir eher rätselhaft, denn normalerweise wirkt er in niveauvolleren Produktionen mit.

Fazit: Für einen "Propaganda"-Film zu plump und von der Story viel zu unglaubwürdig, aber für ein normales Thriller-Drama mit zu viel politischer Botschaft und letztendlich einfach schlecht gemacht.
Mir erschliesst sich nicht, was man eigentlich beabsichtigte, bzw. was für eine Zielgruppe der Film anstrebt.
Deshalb meiden oder sich von den unfreiwillig komischen Teilen amüsieren lassen.

Screenshots: Leda (Jane March) wird am Flughafen als Geisel genommen.


Um ihr über das Trauma hinwegzuhelfen fährt...


...ihr Mann Alceo (Jordi Molla, rechts) mit ihr in den Türkei-Urlaub.


Dort lernen sie den Juwelenhändler Ludovico (Harvey Keitel) kennen.


angeschaut am: 18.10.2007
Normale Wertung: 2 von 10 Punkten

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18 Oktober 2007

 

The Office (US - TV-Serie) - Season 1 & 2 - USA 2006

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Genre(s): Drama / Komödie / Serie
Laufzeit: 28 Episoden á ca. 22 Min.
Altersempfehlung: FSK 12
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt & Kritik:
Das Grundkonzept von The Office wurde in Grossbritannien erfunden. Es handelt sich dabei um eine Mockumentary, d.h. Comedy im Stil einer Dokumentation, die das Geschehen verfolgt und wobei die Figuren Kommentare in Richtung Kamera abgeben.
Dreh- und Angelpunkt ist vor allem der völlig inkompetente und ignorante Chef des Büros, der die Produktivität seiner Mitarbeiter kräftig herunterdrückt.

Das Konzept der Sendung wurde mittlerweile in verschiedene Länder exportiert und der deutsche Ableger "Stromberg" dürfte dem einen oder anderen bekannt sein.
Ich kannte natürlich auch Stromberg und fand die Sendung stellenweise sehr witzig. So war ich dann auch überaus skeptisch, ob mir The Office (US) gefallen könnte.

Doch erstaunlicherweise ist The Office (US) in vielen Punkten doch deutlich anders. Vor allem im Bezug auf den Chef erscheint mir Steve Carrell als Michael Scott ideal besetzt und viel glaubwürdiger als sein deutsches Pendant Stromberg. So verbringt zwar auch Michael Scott viel Zeit damit sich vor der Kamera zu produzieren und mangels Fingerspitzengefühl in ein Fettnäpfchen nach dem anderen zu treten, doch kann er trotz alledem immer noch eine gewisse Fassade an Kompetenz aufrecht erhalten, während Stromberg hier doch noch deutlich unfähiger rüberkommt. Bestes Beispiel die Episode The Client, als Michael mit seiner Art tatsächlich einen grösseren Auftrag an Land ziehen kann, seine Chefin damit schwer beeindruckt und ein Techtelmechtel mit ihr anfängt...

Der grössere Unterschied liegt aber darin, dass sich die US-Version zwar auch stark auf den Chef und seine unfreiwillig komischen Eskapaden konzentriert, aber die anderen Büro-Mitglieder um einiges interessanter und tiefgehender gestaltet sind, als z.B. ihre deutschen Pendants. Lässt die erste Staffel mit 6 Episoden noch kaum viel Raum, um die vielen Figuren vorzustellen, so erfahren wir im Laufe der zweiten Staffel etliches über sie.

Dwight Schrute bei der WeihnachtsfeierNeben dem Boss Michael Scott gibt es weitere wichtige Figuren, wie Dwight Schrute, den "Assistant to the Regional Manager", der zunächst sehr unsympathisch rüberkommt, sich aber durch seine Nerdigkeit mehr und mehr Sympathien bei mir erarbeitet. Spätestens wenn er eine heimliche Liason mit Angela, der ultrakonservativen Büro-Bitch, anfängt. Zudem sorgt er stets für extrem witzige Anspielungen auf andere Serien. So z.B. als die Büro-Crew einmal gesammelt zu den Arbeitern aus der Verladung runtermarschiert. Dwight dazu trocken "Remember on Lost when they meet "the Others"?" Dazu ein leicht unheimlicher Kamerawinkel und gefährlich aussehende Arbeiter... grandios.

Als Identifikationsfiguren bieten sich natürlich Jim und Pam an, die eher "normal" sind und Dwight gerne mit Streichen ärgern. Praktischerweise sind beide füreinander bestimmt, aber trotzdem will Pam jemand anders heiraten, was dann in Sachen Liebe für einen roten Faden und einen höchst interessanten Cliffhanger am Ende der zweiten Staffel sorgt.

Ok, an dieser Stelle muss ich mich wohl etwas bremsen und einfach mal zusammenfassen, was mir an The Office (US) so gefällt, dass die Serie sich vor allem in der zweiten Staffel zu einem totalen Suchtfaktor entwickelt hat.
Da wäre vor allem der Humor, demzuliebe auch der Realitätsgrad im Vergleich zur deutschen Fassung etwas gesenkt wird. So gibt es einfach mehr skurrile Ereignisse bei Dunder Mifflin, die aber trotzdem einen sehr feinen Humor aufweisen, der nie ins Klamaukige abrutscht.

Dann wie erwähnt natürlich die Vielzahl an interessanten Figuren, die tiefschichtig sind und über die man immer ein Stückchen mehr erfährt. Denn auch wenn die Episoden sich auf ein Thema konzentrieren, so ziehen sich viele der Handlungsstränge über die gesamte Zeit.
Die Darsteller sind allesamt hervorragend und wachsen einem schleichend ans Herz. So z.B. auch Angela, die immer ziemlich böse guckt und deren Mimik nur ab und an mal eine kurze Gefühlsregung entwischt.

Das Niveau ist dabei durchgehend hoch. Meine Lieblingsepisoden von Staffel 1 sind der Diversity Day und das Basketball Match 'Office vs. Verladung'.
Staffel 2 hat viele Highlights, angefangen mit den Dundies und den Office Olympics, über die absolut geniale Christmas Party und die Booze Cruise, die dank Michael völlig aus dem Ruder läuft, um nur einige zu nennen.

Das Englisch ist wunderbar verständlich und die Episoden mit ca. 22 Minuten Laufzeit prima auch mal zwischendrin zu konsumieren.
Deswegen kann ich nur empfehlen The Office (US) mal auszutesten und sich begeistern zu lassen.
Von mir gibts 9,5 von 10 Punkten - die Höchstwertung reserviere ich für Staffel 3, die ich auch schon zur Hälfte durch habe.

PS: Danke an Bullion für sein Review, dass mich auf die Serie neugierig gemacht hat.

Screenshot: Einige der Figuren aus den ersten beiden Staffeln.


Serien-Wertung: 9 von 10 Punkten

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13 Oktober 2007

 

Resident Evil: Extinction - AUS/BRD/USA/GB/FR 2007

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Genre(s): Action / Horror / SciFi
Laufzeit: ca. 94 Min.
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe

Inhalt:
Seit fast 99 % der Erdbevölkerung mit dem todbringenden Virus infiziert sind und als blutdurstige Untote ihr Unwesen treiben, stehen die Überlebenschancen denkbar schlecht.
Zu Claire (Ali Larter) und ihren Mitstreitern Carlos (Oded Fehr) und L.J. (Mike Epps), die mit einem Konvoi von Überlebenden das Land nach Ressourcen abgrasen stösst die genetisch veränderte Einzelkämpferin Alice (Milla Jovovich) hinzu.
Gemeinsam wollen sie sich nach Alaska aufmachen, wo es angeblich eine Zombie-freie Gegend gibt, doch diesem Plan stellt sich die Umbrella Corporation entgegen, deren skrupelloser Chef-Wissenschaftler Dr. Isaacs (Iain Glen) um jeden Preis hinter das Geheimnis von Alice's einzigartigen Fähigkeiten kommen will...


Kritik:
Die beiden Vorgänger zählen zu meinen Lieblingsfilmen, die mindestens einmal pro Jahr auf dem Spielplan stehen. Insofern konnte ich es kaum erwarten, dass Teil 3 ins Kino kommt. Weit im Vorfeld war ich schon gespannt, ob meine Erwartungen erfüllt würden.
Und, um das schon mal vorwegzunehmen, sie wurden erfüllt.

Faszinierend an der Reihe finde ich neben Hauptdarstellerin Milla Jovovich vor allem die unterschiedlich aufgebauten Teile. Während Teil 1 mehr auf Suspense und Survival-Horror setzt, ist Teil 2 erstklassiger und rasanter Action-Horror. Teil 3 vermischt nun ein gewisses Western-Feeling mit Mad Max und eindeutigen Referenzen zu Romero's Zombie-Reihe.

Auch wenn die Story konsequent weitergeführt wird und zumindest was Alice betrifft auch recht spannend ist, so hat sie natürlich ihre Schwächen, die vor allem rund um die austauschbaren Nebenfiguren zu suchen sind, die letztlich hauptsächlich als Zombiefutter dienen.
Regisseur Russel Mulcahy kann das allerdings mit einer durchweg gelungenen optischen Präsentation überdecken.

Das post-apokalyptische Setting wirkt überzeugend. Die Action ist wieder rasant inszeniert und kommt insgesamt etwas härter als im Vorgänger rüber.
Die Zombies sehen toll aus (kein Vergleich mehr zu Teil 1) und wirken bedrohlicher, als noch in Teil 2.
Und nicht zuletzt wird Alice mitsamt ihren neu erworbenen PSI-Fähigkeiten klasse in Szene gesetzt.

Auch abseits von Milla Jovovich finde ich die Besetzung gut. Mit Ali Larter als Claire gibt es eine weitere starke Frauenfigur und Spencer Locke als Waise "K-Mart" ist nicht nur extrem süss, sondern hat auch eine schöne emotionale Szene.

Wieder mal negativ fällt mir die Synchronisation auf. Abgesehen davon, dass Millas Stimme im Original viel besser klingt, hat man auch Carlos eine andere Stimme als im Vorgänger gegeben. Auch die Computerstimme klingt im Original viel dynamischer.
Schade, dürfte aber wohl nur RE-Fanatikern wie mir stärker auffallen. Naja, die DVD mit Originalsprache ist quasi schon vorbestellt.

So dürfte jeder Freude an RE3 haben, der auch die Vorgänger schon mochte und mit Alice's PSI-Fähigkeiten kein Problem hat, die zum Schluss von Teil 2 schon kurz angedeutet wurden.. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon auf einen möglichen (und nach dem Box-Office-Erfolg auch wahrscheinlichen) Teil 4.
Als Wertung gibt es 8 Punkte plus einen Bonuspunkt für Milla Jovovich.

Screenshots: Die Überlebenden der weltweiten Apokalypse...


...müssen sich mit allen Mitteln ihrer Haut erwehren.


Milla Jovovich als gentechnisch veränderte Einzelkämpferin Alice.


angeschaut am: 10.10.2007
Normale Wertung: 9 von 10 Punkten

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12 Oktober 2007

 

Convict 762 - USA 1997

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Genre(s): Action / SciFi
Laufzeit: ca. 91 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Durch einen Navigationsfehler muß das Raumschiff "Alexandria" auf einem Gefängnisplaneten notlanden. Allerdings hat dort der Häftling Nummer 762 alles verwüstet und sämtliche Mitgefangenen niedergemetzelt. Die beiden einzigen Überlebenden versuchen, mit dem Raumschiff den Horrorplaneten zu verlassen.
Doch die weibliche Besatzung traut ihnen nicht, denn noch ist unklar, wer oder was 762 ist. Schließlich läßt man die Männer an Bord kommen, da nur sie wissen, wie man das Raumschiff wieder aufladen und den Schutzschild des Planeten reaktivieren kann. Dann geschieht ein weiterer Mord.

Kritik:
Ein Raumschiff mit einer rein weiblichen Besatzung muss auf einem Gefängnisplaneten notlanden, um die Treibstoffvorräte aufzufüllen, wo gerade eine Gefängnisrevolte zu Ende geht. Das Konzept ist natürlich nicht neu, wäre aber zu einem netten, sleazigen B-Filmchen ausbaubar gewesen.

Doch leider bleibt man in Sachen Sex und Gewalt äusserst zurückhaltend, so dass sich schnell Langeweile einstellt, während das übliche Slasher-Schema seine Lauf nimmt. Die Besatzung verhält sich dabei so dermassen dämlich, nach dem Motto "eine wurde getötet, wir müssen uns jetzt aufteilen", dass man selbst als hartgesottener Trash-Fan auf die Geduldsprobe gestellt wird.

Die Handlung ist viel zu dünn, um die 90 Minuten ausreichend zu füllen und auch das Ende konnte mich nicht überzeugen. Die schauspielerischen Leistungen reihen sich da ein. Unter den Mädels fiel mir eh nur Shannon Sturges als Raumschiff-Captain auf, die hübsch ist und sympathisch rüberkommt.
Über die CGI-Effekte breiten wir lieber ganz den Mantel des Schweigens.
Einzig das Bühnenbild wirkt streckenweise gar nicht so übel - die Szenen mit diffusem Licht und Nebel sind ganz gut gelungen.

Insgesamt aber leider nicht mal für Genre- bzw. Low-Budget-Freunde zu empfehlen.

Screenshots: Nile (Shannon Sturges), Captain der Atlantis, landet mit ihrer Crew auf dem Gefängnisplaneten.


Schon bald kämpft die Crew gegen einen geheimnisvollen Gegner...


...und es gibt die ersten Opfer unter den Frauen.


Besatzungsmitglied Reno (Tawny Fere).


Mannix (Billy Drago), einer der beiden Überlebenden der Gefängnisrevolte, nimmt eine Geisel.


angeschaut am: 6.08.2007
Normale Wertung: 2,5 von 10 Punkten

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11 Oktober 2007

 

Ratatouille - USA 2007

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Genre(s): Animation / Familie / Komödie
Laufzeit: ca. 111 Min.
Alterseinstufung: FSK o.A.

Inhalt:
Noch nie brachte es Ratte Remy übers Herz, Essensabfälle wie seine Artgenossen, Bruder Emile und sein darob verärgerter Vater Django zu verschlingen. Denn Remy hat eine hochsensible Feinschmeckernase und träumt davon, so wie sein im Fernsehen entdecktes Vorbild Gusteau ein Nobelkoch zu sein. Als dieser stirbt und Remy vor dessen Pariser Lokal steht, erscheint ihm Gusteaus Geist und ermuntert ihn, unter der Mütze des Küchengehilfen Linguini die Arbeit aufzunehmen - stets der Gefahr ausgesetzt, von Chefkoch Skinner entdeckt zu werden.

Kritik:
Als ich im Vorfeld von der Story-Kombination einer Ratte und französischer Haute Cuisine hörte war ich doch sehr skeptisch, ob das so funktionieren würde - schliesslich will man Ratten am wenigsten in der Küche sehen.
Doch dank der unheimlich detaillierten und süssen Animation des Films kann man sich dann doch für die Ratte Remy erwärmen, die allerdings auch ziemlich aus der Art geschlagen ist.

Ein Problem stellte für mich dann auch eher die menschliche Figur des Küchenjungen dar, die ziemlich viel des Films für sich beansprucht und mich gar nicht überzeugen konnte. Da hätte ich doch lieber mehr von der Ratte gesehen, als dem Cartoon-typischen Tolpatsch zuzusehen, wie er von der Ratte ferngesteuert wird und sich dann in einer 08/15-Story erst selbstüberschätzt, bevor er zur Freundschaft zurückfindet.

Zudem empfand ich den Film als zu offensichtlich zweigeteilt zwischen Humor eher für Erwachsene (wie die Beobachtung des Liebespaars oder dem Kritiker) und Lachern für Kinder (viele der Klamaukszenen). Das wirkte in früheren Filmen wie Die Unglaublichen oder Findet Nemo für mich viel stimmiger.

So kann ich letztendlich nur die beinahe fotorealistische Animation über die Maßen loben, während der Funke für die Story des Films und den Humor bei mir einfach nicht überspringen wollte. Auch die deutschen Sprecher waren doch eher mässig im Vergleich zu den Vorgängern.

Screenshots: Ratte Remy träumt von Paris...


...und einer Karriere als Meisterkoch.


Mit Hilfe des Küchengehilfen Linguini kann er endlich in einem Restaurant kochen.


angeschaut am: 8.10.2007
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

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10 Oktober 2007

 

Dexter (TV-Serie) - Season 1 - USA 2006

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Genre(s): Drama / Krimi / Serie
Laufzeit: 12 Episoden á ca. 52 Min. (gesamt ca. 624 Minuten)
Altersempfehlung: FSK 18
Bemerkung: Englischsprachige Originalversion

Inhalt:
Dexter Morgans Leidenschaft ist Blut. Tagsüber verdient er seine Brötchen als Spezialist für Blut(spritzer)analysen in der forensischen Abteilung des Morddezernats von Miami. Doch Nachts stillt er seinen Blutdurst als Serienkiller.
Den Hang zum Töten trägt er bereits in sich, als er als Vierjähriger vom Polizisten Harry Morgan adoptiert wird, der ihn am Schauplatz eines grausigen Massakers im Blut seiner Mutter gefunden hat.
Bald schon hat Harry erkannt, dass seinem Adoptivsohn normale Gefühlsregungen fremd sind und er einen Hang zum Töten hat. Um ihn zu schützen bringt Harry ihm nicht nur bei, wie er eine Entdeckung durch die Justiz möglichst effizient vermeiden kann, sondern lehrt ihn auch nur nach einem Codex zu töten.
So sucht sich Dexter seine Opfer nur unter denjenigen aus, die sich selber schuldig gemacht haben. Als Ankläger, Richter und Henker in einer Person ermittelt er bei Tätern, die durch die Maschen der Justiz geschlüpft sind und bringt sie dann zur Strecke.

Kritik:
Auch Dexter gehört in die Kategorie herausragender Serienunterhaltung aus den USA, die ich bereits in meiner Kritik zu Heroes gelobt habe. Oder könnte man sich vorstellen, dass ein deutscher Sender eine Serie über einen verdeckt lebenden Serienkiller inszeniert?
Zugegeben, solch ein Protagonist klingt zunächst abstossend und das Konzept dürfte sicher den einen oder anderen von vorneherein verschrecken.

Doch macht das auch den ganz speziellen Reiz der Serie aus, dass man zunächst nur interessiert und distanziert verfolgt, wie Dexter denkt (per Voiceover) und wie er sein Doppelleben organisiert. Wie er ständig darum bemüht ist eine perfekte Fassade aufrechtzuerhalten, um seinen Kollegen und Mitmenschen gegenüber nicht aufzufallen. Als sehr hinderlich stellt sich dabei vor allem sein Mangel an Empfindsamkeit heraus, speziell im zwischenmenschlichen Bereich.

Mit jeder Folge wächst dann allerdings die Sympathie, die man Dexter entgegenbringt und man ist einerseits stets aufs Neue abgestossen, wenn er sich ein neues Opfer ausgesucht hat und andererseits hofft man darauf, dass er nicht erwischt wird.
Dazu gesellt sich eine Prise schwarzer Humor in den Dialogen, wenn Aussagen wie "I can't help it, I kill things." von seiner Freundin Rita über ihr mangelndes Gärtnertalent in Anwesenheit Dexters eine ganz andere Bedeutung bekommen.

Eine grosse Stärke der Serie sind die tollen Figuren. Angefangen bei Dexters Freundin Rita (hervorragend verkörpert von Julie Benz), die er sich speziell ausgesucht hat, weil sie von ihrem Ehemann ständig missbraucht wurde und deshalb gegenüber Dexter in Sachen Sex, der ihm unangenehm ist, zunächst sehr zurückhaltend ist. Ihre Figur hat neben Dexter sicher die grösste Tiefe.

Aber auch die anderen Figuren sind sehr glaubwürdig und unterschiedlich. So z.B. seine Schwester Deb (Jennifer Carpenter), die unbedingt ihre Polizei-Karriere voranbringen will, dabei aber auch nicht besonders feinfühlig vorgeht, Vince Masuka als stereotyper Forensiker, der auch an blutbesudelten Tatorten stets Zeit für eine schweinische Bemerkung hat oder Dexters Vorgesetzte, die vor allem ihre Karriere im Kopf haben.
Allesamt toll besetzt und dank einer ausgefeilten Buchvorlage auch mit entsprechender Tiefe ausgestattet.

Zudem gefiel mir der Handlungsaufbau sehr gut. So gibt es eine durchgehende Handlung, die sich mit dem "Ice Truck Killer" beschäftigt und neben den fortlaufenden Entwicklungen in Dexters Privatleben alle Episoden verbindet. Zugleich bieten die meisten Episoden aber auch einen Teil, wie z.B. einen neuen "Kill" von Dexter, der dann abgeschlossen ist.

Insofern hat sich Dexter durch sein innovatives Konzept, die spannende und intelligente Handlung, den tiefschwarzen Humor und natürlich durch die hervorragende handwerkliche Umsetzung und den tollen Cast rund um Hauptdarsteller Michael C. Hall die Höchstwertung von 10 Punkten voll verdient.
Ich bin jetzt schon unheimlich auf die zweite Staffel gespannt und hoffe, dass diese das hohe Niveau wird halten können.

RTL II hat sich in Deutschland die Rechte an der Serie gesichert. Allerdings dürfte jetzt schon sicher sein, dass die deutsche Fernsehausstrahlung nicht ohne Kürzungen auskommen wird.
Deshalb ist es ratsam, sich an die grösstenteils leicht verständliche amerikanische Originalversion zu halten!
Last but not least möchte ich noch TheRudi für die Empfehlung danken, denn durch sein begeistertes Review ist mein Interesse an Dexter erst so richtig geweckt worden.

Screenshots: Dexter Morgan (Michael C. Hall) - tagsüber Spezialist für Blutanalysen...


...abends treusorgender Partner für seine Freundin Rita (Julie Benz)...


...doch nachts kommt der Serienkiller zum Vorschein.


Der "Ice Truck Killer" hinterlässt der Polizei seine Opfer gerne schön angerichtet...


...und in kleinen Stückchen.


Dexters Schwester Deb (Jennifer Carpenter) sieht in dem Fall ihre grosse Chance als Detective den Durchbruch zu schaffen.


Serien-Wertung: 10 von 10 Punkten

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07 Oktober 2007

 

Evil Aliens - GB 2005

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Genre(s): Splatter / SciFi / Komödie / Trash
Laufzeit: ca. 90 Min.
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe

Inhalt:
"Weird World"-Moderatorin Michelle Fox sucht angesichts runterrauschender Einschaltquoten verzweifelt nach einem neuen Aufhänger für die Show. Da kommt die Leidensgeschichte von Cat Williams wie gerufen. Das Farmgirl behauptet, in einer nebeligen Nacht nahe den "Devils Teeth", einer Stonehenge-artigen Felsformation, von Aliens entführt und befruchtet worden zu sein. Bald ist ein illustres Team aus Pseudowissenschaftlern und Fernsehtechnikern für "Weird Worlde" zum gottverlassensten Zipfel von Wales unterwegs. Vor Ort will man die ungeheuren Vorgänge beleuchten und die (mittlerweile angeschwollene) Cat interviewen. Die Einheimischen, auf ihr walisisches Kulturgut besonnen, lehnen allerdings die englische Sprache ab, was dem Team einige Kommunikationsprobleme bereitet. Den Aliens wiederum ist das ziemlich egal, verstehen sie sich ohnehin schlecht auf Konversation und verwursten, massakrieren und schwängern stattdessen alles, was ihnen in den Weg kommt – seien das Kühe, Waliser oder Touristen.

Kritik:
Und weiter gehts im Splattergenre. Eindeutig besser als zuvor Hatchet gefielen mir die Evil Aliens. Auch hier sollte man die Handlung zu keinem Zeitpunkt ernst nehmen, denn der Film tut es auch nicht. Das Ganze erinnerte mich eher an eine Hommage zu Bad Taste, allerdings kombiniert mit den derben Splattereien aus Braindead (und der Augenszene aus Evil Dead).
Was hier vor allem zum Schluss abgeht, das passt auf keine Kuhhaut, auch wenn letztere von den Aliens ebenfalls nicht verschont werden.

Die skurrilen Charaktere (vor allem die untertitelten Waliser) und die hübschen Mädels waren dabei genug Motivation für mich, um den eher schleppenden Anfang durchzuhalten. Denn mit zunehmender Laufzeit fand ich mehr und mehr Gefallen an dem trashigen Low-Budget-Splatterer. Dazu passen auch die durchwachsenen CGI-Effekte, die manchmal richtig gut geraten sind, aber meistens nur billig aussehen.
Auch die Masken der Aliens zaubern eher ein Schmunzeln aufs Gesicht, als wirklich zu überzeugen.

Somit muss ich meine Wertung mal wieder aufspalten, denn nüchtern betrachtet sind die Evil Aliens nicht ganz so unterhaltsam wie als Partyfilm.
Dann aber kann ich dem geneigten Splatterfan diese Perle nur empfehlen. Der Gore-Gehalt ist enorm und auch der trashige Charme des Drehbuchs konnte mich überzeugen.

Screenshots: Noch berichtet Reporterin Michelle Fox (Emily Booth) nur über die scheinbaren Alien-Vorkommnisse...


...doch bald schon wird sie selbst von Aliens entführt.


Den Angriffen der Unholde erwehrt sich das Filmteam...


...mit allen Mitteln.


Am effektivsten ist dabei der Mähdrescher, der ganze Alienhorden zerhackstücken kann.


angeschaut am: 28.09.2007
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 8 von 10 Punkten

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05 Oktober 2007

 

Hatchet - USA 2006

OFDB-Link
Genre(s): Horror / Splatter
Laufzeit: ca. 81 Min.
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe

Inhalt:
Der liebeskummerkranke Ben ist der einzige in seiner Studentenclique, der sich beim Ausflug zum Mardi Gras nach New Orleans weniger für die nackten Tatsachen auf der Bourbon Street als eine "Haunted Swamp Tour" zu den Arbeitsplätzen berühmter Serienmörder interessiert. Gemeinsam mit dem breitgeschlagenen Kumpel und ein paar weiteren Katastrophentouristen geht es hinaus in den nächtlichen Sumpf, wo weit schlimmere Überraschungen als hungrige Alligatoren auf die Ausflügler lauern.

Kritik:
Wenn nach 5 Minuten Laufzeit bereits Robert Englund in seiner Rolle als Fischer gesplattert wurde und die ersten nackten Brüste im Bild waren kann man schon mal zwei wichtige Komponenten eines B-Horrorfilms abhaken.
Dass der Genrefreund zu Anfang bereits bedient wird hat natürlich seinen Grund, denn danach kehrt für längere Zeit erstmal Langeweile auf dem Bildschirm ein.

Es heisst durchhalten, bis die uninteressanten Hauptfiguren und ein paar Mitstreiter sich in die Sümpfe begeben, dort mit dem Boot liegenbleiben und dann endlich vom Axtmörder dezimiert werden. Über diese Phase trösten nur zwei "Darstellerinnen" hinweg, die im Film für eine Art Girls Gone Wild-Verschnitt alle paar Minuten ihre Brüste rausholen und sich sonst recht unterhaltsam anzicken, nach dem Motto "Es geht immer noch blonder!".

Interessanterweise ist eine von ihnen Mercedes McNab, die ich noch als Harmony Kendall aus Buffy/Angel in Erinnerung hatte. Sie war dort auch schon die "blonde" Freundin von Vampir Spike. Ziemlicher Karriereabstieg von einer Kultserie zur Busen-Dutzendware im Splattergenre.

Aber weiter im Programm... Das Finale des mit knapp 75 Minuten Handlungszeit ultrakurz gehaltenen Hatchet gehört dann ganz der Special-Splatter-Effects-Crew. Der Genrefreund kommt hier sicher auf seine Kosten und wird für die Wartezeit entschädigt.
Otto Normalzuschauer sollte sich allerdings gut überlegen, ob er Hatchet eine Chance gibt, denn auch wenn sich der Film selbst nicht ernst nimmt und eigentlich eine Hommage an die frühen Slasher-Filme wie Freitag den 13. darstellt (Jason-Darsteller Kane Hodder schwingt denn auch hier selbst die Axt), so ist er einfach über weite Strecken zu langweilig geraten.

Screenshots: 'Candyman' Tony Todd als Rev. Zombie weist den Jungs den Weg zur Sumpftour.


Dort lernt Ben die attraktive Marybeth (Tamara Feldman) kennen.


Ebenso wie zwei Starlets, die für einen Hobbyregisseur alle paar Minuten blank ziehen.


Crowley, der Axtmörder aus dem Sumpf, reisst einem seiner Opfer buchstäblich den Kopf ab.


angeschaut am: 27.09.2007
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 6 von 10 Punkten

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01 Oktober 2007

 

War - USA 2007

OFDB-Link
Genre(s): Action / Thriller
Laufzeit: ca. 98 Min.
Altersempfehlung: Keine Jugendfreigabe
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt:
Nachdem sein Partner Tom Wynne (Terry Chen) und dessen Familie vom geheimnisvollen Auftragskiller "Rogue" (Jet Li) ermordet wurden ist FBI-Agent Jack Crawford (Jason Statham) fortan besessen davon Rache für ihren Tod zu nehmen. Als ihm Jahre später Rogue erneut begegnet, diesmal im Auftrag eines mächtigen Yakuza-Bosses, der seine amerikanische "Niederlassung restrukturieren" möchte, scheint die Gelegenheit gekommen, um Rache zu nehmen. Doch Rogue spielt sein eigenes Spiel mit den Beteiligten...

Kritik:
Der Trailer zu War hatte bei mir doch recht hohe Erwartungen geweckt, die das Endprodukt leider nicht erfüllen kann.
Am wenigsten erwartet man sich dabei natürlich von der Story, die eher unnötig kompliziert angelegt ist und nur als Rahmen für die Actionszenen dient.

Doch leider konnte mich die Action nicht vom Hocker reissen. Denn obwohl Jet Li und Jason Statham für sich alleine genommen stets für tolle Action gut sind, so haben mir die beiden im Film zu wenig Berührungspunkte. Stattdessen beschränkt sich die Action auf Altbekanntes. Mir fehlte da etwas aussergewöhnliches, was den Film vom Üblichen abhebt und im Gedächtnis bleibt. Erst im Finale treffen sie aufeinander, was ich sehr schade fand.

Die Optik ist sehr modern gehalten und die Schnittfolgen waren mir teilweise etwas zu rasant geraten. Wer War im Original gesehen hat, der dürfte übrigens verstehen, warum Jet Li immer so wenig Dialog bekommt, denn man kann sein Englisch kaum verstehen. Einer der seltenen Fälle, wo ich definitv eine synchronisierte Fassung empfehlen würde.

Insgesamt ist es schade, dass man aus dem Film nicht mehr herausgeholt hat. Mit zwei absoluten Topstars des derzeitigen Actionkinos wäre weit mehr dringewesen, als diese über weite Teile ziemlich langweilige Veranstaltung. Besonders schade, dass die beiden erst zum Schluss gegeneinander antreten dürfen.
Spätestens der Schlusstwist dürfte zudem dafür sorgen, dass das Publikum gespalten das Kino verlässt...

Screenshots: FBI-Agent Jack Crawford (Jason Statham) und sein Partner ermitteln.


Auftragskiller "Rogue" (Jet Li) scheint nur am Profit interessiert...


Jet Li und Jason Statham von Angesicht zu Angesicht - leider eine Seltenheit.


angeschaut am: 30.09.2007
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

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